Elisabeth Rot, Witwe des verstorbenen Otto Rot und Bürgerin zu Ulm, bekennt, dass ihr verstorbener Ehemann dem Fundenhaus ("den fundenen kinden") außerhalb der Stadtmauer von Ulm [abgegangen, Bereich zwischen westlicher Friedenstraße und Altem Friedhof, nicht genau lokalisierbar] bei der Pfarrkirche [St. Marien ennet Feld] [abgegangen, Bereich Alter Friedhof] einen jährlichen Zins von 6 Schilling Heller testamentarisch vermacht hat. Diesen Zins weist sie ihm nun auf Haus und Hofstatt des verstorbenen Schrapp an der Salzgasse [heute Schelergasse] anstoßend an das Haus des Johann Ehinger von Mailand ("Maylant") an. Diesen Zins sollen die Pfleger des Fundenhauses einziehen und dafür jedes Jahr am Jahrtag ihres verstorbenen Ehemannes Fleisch und Brot kaufen und unter die Findelkinder in dem Haus verteilen. Bei Säumnis fällt der Zins im betreffenden Jahr an das Bauamt der Pfarrkirche St. Marien [ennet Feld]. Der Zins darf weder verkauft noch verpfändet werden. Geschieht dies trotzdem, dann kommt dem keine Rechtskraft zu und der Zins fällt für immer an das Pfarrkirchenbauamt.