Abschriften von vier Urkunden bzw. Urkundenregesten der Familie Krafft: 1) 1290 März 26 (Ulm): Krafft der Schreiber (Crafto Scriba) und seine Ehefrau Elisabeth (Elysabet), Bürger zu Ulm, stiften die Einfünfte von zwei Höfen in Ober- und Niederstotzingen zugunsten der Armen des Ulmer Hospitals. Der Hof aus Oberstotzingen erbringt 16 Imi (ymma) Getreide und 2 Pfd. Heller, der Niederstotzinger Hof 4 Imi Getreide. Die Armen und die Konventualen des Spitals erhalten davon an St. Johannes-Evangelist (27.12.) eine Mahlzeit mit Brot und beten dafür ein Vater Unser sowie ein Ave Maria zum Seelenheil der Stifter. Bei einem beabsichtigten Verkauf durch das Spital fallen die Einkünfte zurück an die Stifter oder deren Erben. Siegler: Stadt Ulm, Hospital, Krafft der Schreiber. 2) 1354 Juli 15 (Ulm): Krafft am Kornmarkt und sein Bruder Krafft, Söhne des verstorbenen Lutz Krafft, stiften zum Seelenheil ihres verstorbenen Bruders Lutz Krafft einen Jahrtag und eine Speisung armer Leute. Dafür werden jährliche Einkünfte aus dem Steinhaus Otto Besserers in der Judengasse und dem daneben liegenden Steinhaus Konrad Roths "nächst an der juden schulhof" [Judenhof], sowie den dazu gehörigen Hofraiten, bestimmt. Die Zinsverwaltung soll jährlich zwischen den beiden Stiftern abwechseln und nach ihrem Tod an den ältesten Erben übergehen. Siegler: nicht angegeben, vermutlich die A. 3) 1398 Dez. 9 Ulm (Stube des Spitalmeisters): Heinrich Krafft und seine Ehefrau Adelheid von Sulmetingen stiften im Beisein des Ulmer Spitalmeisters Peter Karrer sowie eines Notars und vor Zeugen zu ihrem, ihrer Vorfahren und Nachkommen Seelenheil eine ewige Messe in der Spitalkirche am Hl.-Geist-Altar mit jährlichen Einkünften von 40 Pfd. Heller und Anstellung eines Kaplans. Als erster Kaplan wird Friedrich Ircher von Nördlingen bestimmt sowie seine Kompetenzen und Pflichten festgelegt. So soll er u. a. außerhalb des Spitals keine Messen halten, dafür im Spital wöchentlich an mindestens fünf Messfeiern teilnehmen. Als jährlichen Urlaub außerhalb der Stadt erhält er 14 Tage. Die baulichen Bestimmungen für sein Haus im Spitalbereich sollen schriftlich festgehalten werden. Meßgewänder, Kerzen, Kelch, liturgische Bücher etc. bekommt er vom Spital gestellt. 4) 1446 (Ulm?): Das Kloster Reichenau verkauft der Stadt Ulm und dem Hl. Geist-Spital die "Gesäß", Häuser, Stadel und Hofraiten des Klosters zu Ulm, die Otto Krafft und andere innehaben.

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Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
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