Der Tucher Johann Helffer und Ulrich Winer, derzeit Pfleger des Fundenhauses ("der funden kind") in Ulm [abgegangen, Bereich zwischen westlicher Friedenstraße und Altem Friedhof, nicht genau lokalisierbar], bekennen: Die Ulmer Bürger Heinrich Krafft, Sohn des verstorbenen Krafft am Kornmarkt, und seine Ehefrau Adelheid geborene von Sulmetingen [Ober- oder Untersulmetingen/Lkr. Biberach] haben dem Fundenhaus ungefähr 2 Jauchert Äcker in Ulm vor dem Frauentor [abgegangen, zwischen Frauenstraße 56 und 61, Lagerbuch Nr. 417] im Braunland ("Braland") anstoßend an Äcker des Öler, des Bruno ("Brun") Schwarz und des Wittinger geschenkt. Diese Äcker sind abgesehen vom Zehnten frei von Abgaben. Die Pfleger sollen dafür den Findelkindern im Fundenhaus jedes Jahr am 24. Juni ("vff sant Johans tag ze sunwenden") und an Weihnachten eine Mahlzeit im Wert von je 10 Schilling Heller geben. Bei Säumnis fallen die Äcker sowie das Pfund Heller Ulmer Stadtwährung, das die Pfleger des Ulmer Münsters dem Fundenhaus jedes Jahr von der Hofstatt des Malers Rudolf Schaggan auf dem Friedhof des Münsters [abgegangen, Bereich Münsterplatz, Lagerbuch Nr. 150] geben müssen, an das Münster. Die Äcker dürfen weder verkauft noch verpfändet oder dem Fundenhaus auf andere Weise entfremdet werden. Geschieht dies trotzdem, dann sind die darüber abgeschlossenen Verträge ungültig.