Ratsältere, Bürgermeister und Rat der Stadt Ulm bekennen, dass sie mit Konrad Müller genannt Schwesternmüller einen Tausch abgeschlossen haben. Der Müller hat ihnen seine Mühle, die Schwesternmühle genannt wird, in Ulm vor dem Neutor [abgegangen östlich Olgastraße 80] bei der Ringmauer der Stadt an der Blau zwischen dem Lohstock und dem früheren jüdischen Friedhof [abgegangen Bereich Bahnhofplatz 2] mit allen Gebäuden und sonstigen Zugehörungen überlassen. Ausgenommen davon sind 8 Tagwerk Wiesmahd im Ried am Reitersteig [Reuttiner Steig Gemarkung Neu-Ulm] neben Äckern des Heiliggeistspitals [abgegangen Bereich Neue Straße, Lagerbuch Nr. 261/2, 254] und zwei Gärten. Davon sind dem Spital anstelle des Zehnten jährlich 5 Schilling Heller zu entrichten. Die Mühle mit ihren Nebengebäuden hat der Rat abreissen und den Platz zur Erweiterung der Stadtbefestigung verwenden lassen. Dafür hat Konrad Müller ein der Stadt Ulm gehörendes Grundstück beim Garten der Deutschordenskommende [abgegangen Bereich Bahnhofstraße 11 - 13, Bahnhofstraße 5, Parz. 281/1 u. 281/3] anstoßend an die Hofstatt des Heinrich Kalteisen und die Gemeindegasse erhalten. Auf diesem Grundstück hat ihm der Rat auf Kosten der Stadt eine neue Mühle und ein Wohnhaus errichten lassen. Von dieser neuen Mühle hat er der Stadt jährlich 52 Imi Getreide, halb Kernen und halb Roggen, Ulmer Maß zu liefern. Außerdem gibt er davon dem Heiliggeistspital jährlich 6 Schilling und 8 Heller, der Bessererpfründe im Ulmer Münster ("inn Vnnser Frawen pfarrkirchen") 9 Schilling sowie den Ulmer Bürgern Georg Bopp und Samuel Moll jedem 10 rheinische Gulden. Alle diese Abgaben haben zuvor auf der alten Schwesternmühle gelastet. Konrad Müller hat das Wasser seiner neuen Mühle so zu führen, dass dadurch am neuen Wasserwerk der Stadt kein Schaden entsteht.

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Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
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