Die Ulmer Bürgerin Adelheid, Witwe des Berthold ("Betz") Rüsch, stiftet eine ewige Messe in der Pfarrkirche St. Marien ennet Feld in Ulm [abgegangen, Bereich Alter Friedhof] am ersten Altar neben der Tür, der der heiligen Dreifaltigkeit und St. Peter und Paul geweiht ist. Sie übergibt dazu dem Priester, der diesen Altar betreut, die folgenden Güter, die sie von ihrem verstorbenen Vater Ulrich Totblender geerbt hat: - Eine Hufe in Breitingen [Alb-Donau-Kreis], die die beiden Zugg gemeinsam bewirtschaften. Sie entrichten davon jährlich 12 Imi Roggen, 14 Imi Fesen, 14 Imi Hafer, 4 Metzen Öl, 1 Pfund Heller, 8 Hühner und 200 Eier. - Einen Garten in Breitingen, den der Müller besitzt. Er gibt davon 1 Schilling Heller und 2 Hühner. - Von 6 Jauchert Acker ebendort, die Valk von Holzkirch [Alb-Donau-Kreis] bewirtschaftet, jährlich 4 Hühner. - Das Schöntal in Radelstetten ("Ratoltstetten") [Gde. Lonsee/Alb-Donau-Kreis], das Bugg der Lenger und Götz bewirtschaften. In den Jahren, in denen die Äcker bebaut werden, geben sie davon jährlich 3 Imi Dinkel und 3 Imi Hafer. Außerdem geben sie noch jährlich 14 Schilling Heller. Der Priester an dem Altar soll dafür täglich dort Messe lesen. Bei Säumnis fallen die Erträge der Güter an das Heiliggeistpital in Ulm [abgegangen, Bereich Neue Straße, Lagerbuch Nr. 261/2, 254]. Bei Vakanz soll der jeweilige Spitalmeister des Spitals in Ulm dem Rat innerhalb von sechs Wochen einen geeigneten Nachfolger zur Prüfung vorstellen und diesem den Altar nach erfolgter Prüfung vor dem Rat leihen. Tut er dies nicht, dann kann der Rat oder dessen Mehrheit den Altar einem geeigneten Priester übergeben. Den Erben der Stifterin steht das Recht zu, die ordnungsgemäße Ausführung der Stiftung zu überwachen. Sollte einmal der Pfarrer in Ulm den für den Altar bestellten Priester dort nicht Messe lassen wollen, dann soll dieser solange die Messe im Spital, im Dominikanerkloster ("ze den Predigern") [abgegangen, Bereich Grüner Hof 7, Lagerbuch Nr. 6, Adlerbastei 1-3], im Franziskanerkloster ("ze den Barfu/o/zen") [abgegangen, Bereich westlicher Münsterplatz, Lagerbuch Nr. 150] oder in einer der Kapellen in Ulm feiern, bis ihn der Pfarrer wieder an dem Altar Messe lesen lässt. Die Stiftung erfolgt mit ausdrücklicher Zustimmung des Schwiegersohns der Stifterin Peter Hundfuß sowie ihrer Tochter Margarete.