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IG Bergbau-Energie (Bestand)
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Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Organisationen und Verbände >> Gewerkschaften
1946-1990
Bestandsbeschreibung: Der Bestand DY 37 beinhaltet die Akten der IG Bergbau, IG Energie, IG Bergbau-Energie sowie IG Bergbau-Energie-Wasserwirtschaft der DDR zwischen 1946 und 1990. Die Akten des Bereiches Energie aus den Jahren 1958-1963 sind in Bestand DY 77 IG Energie, Post und Transport zu finden.
I. Geschichtlicher Rahmen:
IG Bergbau (1946-1963)
IG Energie (1949-1958)
IG Energie-Post und Transport (1958-1963 (siehe DY 77 IG))
Die IG Bergbau-Energie war eine der mitgliederschwächeren Gewerkschaften in der DDR. Ihr kam in der Wirtschafts- und Energiepolitik jedoch eine zentrale Bedeutung zu. Im Kohle- und Energieprogramm des Ministerrates von 1957 sollte die Kohleförderung und Energieerzeugung insbesondere für die energieintensiven Industriezweige wie die Chemieindustrie gesteigert werden. Um diese Intensivierung des Kohleabbaus zu organisieren, wurde die IG Bergbau zu einem zentralen Werkzeug. Die Mitgliederzahlen der IG Bergbau stiegen seit 1946 mit 165.000 Arbeitern bis 1959 auf 248.000 Werktätige. Nach der notwendigen Zusammenfassung der beiden Gewerkschaften IG Energie und IG Bergbau sprang die Mitgliederzahl auf 371.000 und steigerte sich bis 1989 auf 472.000. Man erreichte ständig einen Organisiertenstand von 96-98 %.
Die Gewerkschaften waren "Fachabteilungen" des FDGB und in Fragen der Organisation, Personalbesetzungen und Finanzen von Weisungen des Bundesvorstands abhängig. Ihre Haushaltspläne mußten dem Bundesvorstand zur Genehmigung vorgelegt werden.
Das Gewerkschaftsleben fand in den Betrieben in Gewerkschaftsgruppen unter Leitung der Abteilungsgewerkschaftsleitungen (AGL) bzw. Betriebsgewerkschaftsleitungen (BGL) und Mitgliederversammlungen statt. In regelmäßigen Gewerkschaftswahlen wurden Betriebsgewerkschafter gewählt, die alle 2 Jahre Delegierte auf Bezirks- und Kreisdelegiertenkonferenzen entsandten. Dort wurden die Sekretariate sowie die Bezirks- und Kreisvorstände der Gewerkschaft neu gewählt. Diese wiederum wurden zur Zentraldelegiertenkonferenz, die ca. alle 5 Jahre einberufen wurde, entsandt und wählten den Zentralvorstand der Gewerkschaft. Vor der Zentraldelegiertenkonferenz legten der Zentralvorstand und die Revisionskommission ihre Rechenschaftsberichte ab, ebenso wurden Richtung und Aufgaben der Gewerkschaftsarbeit festgelegt. Laut Satzung von 1949 konnten außerordentliche Delegiertenkonferenzen einberufen werden, wenn mindestens die Hälfte der Mitglieder oder der untergeordneten Vorstände dies verlangten. In der Satzung von 1950 wurde zusätzlich bestimmt, daß außerordentliche ZDKs auch durch den Bundesvorstand des FDGB einberufen werden konnten.
Der Zentralvorstand leitete die Geschäfte zwischen den Zentraldelegiertenkonferenzen und wählte die Mitglieder des Sekretariats und des Präsidiums sowie den Vorsitzenden und Stellvertretenden Vorsitzenden. Die Zentralvorstände waren für die eigentliche operative Arbeit in Abteilungen und Kommissionen aufgeteilt. Ein Präsidium bestand nur in der IG Bergbau ab 1959 und in der IG Bergbau-Energie ab 1963. Es wurde 1982 aufgelöst. Die relativ kleine IG Energie hatte kein Präsidium.
Auf Beschluß der Regierung wurde ab 1950 an jedem 1. Sonntag im Juli der "Tag des Bergmanns" begangen. Die Festveranstaltung wurde jedes Jahr in einer anderen Stadt veranstaltet. Ab 1975 wurden am nun umbenannten "Tag des Bergmanns und Energiearbeiters" die besonderen Leistungen von Bergleuten und Energiearbeitern ausgezeichnet. Diese Veranstaltungen dienten auch dazu, die Leistungen der Werktätigen im Bergbau in Zusammenhang mit den Idealen des Sozialismus darzustellen. Unter anderem wurden die Leistungen Adolf Henneckes hervorgehoben, der 1948 durch Sonderschichten sein Plansoll übererfüllt und somit die Aktivisten und Neuererbewegung ausgelöst hatte.
