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Ermittlungen über einen Totschlag
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Enthält: Die Beklagten werden beschuldigt, ihren Gefährten Otto Mausbach in der Unterherrschaft Frechen totgeschlagen zu haben. Die Schöffen beschlagnahmen zunächst deren Habe ("Effecten, die welche in gahr wenigen werthen bestehen") und erlassen, weil die Täter flüchtig sind, ein Edikt zu ihrer Ergreifung und Vorladung. Einstweilen werden Zeugen verhört. Johann Heinrich Schlößer aus Bottenbroich sagt aus, dass er in der fraglichen Nacht bei Frechen von einem ihm unbekannten Mann niedergeschlagen worden sei. Die weiteren Befragungen ergeben folgenden Sachverhalt: Die beiden Angeklagten und Otto Mausbach waren zusammen mit Wilhelm Buschmann und seinem Sohn Matthias und Peter Abels in Köln gewesen, um Kälber zu kaufen. Nachher waren Backhausen und Mausbach in Streit geraten. Auf dem Heimweg hatten sie in Frechen Station gemacht und Branntwein getrunken, wobei die beiden sich wieder versöhnt hatten. Während Buschmann und Abels weitergingen, blieben die anderen in Frechen zurück. Wilhelm Buschmann berichtet auch, dass die beiden Verdächtigten jeweils mit einem blauen Hemd und einem Kittel bekleidet gewesen seien. Gefragt, worüber der Streit entstanden wäre, gibt er an, dass es "wegen der Weiber" geschehen sei. Backhausen habe verkündet, dass er, wenn seine Frau ins Kindbett komme, die Nachbarin, die Frau Otto Mausbachs, nicht hinzuziehen werde, da er sie nicht für würdig hielt [für Geburtshilfe und Betreuung der Wöchnerin]. Auch Catharin Bornheims aus Pulheim, die Frau von Edmond Backhausen, wird vernommen: Sie kannte zwar diese Absicht ihres Mannes, von einem Streit darüber weiß sie aber nichts, ebensowenig wie Clara Nothelffers, die Frau von Johannes Trier. Beide Frauen sagen aus, dass ihre Männer in der Nacht zu Hause gewesen sind, am nächsten Morgen in aller Frühe aber, angeblich zum Viehhandel, wieder aufbrachen. Auch die Frau Otto Mausbachs wird vorgeladen. Sie wird aufgefordert, zu melden, wenn sie die Flüchtigen sehe.
Schriftstücke: 3
Archivale
Abels, Peter
Backes (Backhausen), Edmond
Bornheims, Catharin, aus Pulheim
Buschmann, Wilhelm und Matthias
Mausbach, Otto
Nothelffers, Clara, Frau von Johannes Trier
Schlößer, Johann Henrich, aus Bottenbroich
Trier, Johann
Frechen
Fiskal
Totschlag
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.
