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G 615 - Evangelisches Pfarramt Öllingen (Bestand)
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Landeskirchliches Archiv Stuttgart (Archivtektonik) >> G - Pfarrarchive >> Orte mit O
1560-1968
Einleitung: ===== Ortsgeschichte =====
Nördlich von Langenau auf der Flächenalb gelegen wird Öllingen um 1100 als „Elingen“ erstmals schriftlich erwähnt (in einem Kopialbuch des 16. Jahrhunderts). Der Ort zählt zur ältesten Siedlungsschicht und liegt an der alten Straße von Langenau nach Bissingen. Im Mittelalter wurde die Herrschaft von verschiedenen ortsansässigen adligen Familien ausgeübt, bis der Ort im 13. Jahrhundert in die Herrschaft Albeck eingegliedert wurde. Mit dem Übergang Albecks an Ulm 1383 kam auch Öllingen in das Herrschaftsgebiet der Reichsstadt. Allerdings mußte Ulm nach und nach weitere Rechte hinzu erwerben, da viele Grundherren Besitz in Öllingen hatte. So z.B. die Klöster Anhausen, Herbrechtingen, Kaisheim und Elchingen, die Deutschordenskommende Ulm, das Wengenkloster, Prediger, Barfüßer und die Sammlung zu Ulm. Einer der größten Grundbesitzer war der Ulmer Bürger Strölin, der seinen Besitz noch im 15. Jahrhundert an die Reichsstadt verkaufte. Erst in der frühen Neuzeit konnte Ulm zum größten Grundbesitzer aufsteigen, im 17. Jahrhundert erlangte die Stadt schließlich die hohe und niedere Gerichtsbarkeit. Mit der Ulmer Herrschaft kam Öllingen 1803 an Bayern und 1810 an das Königreich Württemberg.
===== Ortskirchengeschichte =====
Die Kirche erweist sich durch das Patrozinium St. Ulrich als eine Gründung der Grafen von Dillingen. Im Mittelalter stand das Patronatsrecht dem Probst von Wiesensteig zu, gegen dessen Widerstand wohl die Reformation 1530/31 durchgesetzt wurde. In den ersten Jahren jedoch amtierte kein evangelischer Pfarrer im Ort. Zwischen 1535 und 1539 war Michael Weickmann der erste evangelische Pfarrer. 1931 wurde aus dem ständigen Pfarramt eine Pfarrverweserei. Öllingen wurde zunächst von Asselfingen, ab 1952 von Setzingen und seit 1982 wieder von Asselfingen aus versorgt. Wie die genannten Nachbarorte gehört Öllingen zum Dekanat Ulm.
Die evangelische Pfarrkirche, deren Hauptpatrozinium St. Ulrich ist und der als Nebenpatron St. Martin beigegeben ist, liegt in einer hoch ummauerten Friedhofsanlage, die wohl die Funktion als Wehrfriedhof erfüllt hat. Im unteren Teil des Kirchturmes und in der Südwand fand sich romanisch Substanz, der größte Teil des Kirchenbaus geht auf eine barocke Erweiterung zurück.
===== Bestandsbeschreibung =====
Das Archiv des Pfarramts Öllingen wurde 1964 erstmals geordnet und verzeichnet. Untergebracht war es in einem Bühnenraum des Pfarrhauses, das als Gemeindehaus genutzt wird. Diese Unterbringung mußte als ungünstig eingestuft werden. Auf Vorschlag des Landeskirchlichen Archivs Stuttgart wurde das Archiv 1999 an das Landeskirchliche Sprengelarchiv Ulm abgegeben, wo es künftig zentral verwaltet und verwahrt wird [heute im Landeskirchlichen Archiv Stuttgart]. Um den gesamten Archivbestand bis 1966 der Benutzung freigeben zu können, mußte er neu verzeichnet werden. Dies ist mit dem vorliegenden Inventar möglich.
Bei der jüngsten Verzeichnung stellte sich leider heraus, daß ein Teil der älteren Akten durch die ungünstige Lagerung Schaden genommen hatte und gegen Pizbefall behandelt werden mußte.
Zu den Besonderheiten des Bestandes gehören die Kirchenbücher, die 1560 mit den Tauf- und Eheregistern einsetzen. Die Kommunikantenregister beginnen mit dem Jahr 1760 und wurden fast vollständig bis 1932 geführt. Besonders hervorzuheben sind die Heiligenrechnungen, die eine fast lückenlose Reihe von 1744 bis 1891 bilden. Ansonsten weist der Archivbestand keine weiteren Besonderheiten auf. Er hat einen Umfang von ca. 3 lfd. m, die in 215 Bestandsnummern erfasst wurden.
