Anna, Frau des Jakob Höchberger von Burgstall, gef. zu Marbach wegen Missbrauchs des ihr gewährten Geleits, auf Fürbitten ihres Mannes, Sohnes, Schwiegersohns sowie ihrer Brüder und anderer Verwandten vor die Wahl gestellt, entweder das Recht anzunehmen oder 40 fl nebst den Atzungs- und Gefängniskosten zu bezahlen, sich künftig ehrbar zu verhalten und ihr zänkisches Wesen abzustellen, wählt das Letztere, schwört U. und verspricht nachgenannte Margareta und Katharina nirgends mehr weder rechtlich noch gütlich zu belangen und die Kosten zu ersetzen, die der Margareta durch die Ladung nach Rottweil und die Rechtfertigung zu Schorndorf entstanden sind. Jakob Höchberger, ihr Mann, Marx Kepffer, ihr Sohn, Konrad Minner, ihr Schwiegersohn, alle zu Burgstall, auch Endris Holtzwardt, Pfarrer zu Erbstetten, und Hans Schaaff von Poppenweiler [Kr. Ludwigsburg], ihre Brüder, erklären, dass Anna Höchberger obige Verschreibung mit ihrem Wissen und Willen aufgerichtet hat, und verbürgen sich für die Einhaltung. Anna Höchberger war vor zwei Jahren wegen Diebstahls zu Bietigheim und ihres zänkischen Verhaltens von Ober- und Untervogt zu Marbach gefangen nach Marbach gebracht, und dort peinlich befragt worden, bald darauf war sie ausgebrochen und außer Landes gegangen und hatte mehrfach gegen das herzogliche Gebot Margareta, die Tochter des Michel Khleinknecht zu Erbstetten, und Katharina, Jerg Burckharts Wwe. zu Burgstall, vor das ksl. Hofgericht nach Rottweil gebracht. Der Herzog wies darauf beide Seiten mit einem sicheren Geleit vor das Stadtgericht Schorndorf. Sie jedoch, obwohl von ihren Advokaten, Meister Veit Kaißersperger von Esslingen, zur rechten Einhaltung gemahnt, trieb sich, dem Geleit zuwider länger und nach Belieben im Fürstentum Württemberg umher.

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Landesarchiv Baden-Württemberg
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