Die Ulmer Bürgerin Angelika ("Engel"), Witwe des Johann Zwirler, schenkt dem Priester und Spitalmeister Heinrich Neier sowie dem Konvent des Heiliggeistspitals in Ulm [abgegangen, Bereich Neue Straße, Lagerbuch Nr. 261/2, 254] einen jährlichen Zins von 2 Pfund Heller Ulmer Stadtwährung. Der Zins gefällt von ihrem Garten in Schwaighofen ("Schwaikofen") [Stadt Neu-Ulm] zwischen den Gärten des Ulrich Karg und des Gassenknütel, von dem dem Spital bereits ein jährlicher Zins von 12 Schilling weniger 4 Heller Ulmer Stadtwährung zusteht. Dafür soll man im Spital jedes Jahr am Samstag zwischen Aschermittwoch und Invocavit ("in den Vier Tagen in der Vasten") einen Jahrtag für ihren verstorbenen Ehemann mit Vigil und Seelmesse feierlich begehen. Dabei erhalten der Spitalmeister 1 Schilling Pfennige und sein Geselle auch 1 Schilling Pfennige. Für den Rest des Zinses soll man Wein und Brot kaufen und an dem Tag unter den Bedürftigen im Spital verteilen. Solange die Schenkerin lebt, wird sie diesen Zins selbst einziehen und für seine Verteilung sorgen. Nach ihrem Tod soll dies der Spitalmeister tun und dann damit auch für sie einen Jahrtag zusammen mit ihrem Ehemann an dem zuvor festgelegten Tag begehen. Bei Säumnis fällt der Zins an das Dominikanerkloster ("den Predigern") in Ulm [abgegangen, Bereich Grüner Hof 7, Lagerbuch Nr. 6, Adlerbastei 1-3].