Kurfürst Philipp von der Pfalz beurkundet, dass die "Vettern" Philipp und Bernhard Forstmeister von Gelnhausen persönlich vor ihm wegen einer Besitzübergabe erschienen sind. Bernhard brachte vor, dass er "bled unnd ungeschickt auch am gesicht verletzt" sei, seine im letzten Krieg durch Brand und mehr hochbeschädigten, weltlichen Güter nicht mehr aufbauen könne und zu seinem und seiner Eltern Seelenheil seine letzten Tage im Johanniterorden verbringen möchte. Seinem nächsten Verwandten, nämlich dem Bruder seines Vaters, Philipp Forstmeister, der ihm nach dem Tod des Vaters die meiste Treue, Hilfe und Beistand erwiesen hätte, möchte er dies gerne vergelten. Aus diesem Grund und aufgrund von Schulden übergibt Bernhard all seinen Besitz, Hab und Gut, Lehen und Eigen mit ausführlich summarisch aufgelistetem Zugehör vor dem Kurfürsten als beider Landesfürst und ordentlichem Richter an Philipp Forstmeister. Er verzichtet dabei ausführlich und detailliert auf alle möglichen Freiheiten, Behelfsmittel, Rechtsgänge oder rechtliche Klauseln, die dieser Übergabe im Wege stehen könnten, und versichert, dass er dies aus freiem Willen tue und nicht übervorteilt werde. Philipp Forstmeister nahm im Gegenzug diese Gabe, Zustellung und Einsetzung an und versicherte Bernhard ein Leibgeding über 40 Gulden jährlich sowie eine erbliche Gülte über 25 Gulden jährlich. Außerdem wolle er alle Schulden Bernhards bis zum gegenwärtigen Tag übernehmen. Beides ist jährlich zu St. Georg oder 14 Tage danach zu entrichten, die 25 Gulden sind jährlich gen Speyer in das Haus des [Johanniter-]Komturs von Heimbach gegen Quittung zu entrichten und können mit 500 Gulden abgelöst werden. Auch Philipp verzichtet auf Behelfsmittel oder Rechtszüge gegen diese Abmachung. Bernhard als Donator und Philipp als Donatarius baten den Kurfürsten als Landesfürsten und Richter, diese Abmachung zu bestätigen und zu autorisieren, was dieser annimmt. Zusätzlich zum fürstlichen Siegel soll ein geschworener Notar mit seinem Namen, Zunamen und Zeichen unterzeichnen.

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Landesarchiv Baden-Württemberg
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