Engelhard von Neipperg, Ritter, auch für seine Lehns- und Eigenerben, reversiert gegenüber Kurfürst Philipp von der Pfalz, der ihm das Schloss Weinheim oberhalb der Stadt auf Lebtag verschrieben hat, um darin seine Wohnung zu nehmen. Engelhard soll das Schloss auf eigene Kosten mit Türmern, Pförtnern und Wächtern versehen, wofür er zu Burghut und "vorteil" jährlich 100 Pfund Heller, 50 Malter Korn, 1 Fuder Rotwein von der Kellerei, vier Wecken von der Stadt und ein Weck vom [Burgweiler] Müll zu Weihnachten sowie ein halbes Kalb von ebenda zu Ostern erhalten soll. Daneben sollen Engelhard Heu und Öhmd von den Wiesen zu Müll zustehen, wobei die von Müll ihm auch Fron wie üblich leisten sollen, namentlich vier Frondienste mit Beholzung. In Kriegen sollen die von Müll nachts zwei Wächter in den Zwinger auf das Schloss stellen. Engelhard mag den Wald am Wachenberg für Brennholz und notwendige Arbeiten am Schloss, dergleichen den Wildbann gebrauchen und im Grundelbach von der Weschnitz bis nach Trösel (in der bach die vor Muell herab flißt von der Weschentz an biß geyn Treßell) fischen. Für diese Verschreibung hat Engelhard seine jährliche Gülte von 20 Malter Korn auf der Fronmühle zu Haßloch (Haßlach) dem Pfalzgrafen zu Lehen aufgetragen, die nach seinem Tod an die Pfalz fallen soll, zu seinem Lebtag hat der Fürst ihm dagegen die Gülte um jährlich 15 Malter Korn und eine Sau von seinen Gefällen gebessert. Engelhard soll die armen Leute im Amt Weinheim mit Dienst und Atzung nach alten Herkommen und nicht höher belasten. Das Schloss Weinheim soll Offenhaus des Pfalzgrafen zu allen dessen Geschäften bleiben, Engelhard darf niemanden daraus beschädigen oder befehden. Er soll dasselbe in gutem Bau halten, wobei der Pfalzgraf über notwendige Arbeiten hinaus ihm zu geben nichts schuldig ist. Nach Engelhards Tode soll das Schloss mitsamt der Gülte von der Haßlocher Fronmühle an die Pfalz zurückfallen, wobei insbesondere 3 Morgen Weingarten zu Weinheim bei dem Viehhaus (fiehe huß), die Engelhard von Simon von Balzhofen gekauft hat, weiter sechs "unbecleitten" Betten, 12 Hakenbüchsen und eine Schlangenbüchse, vier Handbüchsen, eine Tonne Pulver, 1.500 Pfeile und der Inhalt der Kelter im Schloss Weinheim, unbeirrt von Engelhards Erben, in den Besitz des Pfalzgrafen gelangen sollen. Der Aussteller hat Treue, Huld und die Einhaltung der Artikel gelobt und geschworen.