Johann Jakob Ungelter von Deisenhausen ("Teisenhaußen") [Lkr. Günzburg] verkauft mit Rat und Wissen seiner Vettern und früheren Vormünder Wilhelm Krafft, Bürgermeister in Ulm, und Servatius Ehinger von Balzheim [Alb-Donau-Kreis] dem Ulmer Ratsälteren Daniel Schad seinen freieigenen Hof in Offenhausen [Stadt Neu-Ulm], den er von seinem verstorbenen Vater Johann Ungelter von Deisenhausen ("Teussenhaußen"), Pfleger in Geislingen [a. d. Steige/Lkr. Göppingen], geerbt hat. Den Hof bewirtschaftet derzeit Anton Österlin von Pfuhl ("Pfuol") [Stadt Neu-Ulm], der davon jährlich 20 Imi Roggen, 40 Imi Fesen und 40 Imi Hafer Ulmer Maß, 200 Eier, 6 Osterhühner, 6 Herbsthühner, 4 Fastnachtshühner, 2 Pfund Pfeffer oder dafür 1 Gulden 8 Kreuzer und 4 Heller, 7 Pfund Heller Heugeld und 7 Pfund Heller für den Garten zu liefern hat. Außerdem ist er zu täglichen Diensten verpflichtet und muss für die Herrschaft jedes Jahr 4 Muth Lein ansäen, wofür er von dieser den Samen erhält, oder für jedes Muth 10 Schilling bezahlen. Zu dem Hof gehören Haus, Hofstatt, zwei Städel, ein Garten, 63 Jauchert Äcker und 16 Tagwerk Mähder. Von dem Hof stehen dem Heiliggeistspital in Ulm [abgegangen Bereich Neue Straße, Lagerbuch Nr. 261/2, 254] jährlich 12 Imi Raufrucht, halb Fesen und halb Hafer, und von einer zu dem Hof gehörenden Mahd der Pfarrkirchenbaupflege in Ulm jährlich 31 Kreuzer und 3 Heller zu. Diese Abgaben hat ebenfalls der Beständner zu entrichten. Ansonsten ist der Hof frei von Abgaben. Dafür hat er von dem Käufer 4800 Gulden, den Gulden zu 60 Kreuzer gerechnet, sowie weitere 200 Gulden für den noch ausstehenden Handlohn und Zinsrückstände des Beständners, insgesamt also 5000 Gulden, erhalten. Er überträgt daher dem Käufer alle Rechte, die ihm bisher an dem Hof zugestanden haben und übernimmt die Gewährleistung für den Verkauf.