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Landwehr- und Landsturm-Eskadronen, Kavallerie-Abteilung
269, Kavallerie-Ersatz-Abteilung,
Kavallerie-Genesungs-Abteilung (Bestand)
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Kavallerie-Formationen
1914-1919
Inhalt und Bewertung
Es handelt sich um die Akten der 1. und 2. Landwehr-Eskadron XIV. Armeekorps, der. 1. bis 4. Landsturm-Eskadron XIV. Armeekorps, der Kavallerie-Abteilung 269, der Kavallerie-Ersatz-Abteilung XIV. Armeekorps und der Kavallerie-Genesungsabteilung XIV. Armeekorps.
Die 1. Landwehr-Eskadron XIV. Armeekorps wurde im August 1914 infolge der Mobilmachung aufgestellt und der 60. gemischten Landwehr-Infanterie-Brigade unterstellt. Sie wurde nur auf dem westlichen Kriegsschauplatz eingesetzt.
Die 2. Landwehr-Eskadron XIV. Armeekorps wurde ebenfalls infolge der Mobilmachung aufgestellt und der 55. gemischten Ersatz-Brigade unterstellt. Sie wurde nur im Westen eingesetzt und bereits am 16. August 1916 wieder aufgelöst.
Die 1. Landsturm-Eskadron XIV. Armeekorps wurde infolge der Mobilmachung aufgestellt und der Etappen-Inspektion 7 zugeteilt. Nur im Westen eingesetzt wurde sie im August 1916 wieder aufgelöst.
Die 2. Landsturm-Eskadron XIV. Armeekorps wurde am 27. August 1914 aufgestellt und dem stellvertretenden Generalkommando des XIV. Armeekorps unterstellt. Sie war nur im Westen eingesetzt.
Die 3. Landsturm-Eskadron XIV. Armeekorps wurde am 10. September 1914 aufgestellt und dem stellvertretenden Generalkommando des XIV. Armeekorps unterstellt. Sie war nur im Westen eingesetzt und wurde bim August 1916 wieder aufgelöst.
Die 4. Landsturm-Eskadron XIV. Armeekorps wurde als unberittene und immobile Einheit aufgestellt. Sie unterstand dem Inspekteur der Ersatz-Eskadrons des XIV. Armeekorps. Sie wurde Ende September 1916 aufgelöst.
Die Kavallerie-Abteilung 269 wurde im Januar 1917 aufgestellt. In Iffezheim untergebracht unterstand sie der 513. Infanterie-Brigade. Bereits im März 1917 wurde sie wieder aufgelöst.
Die Kavallerie-Ersatz-Abteilung XIV. Armeekorps wurde im August 1914 aufgestellt und der 7. Armee zugeteilt. Nur im Westen eingesetzt wurde sie bereits im August 1916 wieder aufgelöst.
Die Kavallerie-Genesungsabteilung XIV. Armeekorps wurde im Oktober 1915 aufgestellt und im Februar 1917 aufgelöst.
Inhaltlich besteht der Bestand vor allem aus der Überlieferung der allgemeinen internen Verwaltung dieser Kavallerie-Formationen, ihren Gefechten und Bewegungen und der Gewährleistung der permanenten Kampfbereitschaft. Besonders nennenswert sind die Aktengruppen über die Kommandantur Mühlhausen, den Grenzschutz, die ärztliche Versorgung und Untersuchungsbefunde, die Mobilmachung, die Kriegstagebücher und die militärischen Befehle.
Inhalt des Bestands und Benutzungshinweise: Bestand 456 F 80 setzt sich aus der Überlieferung der 1. und 2. Landwehr-Eskadron, der 1.-4. Landsturm-Eskadron, der Kavallerie-Abteilung Nr. 269, der Kavallerie-Ersatz-Abteilung sowie der Kavallerie-Genesungs-Abteilung zusammen. Die Unterlagen umfassen die Laufzeit von 1914 bis 1919. Während die Landwehr-Eskadronen vielfach zu Fronteinsätzen kommandiert wurden und darüber hinaus der Bereitstellung von Reserven dienten, waren die Landsturm-Eskadronen in erster Linie zur Vorhaltung von Kräften für militärische Sicherungsaufgaben bestimmt. Dementsprechend finden sich in letzteren vorrangig Offiziere und Soldaten, die lediglich garnisonsdiensttauglich oder eingeschränkt diensttauglich waren und nicht für den unmittelbaren Felddienst in Frage kamen. Die 1. Landwehr-Eskadron wurde im August 1914 mobil gemacht und zunächst der 52. Landwehr-Infanterie-Brigade zugeordnet. Dort verblieb sie auch nach deren Umbenennung in 61. Landwehr-Brigade. Die Stationierung der Formation erfolgte in Rombach-le-Franc (Deutsch-Rumbach) im nördlichen Elsass. Von dort aus unternahm die Eskadron Aufklärungs- und Patrouilleneinsätze, ehe 1915 auch Einsätze jeweils eines Zuges in den Schützengräben folgten. Mit dem Wechsel zur Etappen-Inspektion Nr. 2 der 2. Armee war Ende Juli 1916 die Verlegung der Formation nach Le Cateau östlich von Cambrai verbunden. Bedingt durch den hohen Anteil zur Eskadron eingezogener