Um den Nachwuchs an Gewerkschaftern in den verschiedenen Industriezweigen auszubilden, wurden auf Beschluß des Bundesvorstandes des FDGB 1951 Grund- und Zentralschulen in den Gewerkschaften gebildet. Für die IG Bergbau wurde am 1.4.1951 mit dem Zentralen Kurs die Zentralschule in Alsleben gegründet. Die Grundschule der IG Energie in Gersdorf bildete sich ebenfalls am 1.4.1951. Seit 1957 war die Zentralschule "Otto Schlag" in Beesenstedt die Gewerkschaftsschule der IG Bergbau.
Neben den Mitgliedern aus den Betrieben wurden auch die Mitarbeiter der Vereinigungen Volkseigener Betriebe (VVB) in der Gewerkschaft angesiedelt. Der Zuständigkeitsbereich der IG Bergbau-Energie umfasste folgende VVB bis zu deren Auflösung:
VVB Kali und Salze (ab 1958: Kali Erfurt),
VVB Geologische Erkundung
VVB Kraftwerke Cottbus (von der IG Energie übernommen 1963),
VVB Energieversorgung Berlin (von der IG Energie übernommen 1963),
VVB Braunkohle Halle,
VVB Braunkohle Borna,
VVB Braunkohle Cottbus,
VVB Braunkohle Leipzig,
VVB Erdöl/Erdgas Gommern,
VVB Buntmetall Eisleben (umbenannt 1963 in NE-Metallindustrie, aufgelöst 1967),
VVB Feste Minerale Berlin,
VVB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung (ab 1963, ab 1967 Wasserwirtschaft),
VVB Mansfeld-Kombinat,
VVB Steinkohle Zwickau.
Durch einen ständigen Umbau von Zuständigkeiten in Wirtschaft und Industrie der DDR wurden in die IG Bergbau-Energie Mitglieder aus anderen Gewerkschaften übernommen oder an diese abgegeben. Dieser Mitgliederaustausch fand vor allem mit der IG Metall, IG Metallurgie sowie IG Chemie, Glas, Keramik statt. Einzelne Mitglieder sind auch von der IG Handel, Nahrung, Genuß übernommen worden.
I.1. IG Bergbau (1946-1963)
Zentraldelegiertenkonferenzen
1. ZDK am 13. - 14.6.1946 in Halle
2. ZDK am 19. - 21.10.1947 in Zwickau
3. ZDK am 11. - 13.8.1950 in Leipzig
Außerordentliche ZDK am 25. - 26. 11.1950 in Eisleben
4. ZDK am 27. - 29.4.1955 in Halle
5. ZDK am 25. - 27.9.1959 in Halle
Die IG Bergbau wurde auf der 1. ZDK 1946 in Halle gegründet. Dabei wurde als Sitz der Gewerkschaft Halle an der Saale festgelegt. In der Gründungsphase umfasste der Bereich 311 Betriebe der Braunkohle, Steinkohle, Salz- und Salinenbetriebe, Erzbetriebe, Kraftwerke und kleinere Betriebe mit bergmännischen Tätigkeiten. In den Zentralvorstand wurden 40 Mitglieder gewählt, der geschäftsführende Vorstand sollte aus nicht mehr als 15 Mitgliedern bestehen. Erster Vorsitzender der IG Bergbau war Paul Lähne, der 2. Vorsitzende Artur Schreiber.
Im April 1950 wurde der Bereich der Wismut AG aus der IG Bergbau herausgelöst und die IG Wismut (Akten siehe Bestand DY 52 IG Wismut) gebildet. Vom Juli 1951 bis zum März 1958 wurde der Bereich Erzbergbau der IG Metallurgie (siehe Bestand DY 46 IG Metallurgie) unterstellt, ab 1958 wurden Betriebe des Erzbergbaus z. T. aber wieder eingegliedert.
Auf der 2. ZDK 1947 wurde die Herausgabe des Mitteilungsblattes "Der Bergarbeiter" beschlossen. Es erschien bis 1953. Ab 1954 folgte das Informationsblatt "Glückauf" 14tägig. Die Auflage betrug ab 1963 25.000 Stück, 1975 32.500 Stück und wurde ab 1978 wieder reduziert auf 25.000 Stück.
Ab 1950 wurden Sportvereinigungen in den VEB gebildet, die ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich der Industriegewerkschaften fielen. Die IG Bergbau organisierte die SV "Aktivist" ab 1950. Als Vorsitzender der SV "Aktivist" ist im Jahr 1955 Heribert Kaaden bekannt.