Ulm, im Februar 2001
Dorothea Reuter
Einleitung: Nördlich von Langenau auf der Flächenalb gelegen wird Öllingen um 1100 als ”Elingen“ erstmals schriftlich erwähnt (in einem Kopialbuch des 16. Jahrhunderts). Der Ort zählt zur ältesten Siedlungsschicht und liegt an der alten Straße von Langenau nach Bissingen. Im Mittelalter wurde die Herrschaft von verschiedenen ortsansässigen adligen Familien ausgeübt, bis der Ort im 13. Jahrhundert in die Herrschaft Albeck eingegliedert wurde. Mit dem Übergang Albecks an Ulm 1383 kam auch Öllingen in das Herrschaftsgebiet der Reichsstadt. Allerdings mußte Ulm nach und nach weitere Rechte hinzu erwerben, da viele Grundherren Besitz in Öllingen hatte. So z.B. die Klöster Anhausen, Herbrechtingen, Kaisheim und Elchingen, die Deutschordenskommende Ulm, das Wengenkloster, Prediger, Barfüßer und die Sammlung zu Ulm. Einer der größten Grundbesitzer war der Ulmer Bürger Strölin, der seinen Besitz noch im 15. Jahrhundert an die Reichsstadt verkaufte. Erst in der frühen Neuzeit konnte Ulm zum größten Grundbesitzer aufsteigen, im 17. Jahrhundert erlangte die Stadt schließlich die hohe und niedere Gerichtsbarkeit. Mit der Ulmer Herrschaft kam Öllingen 1803 an Bayern und 1810 an das Königreich Württemberg.
Die Kirche erweist sich durch das Patrozinium St. Ulrich als eine Gründung der Grafen von Dillingen. Im Mittelalter stand das Patronatsrecht dem Probst von Wiesensteig zu, gegen dessen Widerstand wohl die Reformation 1530/31 durchgesetzt wurde. In den ersten Jahren jedoch amtierte kein evangelischer Pfarrer im Ort. Zwischen 1535 und 1539 war Michael Weickmann der erste evangelische Pfarrer. 1931 wurde aus dem ständigen Pfarramt eine Pfarrverweserei. Öllingen wurde zunächst von Asselfingen, ab 1952 von Setzingen und seit 1982 wieder von Asselfingen aus versorgt. Wie die genannten Nachbarorte gehört Öllingen zum Dekanat Ulm.
Die evangelische Pfarrkirche, deren Hauptpatrozinium St. Ulrich ist und der als Nebenpatron St. Martin beigegeben ist, liegt in einer hoch ummauerten Friedhofsanlage, die wohl die Funktion als Wehrfriedhof erfüllt hat. Im unteren Teil des Kirchturmes und in der Südwand fand sich romanisch Substanz, der größte Teil des Kirchenbaus geht auf eine barocke Erweiterung zurück.
Das Archiv des Pfarramts Öllingen wurde 1964 erstmals geordnet und verzeichnet. Untergebracht war es in einem Bühnenraum des Pfarrhauses, das als Gemeindehaus genutzt wird. Diese Unterbringung mußte als ungünstig eingestuft werden. Auf Vorschlag des Landeskirchlichen Archivs Stuttgart wurde das Archiv 1999 an das Landeskirchliche Sprengelarchiv Ulm abgegeben, wo es künftig zentral verwaltet und verwahrt wird [heute im Landeskirchlichen Archiv Stuttgart]. Um den gesamten Archivbestand bis 1966 der Benutzung freigeben zu können, mußte er neu verzeichnet werden. Dies ist mit dem vorliegenden Inventar möglich.
Bei der jüngsten Verzeichnung stellte sich leider heraus, daß ein Teil der älteren Akten durch die ungünstige Lagerung Schaden genommen hatte und gegen Pizbefall behandelt werden mußte.
Zu den Besonderheiten des Bestandes gehören die Kirchenbücher, die 1560 mit den Tauf- und Eheregistern einsetzen. Die Kommunikantenregister beginnen mit dem Jahr 1760 und wurden fast vollständig bis 1932 geführt. Besonders hervorzuheben sind die Heiligenrechnungen, die eine fast lückenlose Reihe von 1744 bis 1891 bilden. Ansonsten weist der Archivbestand keine weiteren Besonderheiten auf. Er hat einen Umfang von ca. 3 lfd. m, die in 215 Bestandsnummern erfasst wurden.
Ulm, im Februar 2001
Dorothea Reuter
Evangelisches Pfarramt Öllingen
3 lfd. m
Bestand
Öllingen, Alb-Donau-Kreis
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.