Landwirte wurde die Truppe zunächst in der Landwirtschaft, später zusätzlich zur Sicherung von Bahnstrecken eingesetzt und auch erneut zur Durchführung von Patrouillen herangezogen. Im Januar 1918 wurde die Formation nach Belgien in die Gegend von Charleroi verlegt, von wo aus nach dem Ende des Krieges der Rückmarsch in die Heimat erfolgte. Ende November 1918 traf die 1. Landwehr-Eskadron wiederum in Karlsruhe ein und wurde dort bis zum 30. des Monats vollständig aufgelöst. Die Aufstellung der 2. Landwehr-Eskadron fand Anfang August 1914 in Offenburg statt. Als dem Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 110 unterstellte Formation kam es bei Altkirch im Elsass zu ersten Einsätzen, welche vorrangig aus Patrouillen, Sicherungs- und Meldeaufträgen bestanden. Bereits im Dezember wurden Teile der Eskadron in den Schützengräben am Hartmannsweilerkopf eingesetzt. Ab März 1915 erhielt die Formation die Aufgabe, westlich von Basel die Sicherung eines Grenzabschnitts zur Schweiz zu übernehmen. Die Eskadronsführung wurde in Leymen untergebracht. Im Juni schied die Formation aus dem Verband des Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 110 aus und wurde der 8. Landwehr-Division unterstellt. Im August 1916 folgte die Verlegung der Formation nach Rastatt, wo diese aufgelöst und die Offiziere und Mannschaften der Eskadron in die Reserve-Ersatz-Eskadron überführt wurden. Ende August 1914 erfolgte in Karlsruhe die Aufstellung der 1. Landsturm-Eskadron. Die Formation wurde im Anschluss nach Sarrebourg verlegt und dort der Etappen-Inspektion Nr. 7 unterstellt. Bereits im September kam es zur Aufteilung der Formation auf verschiedene Truppenverbände, bei denen die Züge der Landsturm-Eskadron vorrangig Patrouillenaufträge im Raum zwischen Lunéville und Sarrebourg erfüllten. Mit Ausnahme des 4. Zuges wurde die Eskadron Mitte Mai 1915 zunächst nach Chateau-Salins und schließlich weiter nach Marville verlegt. Neben dem Einsatz im Meldereitdienst für drei Infanterie-Verbände übte die Formation dort zeitweise die Ortskommandantur aus und wurde für Schanzarbeiten wie auch bei Erntearbeiten eingesetzt. Anfang Dezember folgte die Stationierung in Varrecourt nordöstlich von Nancy. Bis zur Auflösung der Eskadron Mitte August 1916 und der Aufteilung auf andere Einheiten bestand deren Hauptaufgabe fortan in der Bereitstellung von Meldereitern. Die 2. Landsturm-Eskadron wurde Ende August 1914 aufgestellt. Im Sommer 1915 wurden Teile der Ersatz-Eskadron des 3. Badischen Dragoner-Regiments "Prinz Karl" Nr. 22 ausgegliedert und mit der Landsturm-Eskadron zusammengeführt. Die Formation war zunächst bei Mülhausen im Elsass im Bahnschutz eingesetzt und stand innerhalb der Armee-Abteilung Gaede unter dem Befehl der Mobilen Etappen-Kommandantur Mülhausen. In Mülhausen erfolgte auch die Stationierung der nicht im Einsatz befindlichen Teile der Eskadron. Ab Februar 1917 wechselte die Eskadron unter den Befehl des Etappen-Kommandos Nr. 28 und wurde Ende März nach Colmar verlegt. Auch dort nahm die Formation im Weiler- und Lebertal vorrangig Aufgaben im Bahnschutz sowie Patrouillen- und Wachdienste wahr. Im Sommer 1918 wurde die Eskadron für Einsätze in der Nachschublogistik herangezogen und erhielt die Bezeichnung "Fliegende Etappen-Fuhrpark-Kolonne Nr. 2". Anfang Oktober 1918 wurde diese Formation wiederum aufgelöst, das Personal dem Etappen-Kommando Nr. 28 zugeordnet sowie Pferde und Ausrüstung auf andere Verbände verteilt. Mit dieser Änderung war die Verlegung der Eskadron nach Emmendingen verbunden, wo nach Kriegsende ihre Auflösung erfolgte. Die 3. Landsturm-Eskadron wurde Mitte September 1914 in Karlsruhe durch die Ersatz-Eskadron des Dragoner-Regiments Nr. 20 formiert. Ab Oktober war die Formation zum Schutz der Bahnstrecke zwischen Gundelfingen und Heitersheim eingesetzt, ehe im November die Verlegung nach Mülhausen im Elsass erfolgte, wo der Eskadron ebenfalls Bahnsicherungsaufgaben oblagen. Erst Anfang Februar 1915 konnte die Landsturm-Eskadron durch Überweisung einer ausreichenden Anzahl Pferde beritten gemacht und für den Kavallerie-Dienst trainiert werden. Ab März 1915 erhielt die Eskadron Quartier im oberelsässischen Oltingen (Oltingue) und