Vorsitzende:
Paul Lähne 1946-1949
Max Fritsch 1949-1951
Karl Honisch 1951-1954
Fritz Leiter 1954-1955
Werner Lucas 1955-1963 (weiterhin Vorsitzender der IG Bergbau-Energie)
Stellv. Vorsitzende:
Artur Schreiber 1946-1947
Fritz Mosch 1947-1949-…
Erhard Ullrich 1954-1963
Fritz Leiter 1955-1962
I.2. IG Energie (1949-1958)
Zentraldelegiertenkonferenzen
1. ZDK am 10. - 13.8.1950 in Hirschfelde - Außerordentliche ZDK am 2. - 3.2.1951 in Leipzig
2. ZDK am 27. - 29.4.1955 in Dresden
Am 22.4.1949 konstituierte sich der provisorische Zentralvorstand für eine IG Energie, die dann auf der Zentraldelegiertenkonferenz am 10. - 13.8.1950 in Hirschfelde gegründet wurde. Der Bereich Energie war aus der IG Öffentliche Betriebe und Verwaltungen (siehe Bestand DY 45) herausgelöst worden. Ein Beschluß des Bundesvorstandes vom April 1949 legte drei Bereiche für diese IG fest: Energiebezirke der Volkseigenen Betriebe, Kommunale Wirtschaftsunternehmen und Wasserversorgung.
Erster Vorsitzender war Rudi Jäger, 2. Vorsitzender Erich Händeler.
Zunächst bestanden die Abteilungen Elektroenergie (Leiter Paul Mücke), Wasser (Leiter Klaus Schmidt), Organisation (Leiter Herbert Dietrich), Ideologie (Leiter Heinz Götschel) sowie der Sekretär für Jugendfragen (Sekretär Heinz Götschel).
1953 kamen weitere Abteilungen hinzu bzw. bestehende Abteilungen wurden umbenannt: Organisation/Instrukteure; Büro für Statistik und Berichterstattung (ab 1955 Organisationsmassenarbeit, Statistik und Information); Kader; Schulung; Arbeit u. Löhne (ab 1955 Löhne und Arbeiterversorgung); Produktionsmassenarbeit; Kulturelle Massenarbeit; Arbeiterversorgung; Arbeitsschutz; Sozialversicherung und Feriendienst; Büro für Gewerkschaftseinheit; Büro für Internationale Verbindungen; Körperkultur und Sport; Finanzen (ab 1955 Finanzen und Innere Verwaltung); Büro für Verschlußsachen.
Im Jahr 1949 wurde der Landesvorstand Sachsen-Anhalt in Halle gebildet (1. Vors. Willli Hofmann, 2. Vors. Klaus Konstroffer), ebenso der Landesvorstand Thüringen in Erfurt und Weimar (1. Vors. Ludwig Reichert, 2. Vors. Johannes Hartmann), Sachsen in Dresden (1. Vors. Hans Stauder, 2. Vors. Gustav Sturm), Mecklenburg in Schwerin und Brandenburg in Potsdam. 1952 wurden unterhalb der Landesvorstände Gebietsleitungen eingerichtet: Sachsen, mit Geschäftsstellen in: Zwickau, Dresden, Chemnitz, Zittau, Meissen, Leipzig; Sachsen-Anahalt: Halle, Weissenfels, Gardelegen, Halberstadt, Magdeburg, Dessau; Thüringen: Erfurt, Gera, Jena, Gotha, Bleicherode, Meiningen; Brandenburg: Wittenberge, Potsdam, Frankfurt/Oder, Cottbus, Brandenburg, Eberswalde; Mecklenburg: Stralsund, Schwerin, Neubrandenburg, Rostock; und in Berlin:, Lichtenberg, Mitte, Prenzlauer Berg.
Die Sportvereinigung der Gewerkschaft hieß SV "Turbine" und bestand nachweislich ab 1950. Erich Hering war 1955 Leiter der SV Turbine.
Mitteilungsorgan der IG Energie war die Zeitschrift "Die Energie", die ab 1951 erschien.
Mit der Gründung der IG Energie, Post und Transport im April 1958 wurde die IG Energie aufgelöst und deren Mitarbeiter und Akten übernommen. Von dort wurde der Bereich Energie in die IG Bergbau übernommen und im Jahr 1963 die IG Bergbau-Energie gebildet.
