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Die Deutsche Schaubühne, Bd. 11 (1870), Heft 1/2, S. 141f.: „Wie vortrefflich auch die bekannte alte, den bis jetzt auf der Bühne gebräuchlichen Bearbeitungen von West und Zahlhas zu Grunde gelegte Gries’sche Uebersetzung sein mag, die mit bewundernswerther Treue die glänzende Formschönheit des spanischen Originals in seinen vorherrschend gereimten trochäischen Versen wiedergiebt, so beeinträchtigt sie doch gerade durch diesen, so übermäßig dem Ohre schmeichelnden musikalischen Wohllaut, die Kraft und Energie der Bühnendarstellung in nicht zu verkennender Weise und zwar ganz besonders beim Helden des Stücks selbst, dem wild unbändigen Zöglinge der Natur Prinz Sigismund. Diesem Uebelstande ist nun durch die neue Herlth’sche Uebertragung […] in zweckmäßiger Weise abgeholfen. […] Das seit einer langen Reihe von Jahren hier nicht mehr gegebene Stück wurde in dem neuen Gewande und in größtentheils befriedigender Aufführung mit entschiedenem Beifall aufgenommen. Ein besonderes Verdienst um letztere erwarb sich Hr. Barnay durch seine edel kräftige und naturwüchsige Darstellung des Prinzen Sigismund; in zweiter Reihe Hr. Milde als König Basilio, Frl. Charles als Rosaura und Hr. Schmidt als Clotaldo. Hrn. Donald’s Humor in der Rolle des Clarin war nicht frisch und natürlich genug. Mit der eben nicht dankbaren Rolle des Herzogs Astolf fand sich Hr. Reinhard ziemlich genügend ab; weit mehr ließ Frl. Holk als Prinzessin Stella (Estrella) zu wünschen übrig. Als einen Mißgriff müssen wir die Verwandlung des königlichen Dieners, den Sigismund zum Fenster hinausstürzt, in einen, durch eine Dame (Frl. Schulz) dargestellten Pagen bezeichnen, weil sie die Wirkung dieser Scene beeinträchtigt. Auch vermißten wir den Glanz der königlichen Hofhaltung, über den doch Sigismund so viel Erstaunen zeigt.“ weitere Rezension: Weimarische Zeitung, Nr. 248, 22.10.1869, S. 3