Bürgermeister und Rat der Stadt Ulm bekennen: Vor dem versammelten Rat sind die Erben des verstorbenen Stadtfischers Johann Heilbronner erschienen. Es handelt sich dabei um den Pfarrer in Reutti im Ried [Stadt Neu-Ulm] Johann Georg Daur und den Stadtdiener und Ungelter Johann Matthäus Faulhaber den Jüngeren für sich und ihre Ehefrauen Katharina und Anna Barbara geborene Heilbronner sowie den Stadtdiener und Stadelmeister Johann Georg Heilbronner und den Wirt Zum Goldenen Kreuz [ehemalige Wirtschaft, Herdbruckerstraße 9] Johann Konrad Uhl als vom Rat bestellte Pfleger der unmündigen Töchter des Stadtfischers Anna Maria und Margarete. Sie haben vorgebracht, dass ihnen vier Fünftel an Haus und Hofstatt in Ulm Unter den Fischern beim Bollwerk [Lit. A 383 = Schweinmarkt 6] zwischen ihrem Stadel und dem Haus des Fischers Peter Hämmerle gehören. Das restliche Fünftel gehört dem Käufer. Sie haben nun ihre Anteile an dem Besitz an den Fischer Johann Matthäus Heilbronner, ihren Bruder bzw. Schwager, verkauft. Dieser hat ihnen dafür 700 Gulden Ulmer Stadtwährung bezahlt und um die Beurkundung des Verkaufs gebeten. Da aber die beiden Pflegekinder noch minderjährig sind, ist ihnen dies nicht möglich. Daher haben sie den Rat um Hilfe gebeten. Dieser erklärt nach Untersuchung der Angelegenheit, dass der Verkauf gemäß den Vorschriften des Ulmer Stadtrechts zum Verkehrswert des Anwesens und zum Nutzen der Verkäufer bzw. der Pflegekinder erfolgt ist. Er kann daher dem Käufer unter dem Stadtgerichtssiegel beurkundet werden und erlangt dann Rechtskraft.