Der Ritter Manz von Hornstein [Ruine Gde. Bingen/Lkr. Sigmaringen] teilt Bürgermeister und Rat der Stadt Ulm mit: Nachdem er von Herzog Leopold von Österreich zum Vorsitzenden des Schiedsgerichts zur Beilegung des Streits zwischen der Stadt Ulm auf der einen Seite sowie Peter von Underwegen und seiner Ehefrau Guthild von Gerstnegg [Gersteneck Gde. Adlkofen/Lkr. Landshut], der Tochter des verstorbenen Gottfried von Gerstnegg, auf der anderen Seite bestellt worden war, hat er beide Parteien vor sich nach Feldkirch [Vorarlberg/Österreich] geladen. Dort sind dann als Schiedsleute der Stadt Ulm Heinrich Pfalzer, Bürger zu Lindau ("Lyndow"), Klaus Zeltmeister, Bürger zu Isny ("Isni") [Lkr. Ravensburg], und Friedrich ("Frick") Hundpiss, Bürger zu Ravensburg, sowie als Schiedsleute des Peter von Underwegen und seiner Ehefrau der Ritter Johann von Trostburg [Burg bei Waidbruck in Südtirol/Italien], Vogt zu Chur [Kanton Graubünden/Schweiz], Heinrich Stöklin und Johann Grämlich, Bürger zu Feldkirch, erschienen und haben ihre gegenseitigen Klagen, Gegenklagen und Beweismittel vorgebracht. Daraufhin haben die Schiedsleute ein gespaltenes Urteil abgegeben. Nach reiflicher Überlegung und Beratung mit kundigen Personen schließt er sich nun dem Spruch der Ulmer Schiedsleute an und setzt den Parteien den 18. April ("vff den na/e/hsten fritag vor sant Gorien tag, der schierost kumpt") in Ulm als Termin für die Verkündung des Endurteils in dem Streit.

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Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
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