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Die kurfürstliche Regierung in Fulda bekundet im Namen Wilhelms
I., Kurfürst und Landgraf von Hessen, Großherzog von Fulda, dass sie
aufgrund eine...
Urk. 75 Fulda: Reichsabtei, Stift [ehemals: Urkunden R I a]
Fulda: Reichsabtei, Stift [ehemals: Urkunden R I a] >> Reichsabtei, Stift >> 1801-1840
1817 Oktober 24
Ausfertigung, Papier, aufgedrücktes Papiersiegel
Urkunde
Identifikation (Urkunde): Originaldatierung: Geschehen zu Fulda am 24ten Oktober des jahres 1817
Vermerke (Urkunde): (Voll-) Regest: Die kurfürstliche Regierung in Fulda bekundet im Namen Wilhelms I., Kurfürst und Landgraf von Hessen, Großherzog von Fulda, dass sie aufgrund einer 1817 August 22 in Kassel beglaubigten Urkunde dem bei einer öffentlichen Versteigerung höchstbietenden Bürger und Metzgermeister Thomas Schultheis aus Fulda für 8150 Gulden die herrschaftliche Gastwirtschaft in der Hinterburg mit allem Zubehör und allen Rechten als erblichen Besitz zu folgenden Bedingungen verkauft hat: 1. Thomas Schultheis erhält die Wirtschaft einschließlich aller Gebäude, Gärten und der Brauereigerätschaften laut der Inventarliste als freies Eigentum. 2. Mit der Wirtschaft sind folgende Rechte verbunden: Bier zu brauen, Bier, Branntwein und Wein auszuschenken sowie zu backen und zu beherbergen. Thomas ist verpflichtet worden, allen polizeilichen Anweisungen hinsichtlich des Betriebs einer Wirtschaft Folge zu leisten. Die früher mit der Wirtschaft verbundenen Abwasserrechte (cannalitätsrechte) sind nicht mehr Teil dieser Vererbung. Die Regierung behält weiterhin das uneingeschränkte Konzessionsrecht über die Hinterburg. 3. Das Recht, Branntwein zu brennen, kann Thomas nur durch den Erwerb einer speziellen Konzession erlangen. 4. Auf der Wirtschaft liegen 40 Gulden Erbzins, die ab dem Jahr 1818 jährlich an Michaelis [September 29] an das Stadtrentamt abzuführen sind. Für die anteilige Grundsteuer sind ab 1817 Oktober 1 22 Kreuzer und ein Pfennig zu bezahlen. 5. Schulden und indirekte Abgaben des Käufers sind laut Weisung der Regierung von 1817 Januar 7 entsprechend korrigiert worden. 6. Der neue Eigentümer der Wirtschaft hat sich verpflichtet, die Gebäude bei der Brandkasse zu versichern und im Brandkataster eintragen zu lassen. Unter Androhung einer Konventionalstrafe in Höhe von zehn Gulden muss der Käufer den Versicherungsschein binnen vier Wochen bei der Regierung abgeben, damit eine Abschrift angefertigt werden kann. 7. Thomas hat für die Wirtschaft bei der Versteigerung das Höchstgebot von 8150 Gulden abgegeben. Die Hälfte der Kaufsumme ist bis Ende November 1817 an das Stadtrentamt zu zahlen; die andere Hälfte ist als unkündbarer Kredit von der Regierung zu einem Zins von fünf Prozent auf fünf Jahre gewährt worden. Thomas hat daher als neuer Eigentümer eine gerichtliche Spezialhypothek auf seinen Besitz aufgenommen und die Schuldverschreibung vor der Aushändigung des Erbkaufbriefs hinterlegt. Der Kaufbrief ist für Thomas in zweifacher Form ausgefertigt worden. Ankündigung der Unterfertigung. Siegelankündigung [großes kurfürstliches Regierungssiegel]. Handlungsort: Fulda. - Thomas Schultheis hat 1817 Dezember 4 (Fulda am 4ten December) den Empfang des Kaufbriefs bestätigt, nachdem er die Hälfte der Summe bezahlt hat. (siehe Abbildungen: 1. Seite, 2. und 3. Seite, 4. und 5. Seite, Rückseite; Siegel: Papiersiegel)
Vermerke (Urkunde): Unterschriften: Thomas Schultheis)
Vermerke (Urkunde): Siegler: Kurfürstliche Regierung Fulda
Information on confiscated assets
Further information
BZK no.
The Bundeszentralkartei (BZK) is the central register of the federal government and federal states for completed compensation proceedings. When a claim is entered into the BZK, a number is assigned for unique identification. This BZK number refers to a compensation claim, not to a person. If a person has made several claims (e.g. for themselves and for relatives), each claim generally has its own BZK number. Often, the file number of the respective compensation authority is used as the BZK number.
This number is important for making an inquiry to the relevant archive.
Delict according to Nazi judicial system
Conduct that was first criminalized under National Socialism (e.g. the Treachery Act, ‘Judenbegünstigung’) or which the Nazi judiciary prosecuted more severely (e.g. high treason).
Reason for persecution
The reasons provided here are based on the wording in the reasons for persecution stated in the sources.
Role in the proceeding
‘Verfolgt’ refers to a person who submitted a compensation claim for damage caused by Nazi persecution. If the application was submitted by a person other than the persecuted person, this other person is designated as ‘antragstellend’ and their relationship to the persecuted person, if there is one, is noted. In the sources, the persecuted person is sometimes referred to as ‘Geschädigter’ (aggrieved party) and the applicant as ‘Anspruchsberechtigter’(claimant).
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