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Rundbücher des 26. Lehrerinnenkurses im Katharinenstift Stuttgart (Bestand)
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Nachlässe, Verbands- und Familienarchive >> Verbands- und Familienarchive
1901-1974
Überlieferungsgeschichte
Kurz vor dem Examen entschlossen sich die Teilnehmerinnen des 26. Kurses des Lehrerinnenseminars im Katharinenstift Stuttgart, mit der Hilfe von "Rundbüchern" auch weiterhin miteinander in Kontakt zu bleiben. Jede sollte darin "alle Wandlungen des äußeren und inneren Lebens, all ihre Erlebnisse getreulich ... schildern". Die fest gebundenen Hefte in Quart-Format erreichten in alphabetischer Abfolge selbst die im Ausland weilenden Kurskolleginnen. Die handschriftlichen Einträge waren oft illustriert durch Fotografien und Zeichnungen oder wurden durch Anmerkungen der anderen Teilnehmerinnen ergänzt. Die vollgeschriebenen Bücher wurden bei einer "Zentrale" in Stuttgart verwahrt. Die Statuten bestimmten zwar, dass die letzte Teilnehmerin die Bücher mit ins Grab nehmen sollte, jedoch fanden die Rundbücher bei den Kindern der Seminarteilnehmerinnen ein solches Interesse, dass sie davon Abschriften fertigten und 1987 die 27 erhaltenen Rundbücher (von ursprünglich 31) dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart samt Kopien der maschinenschriftlichen Fassungen übergaben.
Inhalt und Bewertung
Die Rundbücher dokumentieren Schicksal, Alltag und Denken von Stuttgarter Frauen aus der höheren Mittelschicht vom Ende der Kaiserzeit über Ersten Weltkrieg, Weimarer Republik und Drittes Reiche bis zur Nachkriegszeit, individuell gesehen von den ersten Berufs- oder Ehejahren bis ins hohe Alter. Zweck der Rundbücher war, die während des zweijährigen Kurses gewachsene Gemeinschaft fortzuführen. Die Rundbücher dienten der Pflege "harmonischer Verbindung" zwischen den ehemaligen Kursteilnehmerinnen. Über sieben Jahrzehnte wurden sie geführt. Zwischen 1901 und 1974 entstanden 31 Rundbücher, von denen allerdings nur 27 erhalten sind. Ebenfalls durch das für alle 5 Jahre geplante Seminarfest, durch den alljährlichen Seminarausflug im Herbst und durch die jährliche Zusammenkunft am 23. Juni pflegten die Teilnehmerinnen intensiven Kontakt untereinander. Aber am augenfälligsten wird der Zusammenhalt der Gruppe in den vorligenden 27 Rundbüchern, die selbst die im Ausland weilenden Kursteilnehmerinnen erreichten.Sie stellen damit eine interessante Quelle zur Sozialgeschichte Südwestdeutschlands dar.
Der 26. Kurs des Lehrerinnenseminars im Katharinenstift setzte sich aus 34 Teilnehmerinnen zusammen (alle Jahrgang 1882). Der Lehrgang begann im April 1899 und endete mit der Prüfung Mitte Juni 1901. Da das Lebensschicksal dieser Teilnehmerinnen in den Rundbüchern zutage tritt, sind zur Orientierung hier in knapper Form die Lebensdaten in Reihenfolge der Mädchennamen aufgeführt.
