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Urkunde Nr. 395 - Verkauf von Gärten
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Bürgermeister und Rat der Stadt Münster erlauben und beauftragen den Verkauf von 11 Gärten durch die Vormünder der minderjährigen Kinder (Bernhardt und Anne-Marie) des verstorbenen Bernhardt Zimmerscheidt, den Ratsherr Wilhelm Otterstett, den Ratsherr lic. jur. Dietrich Kemner und den Münsterschen Bürger Johansen Münster. Die Erlaubnis für den Verkauf war durch die Witwe Zimmerscheidt bereits 1636 angefragt worden, sie jedoch inzwischen "an der abscheulichen Krankheit der Pest" verstorben. Die Vormünder wollen den Verkauf, unter Zustimmung des inzwischen volljährigen Sohns, nun aber durchführen und erhalten dazu das Mandat des Rats. Bernhardt Schmedding, "Beckeramptsverwandter", und seine Ehefrau Anne Conerding kaufen davon einen "Zugarten" beim St. Ludgeritor an der Dahlstegge, den bisher Lambert Schütte gepachtet hatte. Der Garten ist 6948 "Fuß haltend", und wird mit 6 Pfennig pro Fuß veranschlagt, so dass ein Kaufpreis von 124 Reichstalern festgesetzt und als gezahlt quittiert wird (50 Rt. "in Specie, der Rest in gangbarer silber und golden Münze, indest darunter 10 Rt. in laufenden Kupfersorten"). Der Ratsbeschluss erfolgt am 14.4., die Zahlung des Kaufpreises spätesten am 16. Juni 1640. Die Aussteller kündigen die Unterschrift des Stadtsekretärs an. Eigenhändige Unterschrift: "Henr. Hollandt Secr[eta]rius Iudic. Imp. Cam. Immatr. ad promissa deputatus Notarius in fidem mpp. subs." Dabei: Abschrift von Albert Schmedding vom 8.11.1892
Wenige Ecken mit Mäusefraß.
Original Pergament Niederdeutsch, anhängendes Siegel (ab).
Archivale
Rückvermerke:
wegen 4 verkauffte gärten (17. Jh.); Kauffbrieff des gartens für Bernhardten Schmedding, Becker.
Vgl. Archiv Assen, Urkunde Nr. 2334 vom 1661 April 23.
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.
