Sammlung Reyscher (August Ludwig Reyscher, Professor,*1802, +1880) (Bestand)
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Bestand
Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 11
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Sammlungen >> Sammlungen zur Landesgeschichte und Landeskunde >> Allgemeines
(9.-19. Jh.), 1825-1883
Überlieferungsgeschichte
Dieser Nachlaßteil kam wohl über die Württembergische Landesbibliothek, in der der Großteil des Nachlasses von August Ludwig Reyscher, Professor,*1802, +1880, verwahrt wird, in das Hauptstaatsarchiv.
Inhalt und Bewertung
Abschriften von Statutarrechten aus Alt- und Neu-Württemberg, teilweise als Vorarbeiten zur Fortsetzung der "Sammlung altwürttembergischer Statutar-Rechte". Die Sammlung enthält auch Abschriften aus gedruckten Werken zu neuwürttembergischer Gebieten, schwäbische Reichsstädte und Klöster, Abschriften aus Urkunden zu altwürttembergischen Ämtern, Korrespondenz
1. Zur Sammlung Reyscher: Johann Ludwig Reyscher, geb. 1802 in Unterriexingen, gest. 1880 in Cannstatt, war Professor, Politiker und Rechtsanwalt. Er studierte von 1821 bis 1824 in Tübingen Recht und ging zunächst in den Ministerialdienst. 1829 wurde er an die Universität Tübingen berufen und wirkte als Privatdozent, dann als außerordentlicher und seit 1837 als ordentlicher Professor. Einige Zeit war er auch als Dekan bzw. Rektor an der Universität Tübingen tätig. Reyscher veröffentlichte zwischen 1828 und 1852 eine 22 Bände umfassende "Sammlung der württembergischen Gesetze". 1834 erschien der erste Band seiner "Sammlung altwürttembergischer Statutar-Rechte" (Städte, Ämter und Klöster A-C), zwischen 1847 und 1842 erschien das dreibändige Werk "Das württembergische Privatrecht". Er war auch Gründer und Herausgeber der "Zeitschrift für dt. Recht und dt. Rechtswissenschaft". Reyschers "Hannoveranisches Gutachten" von 1839 in Sachen Göttinger Sieben erregte nationales Aufsehen. 1848 engagierte er sich u.a im Vorparlament und in der württembergischen Abgeordnetenkammer (bis 1855). Als er 1851 auf eine Kreisratsstelle nach Ulm versetzt wurde, verließ er den Staatsdienst und wurde Rechtsanwalt in Stuttgart bzw. später Cannstatt. Die vorliegende Sammlung enthält Abschriften von Rechtsquellen meist zum Statutarrecht, auch frühe Drucke solcher Quellen aus dem 17./18. Jh., Notizen und Korrespondenzen. Einiges davon dürfte als Vorarbeit zu der "Sammlung altwürttembergischer Statutar-Rechte" entstanden sein, zu der aber nur der erste Band (A-C) erschien. Jedoch umfasst der Bestand auch Quellen aus Neuwürttemberg und seine Entstehungszeit 1825-1889, die sich aus dem Datum der Briefen und des späteren gedruckten Materials erschließen lässt, reicht über das Erscheinen des Buches (1834) weit hinaus. Es handelt sich also um eine allgemeinere rechtsgeschichtliche Sammlung, die keineswegs schon veröffentlicht vorliegt. Der Wert des Bestandes liegt darin, dass er noch viele unveröffentlichte Quellen enthält, vor allem auch neuwürttembergische Dokumente. Außerdem erlaubt er Einblicke in die Arbeitsweise Reyschers und beleuchtet den Entstehungshintergrund seiner Rechtsquellenveröffentlichungen.
2. Zur Bearbeitung des Bestandes: Der Bestand wurde 1937 von Karl Otto Müller geordnet und verzeichnet. Sein handschriftliches Findbuch ist wegen seiner Handschrift schwer lesbar und wurde deshalb vom Unterzeichneten im August 2016 in Scope retrokonvertiert. Da Müllers Erschließung sehr detailliert ist und vielfach eine Einzelverzeichnung erfolgte, genügte eine Überarbeitung der Titelaufnahmen hauptsächlich in formaler Hinsicht (v.a. Anpassung an die Erschließungsmaske). Die Laufzeiten mussten bezogen auf die Büschel noch ermittelt werden, wobei in runde Klammern die Bezugsjahre der Quellen (die nur abschriftlich enthalten sind) angegeben werden und als eigentliche Laufzeit die Entstehung der Sammlung, die sich aus inliegender Korrespondenz oder zeitgenössischen Drucken ergibt. Abkürzungen wurden nach Möglichkeit aufgelöst, damals allgemein bekannte Druckwerke mit den nötigen biographischen Angaben ergänzt. Die Ordnungszahlen im Enthält-Feld entsprechen der Nummerierung der Unterfaszikel und ermöglichen eine bessere Orientierung in der Akte. Der Bestand "J 11 Sammlung Reyscher (August Ludwig Reyscher, Professor,*1802, +1880)" umfasst 12 Büschel in 0,25 lfd. m und hat eine Laufzeit von (9.-19. Jh.), 1825-1883. Stuttgart im August 2016 Dr. Peter Schiffer
3. Literatur: Joachim Rückert: Reyscher, August Ludwig, in: Neue Deutsche Biographie (NDB), Band 21, Berlin 2003, S. 482 f.