Vorsitzende:
Rudolf Jäger 1949-1955
Gerhard Hauschild 1955-1958
Stellv. Vorsitzende
Walter Schiller, 1956
I.3. IG Bergbau-Energie (1963-1990)
Zentraldelegiertenkonferenzen
1. ZDK am 28. - 29.9.1963 in Halle
2. ZDK am 30. - 31.3.1968 in Halle
3. ZDK am 27. - 28.5.1972 in Halle
4. ZDK am 23. - 24.4.1977 in Halle
5. ZDK am 2. - 3.4.1982 in Halle
6. ZDK am 28. - 29.3.1987 in Halle
Durch Eingliederung der Bereiche Energie, Gas, Wasserwirtschaft und Geologie in die IG Bergbau wurde am 27.-28.9.1963 die IG Bergbau-Energie gebildet. Voran ging der Beschluss S 548/63 des Bundesvorstandes des FDGB. Der Sitz dieser IG war Halle an der Saale. Auf Beschluß des Bundesvorstandes wurde in den Jahren 1987 bis 1989 der Umzug des Zentralvorstandes von Halle nach Berlin vorbereitet. Aufgrund der politischen Geschehnisse 1989 wurde dieser Umzug jedoch nicht mehr vollzogen.
Im August 1963 gehören 125 Mitglieder und 21 Kandidaten dem Zentralvorstand an. Die Industriezweige dieser IG umfassen: Braunkohle, Kali, Energie- und Wasserwirtschaft, Erdöl/Erdgas, Steinkohle, Erz und Schiefer.
Demnach bestanden folgende Industriekommissionen:
Kohlebergbau (Leiter Hans Krusche)
Kalibergbau (Leiter Heinz Engler)
Erzbergbau-Kaolin-Spat-Schieferbergbau (Leiter Erich Stein)
Erdöl-Erdgas und Feste Minerale (Leiter Werner Föhlisch)
Energie, Gas und Wasserwirtschaft (Leiter Horst Gundlach)
Geologie (Leiter Werner Föhlisch)
Nichteisenmetallurgie
Grundstoffindustrie.
Nach der Wende trat im Dezember 1989 der gesamte Vorstand zurück und es wurde ein Arbeitssekretariat gebildet. Im April 1990 erfolgte die Umbenennung der Gewerkschaft in IG Bergbau-Energie-Wasserwirtschaft und des Zentralvorstandes in Hauptvorstand. Die Gewerkschaft wurde zum 31.10.1990 durch Beschluss des außerordentliches Kongresses des Zentralvorstandes vom 15.9.1990 aufgelöst und die Mitglieder der IG Wismut, der IG Bergbau-Energie-Wasserwirtschaft und der IG Bergbau und Energie (BRD) zur IG Bergbau und Energie im DGB vereinigt.
Vorsitzende:
Werner Lucas 1963-1976
Erhard Ullrich 1976-1982
Günter Wolf 1982-1989)
Manfred Martin 1989-1990
Peter Witte 1990
Stellv. Vorsitzende
Seit der Gründung der IG 1963 gibt es satzungsgemäß zwei Stellvertretende Vorsitzende. Nach dem Ausscheiden von Horst Gundlach 1969 wird die Zahl der Stellvertretenden Vorsitzenden auf einen reduziert.
Erhard Ullrich, 1963-1976 und
Horst Gundlach, 1963-1969
Heinz Müller, 1976-1982
Manfred Martin, 1987
Detlef Nötzold, ab April 1990
II. Aufbau
II.1. IG Bergbau bzw. IG Bergbau-Energie
II.1.1. Abteilungen
Innerhalb des Sekretariats war die operative Arbeit in Abteilungen gegliedert. Ständige Umbenennungen und Kompetenzverschiebungen erschweren eine klare Beschreibung der Struktur. Da wenig Schriftgut zur Organisation der Industriegewerkschaft vorhanden ist, kann die folgende Aufstellung nur lückenhaft sein. Es werden zunächst die Abteilung, darauffolgend der Abteilungsleiter, das Jahr seiner Nennung in den Akten und eventuelle Stellvertretende Abteilungsleiter genannt.