übernahm fortan bis zu ihrer Auflösung im August 1916 Aufgaben im Grenzschutz zur Schweiz. Die vier übrigen im vorliegenden Bestand zusammengefassten Formationen existierten nur für kurze Zeit. So wurde die 4. Landsturm-Eskadron unberitten in Bruchsal aufgestellt und gar nicht erst mobil gemacht. Sie blieb unter dem Befehl des Inspekteurs der Ersatz-Eskadronen in Bruchsal stationiert und wurde Ende September 1916 wieder aufgelöst. Sogar noch kürzer dauerte das Bestehen der Kavallerie-Abteilung Nr. 269. Sie wurde im Januar 1917 durch die Ersatz-Eskadron des Dragoner-Regiments Nr. 21 zuerst als Übungseskadron aufgestellt und unter dem Kommando der 513. Infanterie-Brigade in Iffezheim untergebracht. Bereits im März 1917 erfolgte die Auflösung der Abteilung. Die im August 1914 aufgestellte und der 7. Armee zugeordnete Kavallerie-Ersatz-Abteilung kam in den hinteren Frontabschnitten der Westfront zum Einsatz. 1915 war die Formation im lothringischen Prévocourt stationiert und in der Landwirtschaft eingesetzt. Bereits im August 1916 wurde die Formation wieder aufgelöst. Etwas länger bestand die in Rastatt stationierte Kavallerie-Genesungs-Abteilung. Ihr oblag die Aufnahme aus dem Lazarett entlassener und noch nicht wieder verwendungsfähiger Soldaten der Kavallerie. Aufs Neue dienstfähige Soldaten gingen im Anschluss an ihre Abordnung zur Genesungs-Abteilung zurück an aktive Formationen, während dauerhaft dienstunfähige Armeeangehörige von der Abteilung ihre Entlassung erhielten.
Bestandsgeschichte: Nach Ende des Ersten Weltkriegs verblieben die Akten der im Bereich des XIV. Armeekorps aufzulösenden Formationen bei den mit ihrer Demobilmachung befassten Abwicklungsstellen. Ab Januar 1920 wurde mit der Einrichtung eines Korpsarchivs begonnen, in dem die Unterlagen der Abwicklungsstellen zusammengeführt wurden. Auf diese Weise gelangte der vorliegende Bestand in das im Herbst 1920 eingerichtete Korpsarchiv nach Heilbronn, welches am 1. April 1921 dem Reichsarchiv in Potsdam als Zweigstelle eingegliedert wurde. Über einen Zwischenschritt im Heeresarchiv Stuttgart gelangten die Unterlagen in den Jahren 1947 bis 1949 zusammen mit der übrigen Überlieferung des XIV. Armeekorps an das Generallandesarchiv Karlsruhe. Eine ausführliche Bestandsgeschichte findet sich in der Einführung zu Bestand 456 F 8. Der Bestand 456 F 80 weist zum größten Teil Heftordner sowie preußisch gebundene Akten auf. Einige Faszikel erhielten eine badische Oberrandheftung. Zum überwiegenden Teil dürften die Akten bereits durch den Registraturbildner in die noch vorliegende Form gebracht worden sein, der Rest wurde wohl im Anschluss an die Demobilmachung im Rahmen der Erstbearbeitung durch die Reichsarchivzweigstelle Heilbronn formiert. Ein Zugriff auf die zur Überlieferung des XIV. Armeekorps gehörenden Archivalien musste zunächst über die in der Reichsarchivzweigstelle Heilbronn/Stuttgart oder dem Heeresarchiv Stuttgart angefertigten Verzeichnisse erfolgen. Als dauerhafte Findmittel waren diese unzureichend, so dass auf Grundlage der sehr summarisch angelegten Verzeichnisse schrittweise die Neuverzeichnung der Unterlagen stattfand. Der vorliegende Bestand wurde im Januar 2013 für die Bereitstellung im Internet überarbeitet. Er umfasst 77 Faszikel mit einem Umfang von 1,2 laufenden Metern. Er ist unter der Signatur 456 F 80 Nr. ... zu bestellen.
Literatur: Cron, Hermann: Die Organisation des deutschen Heeres im Weltkriege. Dargestellt auf Grund der Kriegsakten, Berlin 1923. Deist, Wilhelm (Bearb.): Militär und Innenpolitik im Weltkrieg 1914-1918, 2 Teile, Düsseldorf 1970. Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908. Forstmeier, Friedrich u.a. (Hg.): Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, München 1983. Harder, Hans-Joachim: Militärgeschichtliches Handbuch Baden-Württemberg, hg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Stuttgart 1987. Matuschka, Edgar Graf von: Organisationsgeschichte des Heeres 1890-1918, in: Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Bd. 3, München 1983, S. 157-282. Müller-Loebnitz, Wilhelm (Bearb.): Die Badener im Weltkrieg 1914/18, Karlsruhe 1935.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.