Die Teilnehmerinnen des Kurses
Antonie Baumann, blieb unverheiratet, gest. am 5. Aug. 1965
Gertrud Belser, genannt "Tiger", verheiratete Lutz (heiratete am 28. Nov. 1903 einen Buchhändler), gest. 1. März 1970
Hedwig Berner, genannt "Has", verheiratete Goessler (heiratete am 12. Sept. 1907 einen Archäologen) gest. am 23. Nov. 1965
Agnes Betz, s. Agnes Dierlamm
Marie Breit, blieb unverheiratet, gest. am 24. Juli 1971
Emy Clausnitzer, s. Emy Prückner
Johanna Desselberger, s. Johanna Löflund
Agnes Dierlamm, verheiratete Betz (heiratete im Juni 1916 einen Pfarrer) gest. am 6. Nov. 1935
Gertrud Faut, s. Gertrud Frasch
Frida Feucht, blieb unverheiratet, gest. Pfingsten 1971
Gertrud Frasch, genannt "Großmutter", verheiratete Faut (heiratete am 11. Mai 1903 einen Pfarrer), gest. am 8. Juni 1927
Marie Fritz, verheiratete Stobbe (heiratete 1906 einen Kaufmann), gest. am 26. März 1953
Hedwig Goessler, s. Hedwig Berner
Gertrud Hauber, verheiratete Raiser (heiratete am 20. Aug. 1902 einen Juristen), gest. am 23. Sept. 1944
Ella Heimberger, blieb unverheiratet, sie wurde als Jüdin unter der NS-Gewaltherrschaft ermordet
Maja Held, blieb unverheiratet, gest. am 4 Juni 1965
Helene Hoffmann, blieb unverheiratet, gest. am 1. Aug. 1966
Johanna Holder, blieb unverheiratet, gest. am 9. Sept. 1964
Paula Hudemann, verheiratete Matthes (heiratete 1904 einen Arzt), gest. am 8. Febr. 1902
Helene Keppler, verheiratete Kraft (heiratete 1916 einen Kaufmann), gest. am 30 Sept. 1970
Helene Keßler, verheiratete Kinzler (heiratete am 2. Febr. 1907 einen Pfarrer), gest. am 18. Juni 1960
Helene Kinzler, s. Helene Keßler
Gertrud Klett, verheiratete Volz (heiratete im Aug. 1907 einen Internatsleiter), gest. am 9. Sept. 1963
Helene Kraft, s. Helene Keppler
Martha Krockenberger, s. Martha Stierle
Magda Krimmel, verheiratete Metzger (heiratete am 23. Dez. 1911 einen Lehrer), gest. am 7. Juni 1974
Hedwig Leypold, s. Hedwig Schilling
Marie Lieb, blieb unverheiratet, gest. am 10. Dez. 1968 Johanna Löflund, verheiratete Desselberger (heiratete am 21. Aug. 1906 einen Pfarrer), gest. 5. Nov. 1941
Gertrud Lutz, s. Gertrud Belser
Gretel Lohß, verheiratete Schulte (heiratete im Mai 1905 einen Kaufmann), gest. 2. Juni 1953
Paula Matthes, s. Paula Hudemann
Marie Maußhardt, blieb unverheiratet, gest. am 10. April 1968
Hilde Menche, s. Hilde Renz
Magda Metzger, s. Magda Krimmel
Emilie Meyer, s. Emilie Schenkel
Emilie Prückner, verheiratete Clausnitzer (heiratete am 14. Juni 1913 einen Regierungsrat), gest. 1950
Gertrud Raiser, s. Gertrud Hauber
Rosa Reber, blieb unverheiratet, gest. 12. Febr. 1970
Hildegard Renz, verheiratete Menche (heiratete am 11. Mai 1910 einen Arzt) gest. am 2. Febr. 1969
Anne Roser, verheiratete Weber (heiratete am 22. Nov. 1904 einen Pfarrer), gest. am 2. Februar 1965
Elisabeth Roser, blieb unverheiratet, gest. 23. März 1960
Emilie Schenkel, verheiratete Meyer (heiratete am 11. Aug. 1911 einen Baumeister), Todesdatum unbekannt
Hedwig Schilling, genannt "Mô", verheiratete Leypold (heiratete am 21. März 1908 einen Kaufmann), gest. am 15. Sept. 1972
Agnes Schnapper, s. Agnes Walcker
Gretel Schulte, s. Gretel Lohß
Gertrud Sieglin, blieb unverheiratet, gest. am 25. April 1914
Lucie Steuer, blieb unverheiratet, gest. am 31. Jan. 1964
Martha Stierle, verheiratete Krockenberger (heiratete am 30. Dez. 1912 einen Lehrer), gest. am 27. Nov. 1956
Marie Stobbe, s. Marie Fritz
Helene Veil, blieb unverheiratet, gest. am 16. Mai 1961
Gertrud Volz, s. Gertrud Klett
Agnes Walcker, genannt "Weib", verheiratete Schnapper (heiratete am 3. Aug. 1905 einen Lehrer), gest. am 22. Juni 1972
Anne Weber, s. Anne Roser
Aufbau und Inhalt der Rundbücher
Die Rundbücher bestehen aus fest eingebundenen Heften im Quart-Format mit - in der Regel - 200 oder 300 Seiten Umfang. Die frühen Bücher wurden vor der Beschriftung mit Stempel paginiert, die späteren sind meist nachträglich (vielleicht erst anläßlich der Anfertigung einer maschinenschriftlichen Abschrift) paginiert. Jedes Rundbuch wird, meist noch vor den gezählten Seiten beginnend, mit den "Statuten des Rundbuchs", zumindest aber mit Auszügen daraus begonnen. Auf den letzten Seiten befindet sich in der Regel eine Adressenliste der Seminaristinnen, aus der häufig auch der Zeitpunkt des Erhaltes beziehungsweise der Absendung des Rundbuches hervorgeht. Die Einträge der Seminaristinnen sind handschriftlich verfaßt, in späterer Zeit (ab Rundbuch XXVII), als das Schreiben altersbdedingt schwer fiel, mehren sich als Zettel eingelegte Einträge in Maschinenschrift. Von Anfang an werden die Einträge mit eingeklebten oder eingelegten Fotos, manchmal auch mit Zeichnungen aufgelockert. Am Seitenrand finden sich häufig Kommentare oder Bermerkungen anderer Seminaristinnen zum jeweiligen Eintrag, deren Urheber sich in der Regel anhand der Initialien identifizieren läßt.
