Der Ulmer Bürger Friedrich Rot von "Zelle" [vielleicht Illerzell Stadt Vöhringen/Lkr. Neu-Ulm] der Alte stiftet zu seinem und seiner Angehörigen Seelenheil, nämlich seiner verstorbenen Eltern Heinrich und Jutta ("Gu/o/te"), seiner verstorbenen Ehefrauen Anna und Agnes, seiner jetzigen Ehefrau Adelheid und seiner Kinder Anna, Jutta und Heinrich, einen Jahrtag im Franziskanerkloster ("der Mindern Bru/o/der") in Ulm [abgegangen, Bereich westlicher Münsterplatz, Lagerbuch Nr. 150]. Dazu schenkt er Guardian und Konvent die folgenden jährlichen Zinsen: - 1 Pfund Heller von Haus und Hofstatt des Heinrich Wanner in Ulm an der Weberstraße [heute Frauenstraße] zwischen dem Haus des Baldung und der Hofstatt des Pfarrers. - 7 Schilling und 10 Heller von der Hofstatt des Ulrich Gossolt, die vormals dem Bäcker Gerer gehörte. - 26 Heller von dem Baumgarten in der Hafengasse, den der Büttel Rentz besitzt. Diese insgesamt 30 Schilling Heller Zins gefallen zur Hälfte an Weihnachten und zur Hälfte am 24. Juni ("ze sant Johans tag ze su/e/nwenden"). Davon soll man im Kloster jedes Jahr am Todestag des Stifters den Jahrtag begehen, wobei für den Zins die Kost der Mönche am Konventstische aufgebessert werden soll. Bei Säumnis fällt der Zins im betreffenden Jahr an das Heiliggeistspital in Ulm [abgegangen, Bereich Neue Straße, Lagerbuch Nr. 261/2, 254]. Die Zinsen dürfen weder verkauft noch verpfändet oder belastet werden. Tun die Franziskaner dies trotzdem, dann sind die darüber abgeschlossenen Verträge ungültig und die entfremdeten Zinsen fallen solange an das Spital, bis sie wieder ihrem ursprünglichen Zweck zugeführt werden.

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Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
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