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200,134/Tiemann, Genealogische Sammlung (Bestand)
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Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld (Archivtektonik) >> Nichtamtliches Schriftgut >> Familienarchive und Nachlässe
Form und Inhalt: Vorwort zum Bestand 134/Tiemann, Genealogische Sammlung
Zur Geschichte der Familie Tiemann:
Als Stammvater des Bielefelder Zweiges der Familie Tiemann betrachtet die innerfamiliäre Überlieferung einen Burchard Tiemann (ca. 1570-1651), der die Position eines Amtmannes in Allersheim bei Holzminden innehatte. Einer seiner Urenkel war der in Bielefeld lebende Sanitätsrat und zeitweilige Provinziallandtagsabgeordnete Johann Christoph August Tiemann (1795-1874), aus dessen Ehe mit Henriette Christiane Tiemann geb. von Laer (1794-1841) mehrere Kinder hervorgingen.
Der zweitälteste Sohn von Christoph Tiemann, Bernhard Adolph Tiemann (1821-1877), führte ebenfalls den Titel eines Sanitätsrates. Mit seiner Ehefrau Auguste Wilhelmine Mathilde Tiemann geb. Bessel (1826-1902) hatte er die Söhne Abraham Heinrich August Werner Tiemann (1855-1921) und Bernhard Theodor Walter Tiemann (1868-1939). Während Walter Tiemann nach einer abgeschlossenen Ausbildung zum Juristen verschiedene Verwaltungspositionen übernahm und ab 1925 als Regierungsdirektor in Königsberg fungierte, gründete Werner Tiemann 1905 in Bremen die Firma W. Tiemann & Co. Im Juni 1886 hatte er in Bielefeld Adele Anine Julie Luise Tiemann geb. Winzer (1863-1935) geheiratet, eine Tochter des Kaufmanns Karl Wilhelm Winzer (1823-1898) und dessen Ehefrau Helene Henriette Emilie Winzer geb. Stallforth (1835-1906). Der drittgeborene Sohn von Werner und Adele Tiemann, Carl Werner Friedrich Walter Tiemann (1894-1972), übernahm das väterliche Unternehmen im Jahr 1926 schließlich als alleiniger Geschäftsführer. Der viertälteste Sohn Leo Alfred August Tiemann (1896-1975) wurde wiederum Fabrikdirektor für das Unternehmen Conrad Wilhelm Delius & Co. in Versmold. Mit seiner Ehefrau Vera Juliane Milly Tieman geb. Wüstney hatte er die Kinder Claus-Burchard, Eleonore Martha Maria (1929-1951), Hella Jutta Irene (1937-1982) und Bernd Theodor Tiemann (1945).
Der drittgeborene Sohn von Christoph und Henriette Tiemann, Friedrich Wilhelm Theodor Tiemann (1823-1904), hatte im Gegensatz zu seinem Vater und seinem älteren Bruder Bernhard Tiemann den Beruf des Kaufmanns ergriffen. Zusätzlich fungierte er als Mitglied des Magistrats der Stadt Bielefeld. Eines seiner Kinder aus der Ehe mit Auguste Marie Helene Tiemann geb. Krönig (1827-1905) war Friedrich Wilhelm August Tiemann (1851-1921), der den Titel eines Königlich Preußischen Kommerzienrats führte und als Direktor der Ravensberger Spinnerei tätig war. Mit seiner Ehefrau Caecilie Wilhelmine Henriette Adelheid "Addy" Tiemann geb. Rische (1859-1961) wohnte August Tiemann in der Grabenstraße 4 (später Alfred-Bozi-Straße 16) in Bielefeld.
Der vierte Sohn von Christoph Tiemann, August Heinrich Werner Tiemann (1833-1867), ergriff den Beruf des Arztes und ließ sich mit seiner Familie in Krefeld nieder. Einer seiner Enkel war der Leutnant Ernst Emil Kamillo Werner Tiemann (1890-1914), der erstmalig eine Stammtafel des Bielefelder Zweiges der Familie Tiemann zusammenstellte. Durch den frühen Tod Werner Tiemanns im Ersten Weltkrieg kam die Erforschung der Familiengeschichte jedoch zwischenzeitlich zum Erliegen.
