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Urkunde Nr. 366 - Gerichtsurteil
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Vor dem weltlichen Richter der Stadt Münster, Dr. iur. Johan Römer, wird die seit Juni 1622 anhängige Klage des Conradt Stuuii (?) gegen Johan Busch wegen Rechtsmängeln bei der Begleichung etlicher Schuldforderungen und "handtschrifft". Nach mehereren Verhandlungstagen am 2. September 1623, 7. Oktober 1623, 16. Dezember 1623 und 14. Februar 1624, wird schließlich beschlossen, dass der Beklagte die "Handschrifft" mit bestetigten Willbrief zu restituieren hat oder dem Kläger 36 Reichstaler zuzüglich der von 1614 bis zum Verhandlungstag aufgelaufenen Zinsen zu erstatten hat. Vollstreckbar sind zudem die Gerichtskosten in Höhe von 10 Mark 7 Pfennig. Eine Appellation wird ausgeschlossen. Das Gerichtssiegel wird angekündigt. Unterschrift des Notars Bernhard Timmerscheid. Beiliegend: Reste einer kanzellierten Urkunde? (Dondersdage nha Exaltationis Crucis = 14.9.)
Original Pergament Niederdeutsch, Siegel abhängend (Siegelbild nicht mehr erkennbar).
Archivale
Bürgen/Zeugen: Standtgenossen des Gerichts: Johann Temming (Temmingk); Dietrich Schwarte (Dietherich)
Rückvermerk: Deße Belage Lit. A no- tiert; den 28. Martii [...]; Hern C. Stuuw zu resti. (17. Jh.)
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.