Dieser Nachlaßteil kam wohl über die Württembergische Landesbibliothek, in der der Großteil des Nachlasses von August Ludwig Reyscher, Professor,*1802, +1880, verwahrt wird, in das Hauptstaatsarchiv.
Inhalt und Bewertung
Abschriften von Statutarrechten aus Alt- und Neu-Württemberg, teilweise als Vorarbeiten zur Fortsetzung der "Sammlung altwürttembergischer Statutar-Rechte". Die Sammlung enthält auch Abschriften aus gedruckten Werken zu neuwürttembergischer Gebieten, schwäbische Reichsstädte und Klöster, Abschriften aus Urkunden zu altwürttembergischen Ämtern, Korrespondenz
1. Zur Sammlung Reyscher: Johann Ludwig Reyscher, geb. 1802 in Unterriexingen, gest. 1880 in Cannstatt, war Professor, Politiker und Rechtsanwalt. Er studierte von 1821 bis 1824 in Tübingen Recht und ging zunächst in den Ministerialdienst. 1829 wurde er an die Universität Tübingen berufen und wirkte als Privatdozent, dann als außerordentlicher und seit 1837 als ordentlicher Professor. Einige Zeit war er auch als Dekan bzw. Rektor an der Universität Tübingen tätig. Reyscher veröffentlichte zwischen 1828 und 1852 eine 22 Bände umfassende "Sammlung der württembergischen Gesetze". 1834 erschien der erste Band seiner "Sammlung altwürttembergischer Statutar-Rechte" (Städte, Ämter und Klöster A-C), zwischen 1847 und 1842 erschien das dreibändige Werk "Das württembergische Privatrecht". Er war auch Gründer und Herausgeber der "Zeitschrift für dt. Recht und dt. Rechtswissenschaft". Reyschers "Hannoveranisches Gutachten" von 1839 in Sachen Göttinger Sieben erregte nationales Aufsehen. 1848 engagierte er sich u.a im Vorparlament und in der württembergischen Abgeordnetenkammer (bis 1855). Als er 1851 auf eine Kreisratsstelle nach Ulm versetzt wurde, verließ er den Staatsdienst und wurde Rechtsanwalt in Stuttgart bzw. später Cannstatt. Die vorliegende Sammlung enthält Abschriften von Rechtsquellen meist zum Statutarrecht, auch frühe Drucke solcher Quellen aus dem 17./18. Jh., Notizen und Korrespondenzen. Einiges davon dürfte als Vorarbeit zu der "Sammlung altwürttembergischer Statutar-Rechte" entstanden sein, zu der aber nur der erste Band (A-C) erschien. Jedoch umfasst der Bestand auch Quellen aus Neuwürttemberg und seine Entstehungszeit 1825-1889, die sich aus dem Datum der Briefen und des späteren gedruckten Materials erschließen lässt, reicht über das Erscheinen des Buches (1834) weit hinaus. Es handelt sich also um eine allgemeinere rechtsgeschichtliche Sammlung, die keineswegs schon veröffentlicht vorliegt. Der Wert des Bestandes liegt darin, dass er noch viele unveröffentlichte Quellen enthält, vor allem auch neuwürttembergische Dokumente. Außerdem erlaubt er Einblicke in die Arbeitsweise Reyschers und beleuchtet den Entstehungshintergrund seiner Rechtsquellenveröffentlichungen.
2. Zur Bearbeitung des Bestandes: Der Bestand wurde 1937 von Karl Otto Müller geordnet und verzeichnet. Sein handschriftliches Findbuch ist wegen seiner Handschrift schwer lesbar und wurde deshalb vom Unterzeichneten im August 2016 in Scope retrokonvertiert. Da Müllers Erschließung sehr detailliert ist und vielfach eine Einzelverzeichnung erfolgte, genügte eine Überarbeitung der Titelaufnahmen hauptsächlich in formaler Hinsicht (v.a. Anpassung an die Erschließungsmaske). Die Laufzeiten mussten bezogen auf die Büschel noch ermittelt werden, wobei in runde Klammern die Bezugsjahre der Quellen (die nur abschriftlich enthalten sind) angegeben werden und als eigentliche Laufzeit die Entstehung der Sammlung, die sich aus inliegender Korrespondenz oder zeitgenössischen Drucken ergibt. Abkürzungen wurden nach Möglichkeit aufgelöst, damals allgemein bekannte Druckwerke mit den nötigen biographischen Angaben ergänzt. Die Ordnungszahlen im Enthält-Feld entsprechen der Nummerierung der Unterfaszikel und ermöglichen eine bessere Orientierung in der Akte. Der Bestand "J 11 Sammlung Reyscher (August Ludwig Reyscher, Professor,*1802, +1880)" umfasst 12 Büschel in 0,25 lfd. m und hat eine Laufzeit von (9.-19. Jh.), 1825-1883. Stuttgart im August 2016 Dr. Peter Schiffer
3. Literatur: Joachim Rückert: Reyscher, August Ludwig, in: Neue Deutsche Biographie (NDB), Band 21, Berlin 2003, S. 482 f.
13 Büschel (0,25 lfd. m)
Bestand
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
13.11.2025, 14:39 MEZ