Quellen:
- Bestand 104,2.20/Standesamt, Personenstandsregister
- Bestand 200,134/Tiemann, Genealogische Sammlung (Nr. 7, Nr. 25 u. Nr. 51)
- Genealogische Datenbank von Frank Heidermanns (abrufbar unter: http://www.heidermanns.net/genealogie.html)
- Internetpräsenz der Tiemann Gruppe, Firmenhistorie (abrufbar unter: https://www.tiemann.eu/firmenhistorie.html)
Literatur:
- Heinrich Piesch: Johannes Ernst Tiemann: Ein Ravensberger Amtmann im Zeitalter der Aufklärung, Bielefeld 1984.
- Heinrich Rolffs: Stammbaum und Familiengeschichte Tiemann, Bielefeld 1911.
- Heinrich Rolffs: Stammbaum und Geschichte der Familien Burchard Tiemann und Louis Tiemann, Bielefeld 1925.
- Rolf Straubel, Kammerdirektor Johann Ernst Tiemann (1736-1799), in: Rolf Straubel (Hg.): Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740-1806/15, München 2009, S. 1018.
Hinweise zu Bestand und Verzeichnung:
Die Unterlagen des Bestandes wurden 2014 von Herrn Uwe Stendera abgegeben. Die Verzeichnung erfolgte im Mai 2020. Insgesamt umfasst der Bestand 52 Verzeichnungseinheiten.
Zu den Unterlagen des Bestandes gehören einerseits Materialsammlungen, von denen die meisten im Rahmen genealogischer Nachforschungen zu Familie Tiemann entstanden sind. Andererseits enthält der Bestand Druckerzeugnisse wie beispielsweise die von Leutnant Werner Tiemann zusammengestellte Familienstammtafel. Ebenso befinden sich Schriften über Theodor Adolf von Möller (1840-1925), Gründer der von seinem Sohn Karl Adolf Gerhard von Möller (1876-1961) fortgeführten Fr. Möller Werke GmbH in Kupferhammer, Brackwede, unter den Druckerzeugnissen des Bestandes.
Zusätzlich umfasst der Bestand Fotografien, bei denen jedoch oftmals weder eine Bestimmung der Herkunft, noch eine genaue Identifizierung der dargestellten Personen möglich war. Eines der Fotoalben stammt aus der Familie von Konrad Delius (1879-1955), der 1911 den Verlag Delius Klasing gründete.
Einen weiteren Schwerpunkt innerhalb der Verzeichnungseinheiten bilden Privat- und Geschäftsunterlagen von Mitgliedern der Familie Tiemann wie zum Beispiel der Schriftwechsel zwischen Johann Christoph August und Bernhard Adolph Tiemann, Dokumente von Leo Alfred August Tiemann sowie Geschäftsunterlagen der Bremer Firma W. Tiemann & Co. Ähnlich wie in den Materialsammlungen werden in den Privatunterlagen nicht nur Mitglieder der Familie von Johann Christoph August Tiemann, sondern auch entferntere Familienangehörige und Dritte thematisiert, darunter der von 1763 bis 1785 als Amtmann in Brackwede tätige Kammerdirektor Johann Ernst Tiemann (1736-1799), sowie das Ehepaar Johann Balthasar Bergner (1789-1854) und Anna Bergner geb. Marx (1800-1882), Betreiber des Lokals "Vier Jahreszeiten" in Bad Dürkheim.
Archivalienbestellungen: 200,134/Tiemann, Genealogische Sammlung, Nr.
Zitation: Stadtarchiv Bielefeld oder StArchBI, Best. 200,134/Tiemann, Genealogische Sammlung, Nr.