Büro des Vorsitzenden
Harry Witzel, 1970
Sekretariat
Willi Lindau 1949; Harry Witzel (1987)
Bereich Organisation/Kader
- Hauptabteilung I Organisation, Wilhelm Lindau, 12.11.1947-1955
- Abt. Organisation, zeitweise Organisation/Kader, Joachim Bönisch 1949
- Abt. Org.-Instrukteure, Gerhard Hauschild 1951-1952; Erich Stein 1955-1977; Günter Roßdeutscher, 1978-1983; Roland Lingner 1985; Peter Schmeßer als stellv. Abteilungsleiter 1985
- Abt. Kaderentwicklung, Willi Lindau 1955
- Abt. Betriebe, 1948 in die Abt. Organisation eingegliedert
Bereich Arbeit und Löhne
- Hauptabteilung II Wirtschaft, Fritz Mosch, 1946-1949; Erhard Sauer, 1949
- Hauptabteilung V Löhne und Tarife, Lautenschläger, 12.11.1947
- Hauptabteilung VI Arbeitsrecht
- Hauptabteilung Betriebsräte, Kurt Lautenschläger 12.11.1947 (1948)
- Abt. der Angestellten, Syska, 12.11.1947
- Abt. Arbeit und Löhne, Trennung der Abteilung in Abt. Wirtschaft und Abt. Löhne und Arbeitsrecht 1959, ab 1963 wieder Abt. Arbeit und Löhne, Leiter Hellmuth Geyer, stellv. Leiter Krusche; Lothar Stoy (Sekretär und Abt.Ltr.) 1966-1977; Sekretär für Arbeit und Löhne: Jobst Weißenborn 1986
- Abt. Löhne 1951-1954
- Abt. Produktionsmassenarbeit, Löhne und Arbeiterversorgung (1955, Vors. Hellmuth Geyer) wird in zwei Abteilungen aufgeteilt: gültig ab 1.1.1957: Abt. Produktionsmassenarbeit, Vors. Hellmuth Geyer und Abt. Löhne und Arbeiterversorgung, Vors. Erhard Ullrich
- Zusammenlegung der Abteilungen Wirtschaft und Löhne/Arbeitsrecht zur Abt. Wirtschaft/Löhne 1962, Hellmuth Geyer, 1962
- Abt. Arbeitsproduktivität und Lohn, Hellmuth Geyer Abt.-Ltr. 1963
- Abt. Arbeit und Löhne/Recht (stellv. Leiter Hans Krusche 1959)
- Abt. Löhne/Recht, Heinz Engler als Leiter 1977-1987
- Abt. Arbeitsrecht, Löhne und Tarifwesen, Ewald Below, Alfred Klein: 1947-1948
- Abt. Wettbewerb 1949-1952, Kurt Lautenschläger 1949
- Abt. Löhne und Arbeiterversorgung, 1955
- Abt. Grundstoffindustrie, 4.7.1966, 26.6.1967, Übergabe Abt.Leitung an W. Föhlisch, 1970 (ab 1967 Stellv. Vors.)
- Abt. Energiewirtschaft, Heinz Engler (Sekretär und Abt.-Leiter) 1969-1981/82, Rudolf Bartnick stellv. Abtleiter 1976
- Abt. Kali, Kurt Lautenschläger (bisher Abt. Wettbewerb) 1949
Kulturkommission (Schulung, Rundfunk und Presse), N.N. Klapproth, 1946
Kommission Kultur und Bildung, Ingeburg Gnensch, 1987-1988.
Kommission Kulturelle Massenarbeit, 1958
Schulungs- und Bildungskommission 1948, Josef Rotter, 1946-1948
Kommission Feriendienst 1953
Innere Verwaltung, Neuerer, Veteranen
Kommission Neuereraktiv/Neuererkommission, Siegfried Bowens, 1970-1977; Klaus Eichstädt, 1988
Veteranenkommission, Friedrich Kammen, 1963; Johannes Frey, 1977; Erich Götze, 1984; Herbert Wilhelm, 1984-1988
Arbeitskreis der Gewerkschaftsveteranen 1958
Arbeitskreis der Bergbauärzte 1958
BGL des Zentralvorstands
II.3. Bezirks- und Landesvorstände
Seit der Gründung der IG Bergbau gab es die Landesvorstände Sachsen (zunächst als Provinz, ab 1947 als Land bezeichnet; Vorsitz bis 1949 Otto Dittrich, 2. Vors. Fritz Schreiber), Thüringen (Vorsitz bis 1949 N.N. Beyer, 2. Vors. N.N. Reissmann), Sachsen-Anhalt (Vors. bis 1949 Max Fritsch, 2. Vorsitz Karl Bleibaum) und Brandenburg (Vors. bis 1949 Paul Handtke).
Eine Sonderstellung hatte das Land Groß-Berlin: Bis Oktober 1945 existierte ein Verbandsbüro des Verbandes Bergbau und chemische Industrie Groß-Berlin. Das Büro wurde aufgelöst, der Verband blieb aber formal bestehen. 1946 entstand aus diesem Verband die IG Bergbau. In der Satzung von 1948 wurden Revier- und Landesvorstände und der Zentralvorstand als Organe der Gewerkschaft eingerichtet. Im Mai 1949 wurden die Landesvorstände aufgelöst, seither unterstanden die Reviervorstände direkt dem Zentralvorstand.
