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Schuldeinforderung eines Auswärtigen gegen die ebenfalls meist auswärts wohnenden Erben des Schuldners und Konkurrenz der Gläubiger
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Schöffengericht Kerpen >> 1 Zivilsachen >> 1.2 Erb- und Besitzstreitigkeiten
1660
Enthält: Schon länger gab es Streitigkeiten um die Erbgüter Jacob B(a)ußbaums und die Schulden, die auf diesen Gütern lasteten (erwähnt wird ein Prozess 1657 und ein Vergleich 1659). Das Hauptproblem zwischen den streitenden Parteien: Johann Heinrich Schuler in Düren als Gläubiger und der Erben Bußbaums, namentlich Dietherich Schnabel und Gerard Schmidt, sowie Peter Eßer, der ebenfalls Forderungen an Schnabel hatte, war offensichtlich, dass die Güter geteilt und die Beteiligten, außer Peter Eßer, inzwischen in andere Gerichtsbezirke umgezogen waren. Schuler besteht auf seinen Forderung auf Schuldenrückzahlung aus den Gütern, die am Ort [d. h. im Kerpener Gerichtsbezirk] lagen. Er behauptet, dass - gemäß der Goldenen Bulle - bei dem Wegzug von Personen mit ihrem Hab und Gut die Schulden auf stehenden Gütern am Ort verbleiben. So lange Esser nicht das Gegenteil beweisen könne, sollen ihm, Kläger, die bereits beschlagnahmten und immittierten Unterpfandgüter zuerkannt werden. Schuler beruft sich darauf, dass der inzwischen verstorbene Johann Schmidt und Georg Poel auf Haus Laach, beides wohl Nachkommen von Bußbaum, ihm die Schuldenrückzahlung bereits eingeräumt hätten. Das Gericht entscheidet, da alle Erbberechtigten außer Peter Eßer auswärts wohnen, im Sinne Schulers und verfügt die Entschädigung mit den beschlagnahmten Unterpfändern. Peter Eßer könne sich innerhalb 8 Tagen schriftlich dazu äußern, wenn nicht, werde das Urteil rechtskräftig. Peter Eßer hält dagegen, dass er, wegen des Wegzugs der Schuldner, seinerseits Vorrang als Gläubiger gegen Schnabel zu besitzen glaubte. Er hatte daher vom Amtmann (von den) Bongart den Arrest, den Schuler schon erhalten hatte, annullieren und gegen Schnabel einen Zahlungsbefehl ausstellen lassen. Außerdem hatte er einen Gerichtsbeschluss erwirkt, dass andererseits Schuler persönlich für seine Forderungen gegen Schnabel hafte und aufkommen müsse (einen sog. Personalarrest). Dies bekräftigt er noch einmal vor dem Kerpener Gericht. Eine Entscheidung dazu ist nicht überliefert. (Ergänzung dazu Nr. 1148)
