Der Ulmer Bürger Heinrich Khun stiftet an dem von seinem verstorbenen Vetter Johann Neer im Ulmer Münster zuunterst am großen Pfeiler gestifteten Altar, den derzeit der Kaplan Michael Hoflinger innehat, eine weitere ewige Messe. Die Stiftung erfolgte mit Wissen und Zustimmung des Dr. Heinrich Neithardt, Domherr zu Konstanz und Pfarrer in Ulm, sowie von Bürgermeister und Rat der Stadt Ulm. Diese Messe dotiert er mit seinem Haus und der zugehörigen Hofstatt in Ulm im Wörth zwischen dem Haus des Ulrich Mue und seinem Stadel. Außerdem übergibt er für die Messe einen jährlichen Zins von 30 rheinischen Gulden. Diesen hat er für 600 Gulden von den Gebrüdern Wilhelm und Ludwig von Wernau ("Werdnaw") [Stadt Erbach/Alb-Donau-Kreis] erworben. Er gefällt von ihren Gütern in Wernau und kann gegen Rückzahlung des Kapitals abgelöst werden. Haus und Zins gehören auf ewig zu der Messe und dürfen von deren Kaplänen nicht verkauft oder verpfändet werden. Tun sie dies trotzdem, dann verlieren sie ihre Pfründe. Das Präsentationsrecht für die Messe behält sich der Stifter auf Lebenszeit vor. Nach seinem Tod soll es immer der Älteste aus der Familie Khun oder aus der Familie seines Schwagers Konrad Locher ausüben. Sind beide Familie ausgestorben, dann fällt es an Bürgermeister und Rat der Stadt Ulm. Bei der Verleihung sollen geeignete Personen aus seiner Verwandtschaft oder der seiner Ehefrau Agnes Locher bevorzugt werden. Er unterstellt seine Stiftung dem Schirm der Stadt Ulm, wofür der Kaplan dieser jährlich 1 Pfund und 8 Schilling Heller bezahlen soll. Heinrich Khun bittet den Elekten von Konstanz Otto [von Sonnenberg] oder in dessen Abwesenheit seinen Generalvikar in geistlichen Dingen um die Bestätigung dieser Stiftung. Außerdem präsentiert er ihnen als ersten Kaplan für die Messe den Priester Bartholomäus Rüger und bittet um die Übertragung der Pfründe an diesen.

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Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
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