In der IG Bergbau-Energie wurden 1966 wie in allen Gewerkschaften Bezirke gebildet, die sich an den Verwaltungsbezirken orientierten.
Auf der 1. Tagung des Hauptvorstands der IG Bergbau-Energie-Wasserwirtschaft im April 1990 wurden neue Landesvorstände gebildet: Mecklenburg/Vorpommern (Geschäftsstelle Schwerin, Neubrandenburg, Greifswald), Thüringen (Suhl, Gera, Nordhausen), Brandenburg-Nord (Frankfurt/Oder, Potsdam), Brandenburg-Süd (Calau, Spremberg), Sachsen-Anhalt (Magdeburg, Eisleben, Dessau, Merseburg), Sachsen-West (Borna) und Sachsen-Ost (Chemnitz, Dresden)
Freiberg Bergbau- und Hüttenkombinat „Albert Funk"; (ab 1958)
Heinz Klammer 1986
Nordhausen (ab 1986)
Werner Arnhold (1986)
Stellv. Vors. Klaus Schröder (1986)
Calau
Claus Fellenberg 1986-1987
Senftenberg 1962
folgende Kreisvorstände wurden nach der Auflösung der Bezirke Suhl/Gera 1958 gebildet
Saalfeld
Werner Bothur 1958
Freiberg
Eisleben Mansfeldkombinat
Görlitz
Hoyerswerda
Harbke
Salzungen
II.1.5. Reviere
Bitterfeld, 1947-1952, 1952 mit Merseburg zusammengelegt; Sitz Halle
1949 Josef Wolff Vors.
Merseburg, 1948-1952, 1952 mit Bitterfeld zusammengelegt; Sitz Halle
1949 Erich Schöne Vors.
Lauchhammer, 1948-1952, 1952 mit Senftenberg und Welzow zusammengelegt; Sitz Senftenberg
Senftenberg, 1947-1952, 1952 mit Lauchhammer und Welzow zusammengelegt; Sitz Senftenberg
1949 Kurt Ulbrich Vors.
Welzow, 1948-1952, 1952 mit Senftenberg und Lauchhammer zusammengelegt; Sitz Senftenberg
1949 Max Herold Vors.
Borna, 1948-1952;
1949-1951 Fritz Leiter Vors.
Gerhard Penndorf, Stellv. Vors. 1963
Zwickau, 1947-1952
1949 Wilhelm Friedrich Vors.
Stassfurt, 1953
Meuselwitz-Zeitz, 1948-1952
1949 Arno Vetter Vors.
Bleicherode, 1953
Tiefenort, 1947-1952
Saalfeld, 1947-1952
1949 Max Krause Vors.
Mückenberg, 1947-1952
Eisleben, 1947-1952
1949 Kurt Staub Vors.
Freiberg, 1950-1952
Werra, 1947-1952
1949 Oskar Katzmann Vors.
Halle, 1947-1952
Magdeburg, 1948
1949 Otto Klopfleisch Vors.
Liebenwerda, 1948
Südharz, 1948
1949 Hermann Trost Vors.
Aue, 1948
1949 J. Gründel Vors.
Freital, 1949 Max Kalkofen Vors.
Hirschfelde
1949 N.N. Wetzig Vors.
Hoyerswerda
1949 N.N. Sinapius Vors.
Altenburg
1949 Paul Naumann
Annahütte
1949 Paul Jahn
II.2. IG Energie
II.2.1. Bezirks- und Landesvorstände der IG Energie
Bezirksvorstände IG Energie
Berlin
Fritz Emmer, Vors., 1955
Walter Schiller, Stellv. Vors., 1955
Hauschild, 1956
Cottbus
Günter, 1956
Dresden
Alfred Horack Vors. 1955
Pflücke, 1956
Erfurt
Heinz Grosse, Vors., 1955-1956
Frankfurt/Oder
Götting, 1956
Gera
Halle
Erich Rössler Vors., 1955
Paul Quinque, Vors, 1955-1956
Karl-Marx-Stadt
Heinz Lohse, Vors., 1955-1956
Leipzig
Oskar Taubert, Vors., 1955-1956
Magdeburg
Erich Neblung Vors., 1955-1956
Neubrandenburg
Kantowsky, 1956
Potsdam
Krieg, 1956
Rostock
Hans-Joachim Bohm, 1955-1956
Schwerin
Fricke, 1956
Suhl
Hoffmann, 1956
II.2.1. Landesvorstände
Brandenburg, Fritz Thielemann, 1. Vors., 1950
Sachsen-Anhalt, Walter Söhle 1. Vors., 1950
Sachsen, Gustav Sturm, 1. Vors, 1950
Mecklenburg, Fritz Emmer, 1. Vors., 1950
Thüringen, Ludwig Reichert, 1. Vors.,1950, ab 1951 Klaus Konstroffer
Groß-Berlin
III. Bestandsgeschichte:
Die Akten der IG Bergbau-Energie wurden mit der Auflösung der Gewerkschaft im Jahr 1990 von der IG Bergbau und Energie im DGB aus Halle und der IG Wismut in Chemnitz nach Bochum übernommen. 1994 erfolgte eine Anfrage der SAPMO, ihr diese Archivbestände zu übergeben. Daraufhin erfolgte noch im gleichen Jahr der Transport nach Berlin in die Mauerstraße. Findmittel wurden nicht übergeben. In Bochum ist mit einer Erschließung begonnen worden, diese wurde aber wieder abgebrochen, als sich die Abgabe nach Berlin abzeichnete. Die Akten waren 1990 in Halle in "losen Haufen" vorgefunden und provisorisch in Bündel geschnürt worden.
