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Personen-Einzelfallakten: In der Regel Personalbogen, Vernehmungsniederschriften, Einlieferungs- bzw. Entlassungsanzeigen, Korrespondenz, Gerichtsurteile, Schutzhaftbefehle, auch Flug- und Druckschriften, Zeitungsausschnitte) mit folgenden Schwerpunkten: Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) und Nebenorganisationen (u. a. Kommunistischer Jugendverband Deutschlands (KJVD), Kampfbund gegen den Faschismus, Roter Frontkämpferbund (RFB), Revolutionäre Gewerkschaftsopposition (RGO), Rot Sport, Aufbruch-Arbeitskreis, Ringbolschewisten); KPD-Opposition; Links-Opposition (Trotzkisten); Kommunismus (u.a. Rotspanienkämpfer, Internationale Arbeiterhilfe, Rote Hilfe, Esperanto-Bewegung); Roter Kämpfer-Kreis; Französischer Rheinschifferverband; SPD und Nebenorganisationen (u. a. Sozialistische Arbeiterjugend, Eiserne Front, Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold); Sozialistische Arbeiterpartei; Marxismus; Ausländer; Rückwanderer; Sekten (u. a. Adventisten, Bibelforscher bzw. Zeugen Jehovas, Christliche Versammlung); Freikirchen; Geheimlehren; Freimaurer; Pazifisten; Zentrum; katholische Kirche (Weltgeistliche, Orden, Laien, Verbände); evangelische Kirche (allgemein, Bekennende Kirche, Deutsche Christen); Juden; Emigranten; Vergehen gegen das Heimtückegesetz und allgemeine Opposition; Monarchisten; Stahlhelm (Nationalsozialistischer Deutscher Frontkämpferbund (NSDFB)); Jungdeuts-cher Orden; Schwarze Front; Vereinswesen; Gewerkschaften; Wirtschaft; ausländische Arbeiter; Kriegsgefangene; Arbeitsdienst; Jugendbünde; Presse; Rundfunk; bildende Kunst; Landesverrat; Spionage; Sabotage; Wehrmacht; Polizei; Separatismus; Fremdenlegionäre; Vergehen nach § 175; Arbeitsuntreue fremdvölkische Minderheiten; Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) 1933-1944.
Bestandsgeschichte: Als nach Berlin zweitgrößte Gestapostelle im Deutschen Reich war die Staatspolizeileitstelle (StaPo) Düsseldorf mit ihren Außendienststellen in Essen, Mönchengladbach, Wuppertal, Duisburg -Hamborn, Oberhausen und Krefeld sowie den Grenzpolizeikommissariaten Emmerich, Kaldenkirchen und Kleve für den Regierungsbezirk Düsseldorf zuständig. Ab 1939 als Staatspolizeileitstelle fielen auch für die Regierungsbezirke Köln, Aachen, Trier und Koblenz in ihren Zuständigkeitsbereich. Die Staatspolizei(leit)stelle bestand aus drei Abteilungen: 1934: Abt. I Organisation und Verwaltung. Abt. II Juristische Abteilung. Abt. III Exekutiv-Abteilung. 1939: Abt. I Verwaltung. Abt. II Innenpolitische Polizei. Abt. III Abwehrpolizei. Der Amtssitz befand sich zunächst am Alte Garde-Ufer 2 (Cecilienallee 2), von März 1939 an in der Prinz Georg Str. 98, von Juni 1943-Feb.1945 nicht mehr in Düsseldorf, sondern in Ratingen, Mülheimer Str. 47, 1945 in Wuppertal sowie in Wewelsburg-Niederhagen. Die Leiter waren: Rudolf Murray (01.08.1933-08.1934) Franz Sommer (26.9.1934-31.7.1939) Dr. Karl Haselbacher (01.9.1939-1940) Dr. Kurt Venter (07.1940), März-Juli1941) Dr. Walter Albath (Nov. 1941-Juli 1943) Gustav Adolf Noske (August 1943-August 1944) Hans Henschke (01.10.1944-06.01.1945) Hans Kolitz (06.01.1945-Kriegsende) (zur Geschichte der Gestapo(leit)stelle Düsseldorf, s. Literaturhinweise sowie ) Der Bestand RW 0058 mit den 71644 Personenakten umfasst nicht um die vollständige Überlieferung der Gestapo Düsseldorf, da diese durch Bombenkrieg, Vernichtung und Nachkriegsverlusten reduziert wurde. Gleichwohl bildet dieser Bestand, der im damaligen Staatsarchiv Düsseldorf die Bestandsbezeichnung RW 0058 erhielt, die größte, erhalten gebliebene Überlieferung der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) in Deutschland. Zur Bestandsgeschichte: Ende 1944 Bedienstete der Staatspolizei(leit)stelle Düsseldorf verbrennen in Ihrem Ausweichquartier in Ratingen tagelang Akten. April/Mai 1945 Amerikanische Truppen beschlagnahmen die von der Gestapo noch nicht vernichteten und nach Westfalen ausgelagerten Akten der Staatspolizei(leit)stelle Düsseldorf und verbrennen ”in Unkenntnis der Bedeutung“ einen Teil der Akten vor Abgabe des Restbestands an die Britischen Militärregierung. April 1952 Nach anderthalbjährigen Verhandlungen gibt das englische Land Commissioner's Office die zuletzt im Düsseldorfer Stahlhof gelagerten Gestapo-Akten an das Staatsarchiv Düsseldorf. 1961-1981 Zur Erleichterung der Auswertung durch die Wissenschaft lässt das Hauptstaatsarchiv Düsseldorf die Gestapo-Akten nach Personennamen, Verfolgungsgründen und Orten maschinenschriftlich auf Karteikarten erfassen (Umfang heute ca. 100.000 Karteikarten). 2001 Abgabe von 2.300 Düsseldorfer Gestapo-Akten über niederländische Bürger durch das Nederlandse Rijksinstituut voor Oorlogsdocumentatie Amsterdam an das Hauptstaatsarchiv Düsseldorf. (Neue Archivsignaturen hier: RW 0058 Nr. 74370 bis Nr. 76670) Die Akten mit den Signaturen RW 58 Nr. 76671 bis Nr. 76745 wurden nachträglich dem Bestand beigefügt. Es handelt sich um Akten der Gestapo(leit)stelle Düsseldorf, die in den Besitz der DDR - in das dortige Ministerium für Staatssicherheit der DDR bzw. des ZPKK und des Deutschen Zentralarchivs in Potsdam gelangt waren. Nach der Wende 1989 wurden diese vom Bundesarchiv in zwei Aktenabgaben vom 12.07.2006 (Registratur: 43-01-04-2#954) sowie vom 02.02.2009 (R3M-1-09-0230/09), an das damalige Landesarchiv NRW Hauptstaatsarchiv Düsseldorf abgegeben und dort zunächst als Bestände BR 2278 und BR 2372 verzeichnet. Weitere Original-Akten der ehemaligen Gestapo(leit)stelle Düsseldorf befinden sich nach derzeitigem Kenntnisstand in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, beim Internationalen Suchdienst des Roten Kreuzes in Bad Arolsen sowie im Institut des Nationalen Gedenkens in Warschau.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.