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Streit des Martin Schnelle ./. die Stadt Münster wegen Abbruch bzw. Neubau eines Hauses neben der Stadtwaage und Nutzung eines Ganges
Enthält: Martin Schnelle, Vogt des bischöflichen Hofs, verkauft 1615 sein elterliches Haus am Markt der Stadt, das Haus liegt zwischen der Stadtwaage und dem Hause des Dietrich Hense (früher des Dr. Holtappel); Hof und Hinterhaus liegen nächst der Stadtschreiberei und gegenüber dem Weinhof, in dem der Ratssekretär wohnt. Der Rat will das Haus abbrechen, neu aufbauen und zur Waage ziehen. Zwischen dem Hause und dem des Hense liegt ein Gang. Zur Verhütung von Streitigkeiten mit Hense findet am 1. 4. 1615 eine Besichtigung statt durch die Ratsherren Jakob Stöve und Herman Heerde, sowie die Maurer- und Zimmerleute Johan Kelliger, Reinhard zum Kohaus und Henrich Meinertz; Das Resultat wird schriftlich festgelegt. Gleichwohl kommt es 1618 zum Streit. Dietrich Hense will die Benutzung des Ganges durch die Stadt nicht dulden und hat die an den Neubau der Waage zu dem Gang angelegten Fenster eigenmächtig "zugepält", und wirft den Bürgermeister und den Ratsherrn bei einer Besprechung seine Urkunden, aus denen sein Recht hervorgehen soll, vor die Füße. Er wird deswegen in eine Strafe von 50 Thalern genommen; gleichzeitig erhält er eine Abfindung von 25 Thalern; der Rat erklärt nach üblichem Herkommen stehe ihm das Enteignungsrecht zu; auch gehöre der Stadt die Hälfte des Ganges, da vermutet würde, das "locus interduos fundos intermedius zu beiden Seiten gehörig" sei. Im Jahre 1651 kommt es wieder zu einem Streit wegen des Ganges zwischen dem Rat und Johan Hense. Martin Schnelle vermietet sein Haus 1604 den Eheleuten Stadtsekretär Henrich Hollandt und Maria Trippelvoet. - Erwähnt werden Johan Ladbergen, Vikar der Domkirche, und für 1612 Waagemeister Henrich zum Sloete und Notar Wilkin Fuisting. Anlagen in Abschrift: 1) Entscheidung (?) des Rats von 1597 in Sachen der Witwe Johan Schnelle gegen Witwe Dr. Holtappel wegen des streitigen Ganges. 2) Quittung der Frau Martin Snelle, geb. Anna von Amelunxen vom 3. 10. 1612 über 50 Thaler, die sie vom Rat durch Franz Twist, der in ihrem früheren Hause wohnt, zum Weinkauf für ihren Ausgang erhalten hat. Es fehlt noch die Genehmigung des Bischofs und der Stände zu dem Kauf des Hauses. 3) Entwurf eines Vertrages, nach dem Martin Schnelle sein Haus dem Testamentsvollstrecker des verstorbenen Ratsherrn Johan Verendorff, nämlich dem Richteherrn Rotger Osnabrügk, dem Kämmerer Bernard Meier und dem Ratsherrn Bernard Ickingk zur Bezahlung einer Schuld an Verendorff überlassen will. 4) Die Grafen Adolf, Arnold Jost und Wilhelm Henrich von Bentheim, Gebrüder, bekennen, von Bernhard Warendorff, Vikar zu St. Mauritz, 800 Thaler erhalten zu haben und verpfänden die Güter Lünterbusch im Kirchspiel Vreden und Koningk im Kirchspiel Borchorst. Datum Schloss Bentheim, 1. 11. 1606. 5) Bernard Warendorff, Canonicus Ludgeri, tritt vorstehende Darlehnsforderung am 18. 11. 1607 der Irmgard Bocks genannt Akolck ab.
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Delict according to Nazi judicial system
Conduct that was first criminalized under National Socialism (e.g. the Treachery Act, ‘Judenbegünstigung’) or which the Nazi judiciary prosecuted more severely (e.g. high treason).
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Role in the proceeding
‘Verfolgt’ refers to a person who submitted a compensation claim for damage caused by Nazi persecution. If the application was submitted by a person other than the persecuted person, this other person is designated as ‘antragstellend’ and their relationship to the persecuted person, if there is one, is noted. In the sources, the persecuted person is sometimes referred to as ‘Geschädigter’ (aggrieved party) and the applicant as ‘Anspruchsberechtigter’(claimant).
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