Es handelt sich in diesem Bestand um Schriftgut der Vorprovenienzen IG Bergbau (1946-1963), IG Energie (1949-1958) sowie der Endprovenienz IG Bergbau-Energie (1963-1990). Die Akten der Vorprovenienz IG Energie wurden schon bei dem Übergang der IG Energie in die IG Post-Energie und Transport geschlossen und bei der Verschmelzung mit der IG Bergbau von der Folgeinstitution IG Bergbau-Energie übernommen. Beim Zusammenschluß der beiden Gewerkschaften IG Bergbau und IG Energie wurden die Akten der IG Bergbau weitergeführt.
Der Bestand DY 37 umfaßt damit die gesamte Überlieferung der IG Bergbau-Energie und ihrer Vorgänger.
Die Überlieferung der Bezirks- und Kreisvorstände sowie der Gewerkschaftsleitungen der VVB, Kombinate und Betriebe ist in den territorial zuständigen Landes- und Kommunal- bzw. Stadtarchiven zu finden. Durch das zentralisierte Berichtswesen sind jedoch umfangreiche Protokolle und Berichte der Bezirksvorstände im Bestand vorhanden.
Das Schriftgut der IG Bergbau kam mit mehreren Ablieferungen ins Zentralarchiv der Gewerkschaften im FDGB: 1963, 1967 und 1969 sowie in den Jahren 1985, 1986 und 1989.
Über die Registraturen bei den Gewerkschaften ist wenig bekannt.
1958 beschloß der Bundesvorstand des FDGB die Abgabepflicht für Bestände der Gewerkschaften an das Zentralarchiv des FDGB. 1960 wurde der Stand der Abgaben nachweislich kontrolliert. So ist z. B. bekannt, daß die IG Energie Akten des Zeitraums 1949-1958 abgegeben hat.
Als "Zwischenarchiv" bestanden Zweigarchive der IG, die vom Zentralarchiv des FDGB betreut wurden. Das Zweigarchiv der IG Bergbau wurde 1960 eingerichtet. Es gab jeweils einen Archivbeauftragten, der keine archivarische Ausbildung besaß (1963 Herr Enke, ab 1966 Hans Frey), wodurch es zu keiner einheitlichen Behandlung der Akten kam. Der einzige bekannte Aktenplan der IG Bergbau-Energie stammt aus dem Jahr 1984. Er wurde für die Klassifikation dieses Bestandes teilweise mit herangezogen.
IV. Archivische Bearbeitung:
Der Bestand IG Bergbau-Energie (Umfang vor der Bearbeitung 145 lfd.m) wurden von März 2003 bis September 2004 durch Tessa Neumann im Erschließungsprogramm MidosaOnline erschlossen und in MidosaXML in eine internetfähige Version exportiert. Neben einer von Herrn Grunwald, Mitarbeiter der SAPMO, begonnenen Verzeichnung der Altsignaturen von 1 bis 1248, lagen Abgabelisten und eine Kartei mit 380 Nummern vor. Letztere konnten wegen offensichtlicher Mängel nicht für die weitere Bearbeitung zugrunde gelegt werden. Ca.12 lfm des Bestandes waren nach der Registraturnummer des Aktenbildners abgelegt, jedoch nicht verzeichnet.
Der überwiegende Teil des Schriftgutes wurde mit diesem Projekt erstmals erschlossen und zugänglich gemacht. Ein generelles Problem für die Bearbeitung war die mangelhafte Aktenbildung, teilweise war auch keine Aktenbildung erkennbar.
