In addition to the technically required cookies, our website also uses cookies for statistical evaluation. You can also use the website without these cookies. By clicking on "I agree" you agree that we may set cookies for analysis purposes. You can see and change your cookie settings here.
Berufungsverfahren (vor dem Offizialatsgericht der Erzbischöfl. Kurie in Köln) in der Streitsache des Franz Melschede, Vikar am Altar St. Jakobi der Martinikirche sowie des Rates der Stadt Münster als weltl. Patron der gestifteten Vikarie zu Münster (vertr. d.d. Magister Johannes Lullinck (Zeitw. sein Sohn Paul) und Leonhard Arnhem) ./. die Äbtissin von Überwasser in Münster, Melchior von Büren, Domkellner in Münster, sowie Pastor und Eingesessene von Gimbte (vertr. d. d. Magister Everhard Leonis, Johannes Rodde, Theodor May und Henrich Kranefus)
Berufungsverfahren (vor dem Offizialatsgericht der Erzbischöfl. Kurie in Köln) in der Streitsache des Franz Melschede, Vikar am Altar St. Jakobi der Martinikirche sowie des Rates der Stadt Münster als weltl. Patron der gestifteten Vikarie zu Münster (vertr. d.d. Magister Johannes Lullinck (Zeitw. sein Sohn Paul) und Leonhard Arnhem) ./. die Äbtissin von Überwasser in Münster, Melchior von Büren, Domkellner in Münster, sowie Pastor und Eingesessene von Gimbte (vertr. d. d. Magister Everhard Leonis, Johannes Rodde, Theodor May und Henrich Kranefus)
Berufungsverfahren (vor dem Offizialatsgericht der Erzbischöfl. Kurie in Köln) in der Streitsache des Franz Melschede, Vikar am Altar St. Jakobi der Martinikirche sowie des Rates der Stadt Münster als weltl. Patron der gestifteten Vikarie zu Münster (vertr. d.d. Magister Johannes Lullinck (Zeitw. sein Sohn Paul) und Leonhard Arnhem) ./. die Äbtissin von Überwasser in Münster, Melchior von Büren, Domkellner in Münster, sowie Pastor und Eingesessene von Gimbte (vertr. d. d. Magister Everhard Leonis, Johannes Rodde, Theodor May und Henrich Kranefus)
Enthält: wegen der Fischereirechte in der sogenannten Gimbteschen Lake und am sogenannten Winckelkamp. Dem Streit liegt folgender Sachverhalt zu Grunde: Im Jahre 1333 haben die Exekutoren der Stiftung des Goswin Klanctorf (Klanctorp), nämlich Bernhard und Christian Travelman, Christian gen. Pott und Johann gen. Schenckingh die Vikare zum hl. Jakobus in der Kollegiatkirche St. Martini in Münster dotiert (die von Bischof Ludwig von Münster bestätigt wurde). Die Vikarie wurde ins besondere bepfründet mit dem Huninckhof zu Gimbte, später Flegens Erbe genannt, mit allem was zu diesem Hofe gehörte, so auch die Fischerei in der sog. „Lake", die den sog. Winckel (einen Kamp mit großem und altem Baumbestand- auch Winckel- oder Flegewinckel genannt) umfloß. Der Rat von Münster als Patron der Vikarie belegte alle, die ohne seine Erlaubnis in der obengenannten Lake fischten, mit Geldstrafen. Er wachte also streng über die Rechte der Vikarie in Gimbte und vertrat sie auch vor Gericht. Vor 20-30 Jahren ließ der jetzige Pfarrer Arnold Dreck von Rheine als damaliger Vikar niemanden ohne Genehmigung des Rates in der Lake fischen. Pastor Johannes Loisman aus Gimbte durfte lange mit Erlaubnis des Rates im Namen der genannten Vikarie in der Lake fischen. Da die Schulten Northoff und Bisping (vermutlich Höfe des Klosters Überwasser aus Münster, die unweit der Lake lagen) und andere Gimbter auch in der Fischerei der Vikarie fischten, entstand der Streit. Auch der Domkellner Melchior von Büren, der vermutlich auch das Offiiium Gronover innehatte, beanspruchte die Fischereirechte. 1580 wird von Notar Lambert von Burich vom Offizialatsgericht Köln der münst. Notar Franz Holter (Halter, Hulter) als Kommissar für eine Ortsbesichtigung in Gimbte und für die notwendige Zeugenvernehmung (eig. Vorgang acta jud. 876) beauftragt. Im März 1581 wird der Fall dem Dr. Hochstein zur Begutachtung vorgelegt. Erst 1586 wird der Streit beendet durch ein Reskript der apostolischen Kommissare. Genannt sind Henrich Doern, Kanoniker und Offizialsrichter der Diözese Lüttich, Johannes Franziskus, Bischof von Vercelli und Apostolischer Nuntius, Johann Suolghen, Kanoniker an St. Martin in Lüttich und St. Andreas in Köln, und Magister Liz. Ludolph von Cernaco als Advokat der Kurie in Lüttich. Außerdem werden erwähnt die Magister und Notare Blasius Brüggeman, Theodor Sutorius, Pankratius Völbert, Bernhard Vinne, Lambert Munsterwegh, Rutger Horst, Bodo Brinckman, Caspar Kannengießer, Martin zur Stege, Adolph Wesselingh. Ferner werden erwähnt: der münstersche Freigraf Ludekin von der Wische (Wise), Stadtsekretär Johann Pagenstecker, sowie Johann Grotegesen, der Kommissar Dr. Gottfried Fürstenberg Und Dr. jur. Gottschalk von Frechen; die Notare: Peter von Valbrock, Henrich Alerdinck, Franz Letmathe. Als Zeugen werden genannt: Henrich Schepper, Domvikar Jodokus Buttman, Magister Martin zur Stegge, Bernhard Greß (früherer Vikar an St. Martini), Bernard Wulff, Johann Thies, Anna Molners, Martin Plugge, Johann Wenninckh, Johann Scheilse gen. Bremer, Rotger Ronnes, Johann Kolle, Martin Kocks, Bernhard Schepers, Bernhard Nagelsman, Johann uff der Lindtwer, Metta Hase. Von der Partei der Gimbter werden genannt: Johann Gerding, Johann Querkamp, Hermann Steggeman, Johann Rosendael, Bernhard Urselman, Hermann Brocker und Hermann Hilmerinck. Weiter werden zitiert: Arnols Isfordinck, Johannes Lennep, Johann Grotegeße, Peter Beckman, Henrich Rupe, Johann Missinck, Theodor Stael, Johann Merßman und der Fiskal Sickman.