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Strafsache gegen Martin BIome, gebürtig aus Greven, wegen Ehebruch und Mord gerädert
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Enthält: Martin BIome, gebürtig aus Greven, hat im Jahre 1604 auf der Heide Itterbeck im Gericht Ülsen die Frau des Schramhenrich, geb. Christine Rökelose, mit der er Ehebruch getrieben hat, ermordet. Der Rat in Münster schickt zunächst seinen Freigrafen Johan Kerckering nach Ülsen und in die benachbarten Orte, um Ermittlungen anzustellen, worüber dieser am 14.4.1605 Bericht erstattet. Im Mai und Juni werden dann in Gegenwart des Stadtsekretärs Henrich Holland von dem zuständigen Richter, teils auch von Hollandt selbst, folgende Zeugen vernommen: 1. Wirt Gerdt Gerlich in Nordhorn; 2. Johan Pott in Nordhorn; 3. Johan Richters zu Neuenhaus; 4. Dirich Hoppengarten zu Neuenhaus; 5. Fuhrmann Evert Möller in Neuenhaus; 6. Bürgermeister Gerhard Wieffering in Neuenhaus; 7. Rentmeister Gerhard Benning in Neuenhaus; 8. Wirt Johan Holterman (Holtorp) in Hardenberg; 9. Bernd Hillebrant, Wirt zum Engel, in Hardenberg; 10. Johan Lammersen in Hardenberg, über 50 J. alt; 11. Johan Speckert in Grammesberg, 40 J. alt; 12. Johan Krüll zu Ülsen; 13. Tönies Jacobsen oder Elers in Ülsen; 14. Gerichtsdiener Lambert von Ummen in Ülsen; 15. Wirt Andreas Corneliussen in Itterbeck; 16. dessen Sohn Wirt Kornelius Andreesen; 17. Peter von Werden, Frau des Vorzeugen; 18. Johan Cösters, Knecht des Zeugen zu 16.; 19. Bernd Lewe, Wirt zu Ülsen; 20. Kramer Arndt von Ummen in Ülsen; 21. Schneider Johan Henrixen in Grammesberg; 22. Schiffer Johan Völckers in Grammesberg, 26 J. alt; 23. Dessen Bruder Evert Völckers; 15 J. alt, Sohn des Herman Völckers; 24. Johan Möller aus Schüttorf, jetzt in Nordhorn. Außerdem befragt Holland noch andere Personen. Er berichtet auch über die Schwierigkeiten der Ermittlungen in Hardenberg, wo die Leute Partei für BIome ergreifen und ihn für unschuldig erklären. Der Rat zieht auf Erkundigungen über das Vorleben des BIome ein, der bei seinem Onkel, dem Lederhändler Johan von Coesfeld in Rees, in der Lehre gewesen ist; BIome hat behauptet, von diesem viel Geld erhalten zu haben. Richter, Bürgermeister, Schöffen und Rat in Rees vernehmen am 4.5.1605 dieserhalb die Töchter des Johan von Coesfeld, namens Altgen und Margarete, sowie dessen Schwager Jakop Hoedemacher. Der Rat in Bocholt berichtet am 3.5.1605 über die Familie des Johan von Coesfeld, dessen Tochter Margarete in 1. Ehe mit dem Schuhmacher Gerdt Meierdinck in Bocholt, in 2. Ehe mit dem Wüllnerweber Berndt thom Rodde daselbst und in 3. Ehe mit einem Fischer in Rees verheiratet war. Erwähnt werden Katharina und Berndt Blome, Geschwister des Angeklagten; Johan Borchorst, Richter zu Rheine; Johan von Wermelohe, Droste zu Saland; Richter Steffen von Bentheim und Gerichtsschreiber Ludwig Borchers in Nordhorn; Richter Christoffer von Bentheim in Neuenhaus; Wirt Valentin von Warburg in Vennebrügge; Johan Gerlich in Emmelkampen, Bruder des Zeugen Gerlich; aus Grammesberg: Wirt Evert Heine, Fuhrmann Bernd Gerbers, Fuhrmann Egbert uffen Aldenhoffe und Henrich Speckert, Sohn des Zeugen Speckert; aus Ülsen: Richter Eilhard Krüll, Mathias Holstede, Lübbert zum Sande und Johan von Born; aus Hardenberg: Schultheiß Arnold Krüll, Gerichtsschreiber Johan Andreas, Albert Wichers, Klaes Henrixen und Johan Jochim; aus Itterbeck: Albert Lewerking (Lewerich), Johan Werger und Johan Schulte; ferner Johan Schürman; Bernard Hoge; Johan Markenbeck; Wessel Hassing; Melchior Schrage; Wilm Uding; Berndt Klute; Johan Körding.
Archivale
Edition: Siehe Offenberg II, S. 37.
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.