Die Einträge (und Weitergabe des Rundbuches) geschah in alphabetischer Reihenfolge des Mädchennamens, der auch nach der Verheiratung bestimmend blieb, selbst wenn mit dem neuen Namen unterzeichnet wurde.
Kleine Unregelmäßigkeiten in der Reihenfolge erklären sich situationsbedingt. Die in den Statuten vorgesehene Sonderbehandlung der im Ausland weilenden Seminaristinnen (die erst als Letzte das Rundbuch erhalten sollten) wurde 1902 zugunsten einer strikten alphabetischen Reihenfolge verworfen (vgl. Rundbuch I, S. 202). Die Rundbücher dokumentieren Schicksal, Alltag und Denken von Stuttgarter Frauen aus der höheren Mittelschicht vom Ende der Kaiserzeit über Ersten Weltkrieg, Weimarer Republik und Drittes Reich bis zur Nachkriegszeit, individuell gesehen von den ersten Berufs- und Ehejahren bis ins hohe Alter. Sie stellen damit eine interessante Quelle zur Sozialgeschichte Südwestdeutschlands dar. Wegen des disparaten und nur allgemein - vom Entstehungszweck der Rundbücher her - charakterisierbaren Inhalts konnte sich die Verzeichnung weitgehend auf allgemeinen Angaben beschränken. Besonders vermerkt wurden nur nicht selbstverständlich zu erwartende Inhalte, wie Fotos und Bilder oder Einträge von Personen, die nicht zum Seminaristinnenkreis gehörten.
Die Benutzung des vorliegenden Bestandes ist grundsätzlich frei, insofern die Personenrechte gewahrt bleiben. Für den Fall, daß die Rundbücher maßgeblich wissenschaftlich ausgewertet oder sie ganz oder teilweise veröffentlicht werden sollen, sind die Nachkommen der Seminaristinnen zu unterrichten. Gemäß Paragraph 6 (2) des Landesarchivgesetzes unterliegen die letzten Rundbücher und ihre Abschriften bis Ablauf der 30-Jahresfrist nach Entstehung einer Benutzungssperre.
Die Verzeichnung des Bestandes erfolgte von April bis Juni durch den Unterzeichneten, die Reinschrift des Findbuches fertigte Frau Schreiner. Der Bestand umfaßt 58 Büschel in 0,8 lfd. m.
Nachtrag
Nach Fertigstellung des vorliegenden Findbuches erschien noch folgende Literatur:
Zum Lehrerinnenseminar am Katharinenstift:
Andrea Hähnle: "Ist doch unsere Sache die Sache aller Frauen"
Das Höhere Lehrerinnenseminar am Katharinenstift, in: Stuttgart für Frauen, Entdeckungen in Geschichte und Gegenwart, hrsg. von der Gleichstelllungsstelle und dem Amt für Touristik der Landeshauptstadt Stuttgart, Stutttgart 1992, S. 76-86
Die Rundbriefe eines anderen Kurses wurden editiert unter dem Titel:
Freundschaft über sieben Jahrzehnte. Rundbriefe deutscher Lehrerinnen 1899-1968, hrsg. von H. Jansen, Frankfurt am Main 1991
Entstehung der Rundbücher: Zur Einführung von "Rundbüchern" entschlossen sich die Teilnehmerinnen des 26. Kurses des Lehrerinnenseminars im Katharinenstift Stuttgart kurz vor dem Examen. Diese Bücher sollten der Aufrechterhaltung von Kontakten zwischen den Kursteilnehmerinnen auch nach Abschluß des Examens dienen. Jede sollte darin "alle Wandlungen des äußeren und inneren Lebens, all ihre Erlebnisse getreulich...schildern". Gemäß den eigens festgesetzten Statuten sollten die Rundbücher in alphabetischer Reihenfolge der Mädchennamen weitergeleitet werden. Jede konnte die Einträge lesen und mußte dann das um einen eigenen Beitrag erweiterte Buch weiter reichen. Es war eine Frist von 10 Tagen nach Erhalt gesetzt, Säumige sollten für Verzögerungen an die Seminarkasse zahlen. War ein Buch voll, wurde ein Neues angelegt. Zur Verwaltung der Bücher