Auf unserer Webseite werden neben den technisch erforderlichen Cookies noch Cookies zur statistischen Auswertung gesetzt. Sie können die Website auch ohne diese Cookies nutzen. Durch Klicken auf „Ich stimme zu“ erklären Sie sich einverstanden, dass wir Cookies zu Analyse-Zwecken setzen. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen hier einsehen und ändern.
Rechtsstreitsache Gasthaus Martini ./. Wulfert (1613 - 1614)
Anmelden
Um Merklisten nutzen zu können, müssen Sie sich zunächst anmelden.
Enthält: Akten in Sachen des Gasthauses, vertreten durch die Provisoren Lic. Lageman und Herman Heerde und dem Emonitor Johan Netteman, gegen Frau Herbert Wulffert zum Bockholt, geb. Else Neuhaus.
Johan Einhaus in Münster hat ein Haus gekauft, das höher belastet war als angegeben. Er hat seinen Schaden auch gegen Herbert Wulffert geltend gemacht, gegen ihn ein Urteil erwirkt und Immission in die Güter des Wulffert erhalten. Die Beklagte hat sich in den Besitz der Güter gesetzt und sie zum Teil angepachtet. Einhaus hat seine Ansprüche an das Gasthaus abgetreten; dieses verlangt Befriedigung aus den Gütern.
Die Pächter der Beklagten sind Diedrich zur Geist gen. Sickman, Martin Osthausen gen. Bockamp, Gerhard Schmale, Martin Lindeman und Johan Bockelbäumer. Die Söhne der Beklagten sind Wilhelm und Albert Wulffert; ihr Schwiegersohn ist Bernard Mechelen.
Anlage 1:
1589, Mittwoch nach Ostern (Bl. 16 ff.)
Vor dem Offizial verkauft Anna Oeke, Witwe Michael Mengen in Münster dem Johan Einhaus und Frau Gertrud von Haltern ihr Haus mit der von alters her dazu gehörenden Frauenbank in der Lambertikirche, gelegen am Fischmarkt zwischen dem Schohaus und dem Haus des Spoorenmachers Hinrich thom Hamme. Das Haus ist belastet mit Renten für Johan Mumme als Inhaber der Vikarie S. Trinitatis et XII Apostolorum in Ludgeri, für die + Else Drees gen. Halwasser und Else Hüning in Münster. Bürgschaft übernehmen Dr. med. Arnold Freundt und Frau Metta Wulffert, die ihr Gut "Bischopsgut" im Kirchspiel Sendenhorst verpfänden.
Anlage 2: (Bl. 22ff.)
1612, 12. April
Werner Cloet, Richter und Gograf in Ahlen, vernimmt auf Antrag der Else Neuhaus, Frau Herbert Wulffert, folgende Zeugen darüber, was sie bei der Teilung des Nachlasses ihres Vaters Johan Neuhaus erhalten hat:
a) Bürgermeister Konrad Kothe in Ahlen,
b) Ratherrn Johan Neuhaus in Ahlen, Sohn des Adolf N.,
c) Adolf Neuhaus,
d) Klara Neuhaus, Frau Reinefeld.
Die Zeugen zu a) und b) sind bei Teilung des Nachlasses am 16. 12. 1591 als Schiedsleute neben dem Kaplan Johan Kattenbusch und dem + Bürgermeister Henrich Neuhaus tätig gewesen.
Die Zeugen zu c) und d) sind die Geschwister der Frau Wulffert; weiter Geschwister von Peregrin, Johan und Herbert.
Zeugen: Gerdt Hoselman und Berndt zu Middendorp, Bürger in Ahlen, und Hartman von Daverinckhausen.
Gerichtsschreiber: Gerhard Loiff. Notar.
Anlage 3: (Bl. 27ff.)
1612, 16. März
Frau Wulffert, die vor 42 Jahren auf den Hof Bockholt geheiratet hat, hat zur Sicherung ihres eingebrachten Gutes Besitz an diesem Hof genommen. Ihr Mann ist ein Verschwender. Kaspar Schencking, Richter und Gograf in Sendenhorst, erklärt, sie in dem Besitz schützen zu wollen.
Zeugen: Anton Christoffer und Johan Temme.
Anlage 4: (Bl. 32ff.)
1571, 5. Januar
Vor dem Offizial schichtet Herbert Wulffert mit seinen Kindern Mette und Gertrud aus seiner Ehe mit der + Klara Ocke. Vormünder der Kinder sind Jürgen Bischoping von Rats wegen und die Ratsherren Jost Moderson und Michael Mengen von Sippe wegen. Der näher bezeichnete Grundbesitz in Sendenhorst, Sandvorder Bauerschaft wird geteilt. Schulden sind vorhanden an Herrn Henrich Bischopinck, den Schulten Slotbrocke, Johan Holtebur, Herrn Berndt Rupe, Wiltraud Cosfelt, Herrn Henrich Provesting, Evert tho Gassel, Herrn Johan Monninck, Johan Holtappel, Herrn Johan Schenckel und Johan Grotegese.
Anlage 5: (Bl. 83ff.)
1563, Freitag nach Gereonis et Victoris
Vor dem Offizial teilen sich die Geschwister Oeke: a) Agnes, Frau Franz Coesfelt, b) Klara, Frau Herbert Wulffert, c) Anna, d) Maria (letztere im Beistand des Schreer Bisping) in den Nachlass ihrer Eltern Gerdt und Gertrud Oeke.
Agnes erhält das Gut Averhoff in Sendenhorst, Bauerschaft Santfort und andere Grundstücke; Klara erhält den Hof Bockholt mit der Mühle, der Fischerei, dem Galgenkamp und dem Kirchhof und andere Grundstücke; Anna erhält das Elternhaus am Fischmarkt mit dem Kruithof nördlich des Schohauses; Maria erhält das Fischer-Haus zwischen dem Elternhaus und dem "Stern", den jetzt Berndt Vrigge unter hat. Es sind Schulden zu übernehmen an Herrn Pater Bulnerman (Bulderen), Johan von der Recke in Drensteinfurt, die Erben des Henrich Rotooss, Philipp Wesseling, Frau Buck auf dem Alten Steinweg, Otto Broickinck, Katharina Stotbroick, Herrn Rutger Rudde, Liborius Sluiss in Dortmund, Herrn Johan Brommelkamp, Witwe Lammbert Buck.
Erwähnt werden Gertrud Wulffert, Jungfer, und Christine von der Rhur, Mutter des Klosters Niessing; Abraham Redeker; Henrich Holscher und Franz Leve in Sendenhorst; Kötter Johan uff der Schlingen; Bartold Thier in Ägidii; Bernard Meitelen; Anton Fuist; Witwe Mathias Thiazon; Nikolaus Drachter; Herman Wittover; Kopist Wennemar Bosensell; Gerichtsschreiber Johan Wechman in Sendenhorst; die Prokuratoren Arnold Rupe, Theodor Neuhaus und Johan Hobing; die Notare Johan Missing, Johan Strick, Theodor Hertzig, Remigius Agricola, Bernard Dirking, Johan Saligheit, Johan Mersman, Johan Gestkampf, Bernard Kerkerinck und Herman Schreiber.
Gast- und Irrenhaus Martini
Archivale
Verweis: Gimpel, Klaus, Das Gast- und Irrenhaus in Münster, in: Historia Hospitalium, Bd. 14, 1981/82, S. 57-77.
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.