Eberhard von Seinsheim (Sawnßheym), Deutsch-Ordens-Meister in deutschen und welschen Landen, bekundet, dass er im Streit zwischen Bischof Raban zu Speyer, als Herrn des Schlosses Hornberg und den Untertanen (armlewte) zu Neckarzimmern (Zymmern) und Steinbach (Steynbach), einerseits sowie der Stadt Mosbach (Moßbach), vertreten durch Pfalzgraf Otto [I.], andererseits bezüglich der Nutzung (recht und gewarsamkeyt) des Walds Michelherd (Michelhart) mit Beistand der Johann von Nippenburg (Nyppenburg), Komtur zu Horneck, Hans von Adelsheim (Alletzheym) dem Älteren, Job von Venningen (Fenyngen), Hauskomtur zu Heilbronn (Heylbrunn), Albrecht von Venningen, Erpo Glode, Ritterbruder Deutschen Ordens, und Friedrich von Massenbach auf einem Tag zu Horneck (Hornecke) verhandelt hat. Bischof Raban behauptet, der strittige Wald werde von Hornberg, Zimmern und Steinbach von altersher genutzt. Mosbach beansprucht die alleinige Nutzung des Walds und erklärt, gelegentliche Inanspruchnahme durch die andere Partei sei nach vorheriger Anfrage geduldet, Eigenmächtigkeiten seien aber von jeher geahndet worden; die Stadt legt mehrere kaiserliche und königliche Briefe - von Ludwig dem Bayern, Karl IV., Wenzel und Ruprecht - vor, durch die ihr im Konflikt mit den Adligen von Zwingenberg (Czwingenberg) unter anderem die Rechte an der Michelherd bestätigt werden. Der Edelknecht Gerhard von Bödigheim (Bodeken) bezeugt, dass zur Zeit König Ruprechts, als er Amtmann zu Mosbach war, ein speyrisches Fuhrwerk in der Michelherd gepfändet worden sei, und der Edelknecht Kunz von Herbolzheim (Herbeltzheym), ehedem Mosbacher Schultheiß, bestätigt entsprechendes auch für die Zeit Pfalzgraf Ottos. Seitens des Bischofs von Speyer erklärt Heinrich von Ehrenberg (Ernberg), dass, als er und sein verstorbener Bruder Hornberg innehatten, sie stets ungehindert ihr Holz in der Michelherd hätten schlagen lassen; nur wegen des Holzes für die Mühle zu Steinbach habe man die Mosbacher zuvor bitten müssen. Weitere durch den Bischof aufgebotene Zeugen - der Pfarrer von Neckarelz, der Wimpfener (Wympfen; vormals Mosbacher) Bürger Peter Langman, der Wimpfener Bürger Peter Rosembach, vormals ehrenbergischer Keller zu Hornberg, Hans von Amorbach (Amerbach), ehemals Keller bei Wolf von Michelfeld (Michelfelt) und Raffen von Frauenberg (Frawenberg), Heinz Bruonecke von Elz, Gernolt Vischer von Hochhausen (Hochhawsen), Beringer von Binau (Binheym), Untertan des Hans von Helmstatt (Helmstat), Hans Wagenbach von Haßmersheim (Haßmerßheym), Eberlein Herbst von Heinsheim (Heinßheym), Untertan des von Ehrenberg, Heinrich Goltsteyn von Adelsheim, Untertan der Äptissin zu Billigheim (Bülleken), ehedem wohnhaft zu Elz und Mosbach, Klaus Steynprecher von Neckarmühlbach (Muolnbach), Untertan des von Weinsberg (Winßberg), ehemals Knecht des Hornberger Amtmanns Wolf von Michelfeld - bestätigen, Schloss Hornberg sowie die Dörfer Zimmern und Steinbach hätten "hie disseit der klingen" von altersher das Recht gehabt, in der Michelherd Holz zu schlagen. Aufgrund der vorgetragenen Aussagen entscheiden Eberhard von Seinsheim und die Schiedsleute: Wenn Bischof Raban binnen sechs Wochen und drei Tagen auf einem seiner diesseits [rechts] des Rheins gelegenen Schlösser in Gegenwart von Vertretern der Stadt Mosbach eidlich beweist, dass Hornberg, Zimmern und Steinbach "hie disset der klingen gegen Elntz" das Holzrecht in der Michelherd seit dreißig Jahren und länger ungeirrt hergebracht und besessen haben, sollen diese es von der Stadt Mosbach unbehindert auf ewige Zeiten behalten.

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Landesarchiv Baden-Württemberg
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