bestimmte man eine mehrfach wechselnde "Zentrale" in Stuttgart. Die Rundbücher sollten fortgeführt werden, bis keine der Teilnehmerinnen mehr lebte. Der Letzten sollten alle Bücher mit ins Grab gegeben werden. Zweck der Rundbücher war, die während des zweijährigen Kurses gewachsene Gemeinschaft fortzuführen. Die Rundbücher dienten der Pflege "harmonischer Verbindung" zwischen den ehemaligen Kursteilnehmerinnen. Über sieben Jahrzehnte wurden sie geführt. Zwischen 1901 und 1974 entstanden 31 Rundbücher, von denen allerdings nur 27 erhalten sind. Ebenfalls durch das für alle 5 Jahre geplante Seminarfest, durch den alljährlichen Seminarausflug im Herbst und durch die jährliche Zusammenkunft am 23. Juni pflegten die Teilnehmerinnen intensiven Kontakt untereinander. Aber am augenfälligsten wird der Zusammenhalt der Gruppe in den vorligenden 27 Rundbüchern, die selbst die im Ausland weilenden Kursteilnehmerinnen erreichten.
Die Teilnehmerinnen des Kurses Antonie Baumann, blieb unverheiratet, gest. am 5. Aug. 1965 Gertrud: Der 26. Kurs des Lehrerinnenseminars im Katharinenstift setzte sich aus 34 Teilnehmerinnen zusammen (alle Jahrgang 1882). Der Lehrgang begann im April 1899 und endete mit der Prüfung Mitte Juni 1901. Da das Lebensschicksal dieser Teilnehmerinnen in den Rundbüchern zutage tritt, sind zur Orientierung hier in knapper Form die Lebensdaten in Reihenfolge der Mädchennamen aufgeführt.
Aufbau und Inhalt der Rundbücher Die Rundbücher bestehen aus fest eingebundenen Heften im Quart-For: Die Rundbücher Die Rundbücher fanden bald Interesse bei den Kindern der Seminaristinnen. Zwischen 1978 und 1986 fertigten sie von den für sie nur noch schwer lesbaren handgeschriebenen Rundbüchern Schreibmaschinenabschriften an, um sie - im Kreis der Kinder und Enkel der Seminaristinnen - weiter reichen zu können. Am 18. Oktober 1986 beschlossen sie bei einer Zusammenkunft in Tübingen, entgegen der ursprünglichen Bestimmung die Rundbücher der Nachwelt zu erhalten und durch Übergabe an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart der Forschung verfügbar zu machen. Am 5. Juni 1987 erfolgte die Übergabe. Das Hauptstaatsarchiv fertigte jeweils zwei Kopien von den maschinenschriftlichen Abschriften der Rundbücher an, die dem Bestand eingegliedert wurden.
Nachtrag: Nach Fertigstellung des vorliegenden Findbuches erschien noch folgende Literatur: Zum Lehrerinnenseminar am Katharinenstift: Andrea Hähnle: "Ist doch unsere Sache die Sache aller Frauen" Das Höhere Lehrerinnenseminar am Katharinenstift, in: Stuttgart für Frauen, Entdeckungen in Geschichte und Gegenwart, hrsg. von der Gleichstelllungsstelle und dem Amt für Touristik der Landeshauptstadt Stuttgart, Stutttgart 1992, S. 76-86 Die Rundbriefe eines anderen Kurses wurden editiert unter dem Titel: Freundschaft über sieben Jahrzehnte. Rundbriefe deutscher Lehrerinnen 1899-1968, hrsg. von H. Jansen, Frankfurt am Main 1991
58 Nummern
Bestand
Andrea Hähnle: "Ist doch unsere Sache die Sache aller Frauen"
Das Höhere Lehrerinnenseminar am Katharinenstift, in: Stuttgart für Frauen, Entdeckungen in Geschichte und Gegenwart, hrsg. von der Gleichstelllungsstelle und dem Amt für Touristik der Landeshauptstadt Stuttgart, Stutttgart 1992, S. 76-86
Freundschaft über sieben Jahrzehnte. Rundbriefe deutscher Lehrerinnen 1899-1968, hrsg. von H. Jansen, Frankfurt am Main 1991
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.