Der Gesamtbestand wurde bewertet und v. a. folgende Unterlagen mit einem Umfang von 20 lfd.m. kassiert:
- Dublikate von Sekretariatsunterlagen, Protokollen und Berichten,
- Materialsammlungen,
- Akten der Verwaltung oder Buchführung (Kassenbelege),
- Akten der Materialverwaltung,
- Einzelblätter ohne nennenswerten Inhalt, die nicht zugeordnet werden konnten.
Darüber hinaus wurde 10 lfd.m. Verpackungsmaterial wie Ordner, Kartons und Pappen entsorgt.
Folgende Fremdprovenienzen wurden an die zuständigen Landesarchive abgegeben:
- VVB Kraftwerke Cottbus, 1975 in das Archiv der IG Bergbau-Energie gelangt, an das Landeshauptarchiv Potsdam (1 lfd.m. im November 2003 und und 0,5 lfd.m. Januar 2004)
- VEB Geiseltal im Kreis Merseburg (1,30 lfd.m. im Januar 2004 und 3 lfd.m. im Mai 2004) an das Landeshauptarchiv Magdeburg
- VVB Geologische Erkundung, Sitz Berlin (1 Akte im Mai 2004) an Landesarchiv Berlin.
Innerhalb der SAPMO wurden folgende Unterlagen an die zuständigen Referate abgegeben:
- Drucksachen der IG Bergbau-Energie an die Bibliothek (1 lfd.m. im Mai 2002, 1,5 lfd.m im Nov. 2003, 0,5 lfd.m. im Mai 2004),
- Fotos an die Fotosammlung im Referat StA2 (1 Archivbox mit ca. 300 unbeschrifteten Fotos im Mai 2004),
- Plakate an die Plakatsammlung im Referat StA3 (ca. 80 Stück aus den Jahren 1949-1984, im Mai 2004).
Aufgrund des zu großen Umfangs von Akten mußten diese oft geteilt werden, eine erstmalige Aktenbildung fand durch die vorliegende Lose-Blatt-Ablage bei ca. 22 lfd.m statt.
Soweit erkennbar, wurden alte Signaturen bei der Verzeichnung aufgenommen.
Der Bestand umfasst nach der Bearbeitung 4067 Akten mit einem Umfang von ca. 101 lfd.m.
Die technische Bearbeitung umfasste die Entfernung von Metall, die Trennung oder Bildung von Akten und deren Verpackung in Mappen, das Einlegen von Vorsatz- bzw. Deckblättern mit der gültigen Archivsignatur, das Aufbringen von Signaturaufklebern auf die Mappen und die Verpackung der Akten in Archivboxen.
Bestandteile der Erfassung:
In den Titelaufnahmen befinden sich folgende Angaben: gültige Signatur (Bestellnummer), Laufzeit, Titel, Enthält, Darin (für Sonderformate wie Photos, Plakate und Drucksachen), Altsignatur 1 (archivische vorläufige Signierung 1-1248), Altsignatur 2 (Registraturvermerke bzw. Aktenplannummern des Aktenbildners), Endprovenienz (IG Bergbau-Energie, zum Teil mit Angabe der jeweiligen Abteilung und die Vorprovenienz (IG Energie bzw. IG Bergbau).
Die Klassifikation orientiert sich an der Struktur der IG (Provenienzprinzip). Zugrunde liegen die vorgefundenen Strukturpläne der IG Bergbau-Energie sowie die Aktenpläne des FDGB und der IG Bergbau-Energie. Die weitere Untergliederung der Hauptgruppen erfolgte sachthematisch.
Inhaltliche Charakterisierung: Der Bestand fasst die Überlieferung der IG Bergbau, der IG Energie und der IG Bergbau-Energie zusammen. Das Schriftgut des Industriebereiches Energiewirtschaft für die Zeit von 1958-1963 befindet sich im Bestand IG Energie, Post und Transport (DY 77).
Überliefert sind v.a.
- Tagungen des Zentralvorstands,
- Sekretariats- und Präsidiumssitzungen
- Zentraldelegiertenkonferenzen .
- Unterlagen der Bereiche Wirtschaftsplanung und Wettbewerb
- Auszeichnungen von verdienten Werktätigen.
- Berichtswesen der Bezirke (Sitzungsprotokolle, Monatsberichte etc.)
Die Abteilung Internationale Verbindungen beinhaltet überwiegend Korrespondenz mit internationalen Vereinigungen sowie Berichte über Delegationen. Hervorzuheben sind die umfangreichen Berichte und Einschätzungen der Westabteilung.
Zahlenmäßig nicht ausreichend überliefert sind die Bereiche Arbeit und Löhne, Sozialpolitik sowie Agitation und Propaganda.