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St. Annen-Armen- und Werkhaus (Bestand)
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Literaturhinweis: Ortwin Pelc, Gründliche Nachricht des St. Annen Armen- und Werkhauses in Lübeck von 1735 (Kleine Hefte zur Stadtgeschichte Heft 7). Lübeck 1990; BuKdHL IV, 1928, S. 281-341
Eingrenzung und Inhalt: Provisoren des Klosters, Insassen, Organisation usw. Einkünfte des Klosters, Schuldenwesen, dem Kloster gehörige Gebäude und mit demselben vereinigte Stiftungen, Ländereien des Klosters, Beamte des Klosters, Verhältnis des Klosters nach außen (Senat, Gerichte usw.)
Verwaltungsgeschichte/biographische Angaben: a. Als die Kapazität des Johannis-Jungfrauenklosters nicht mehr ausreichte, um als Versorgungsstätte für Töchter wohlhabender Lübecker Bürger zu dienen und auch die Aufnahme von Lübecker Nonnen in mecklenburgischen Klöstern abgelehnt wurde, entschloss man sich zu Anfang des 16. Jh. zur Gründung eines zweiten Frauenklosters (geweiht 1502, Klosterbau vollendet 1515). Die Bugenhagensche Kirchenordnung von 1531 verfügte die Aufhebung der Klöster; 1538 wurde das Kloster von der Stadt übernommen. Erst 1601 fanden die Klostergebäude durch die Gründung des St. Annen-Armen- und Werkhauses eine neue Funktion mit der Aufnahme arbeitsfähiger Armer und unehelich geborener Waisenkinder. Um die Mitte des 17. Jh. übernahm es auch die Aufgaben eines Zuchthauses, Krankenhauses und Altersheims, seit 1778 auch eines Spinnhauses. 1783 wurden ca. 500 Personen versorgt, eine Zahl, die sich bis 1835 verdoppelte. Um die Mitte des 19. Jh. wurde eine Umorganisation der Lübecker Armenversorgung vorgenommen, wodurch die Armenanstalt zur zentralen Einrichtung der Lübecker Armenversorgung wurde und die Klostergebäude nur noch als Zwangsarbeitshaus und Zuchthaus dienten, also eine reine Strafanstalt wurden, die vom Stadt- und Landgericht verwaltet wurde. Als zu Beginn des 20. Jh. die Strafanstalt Lauerhof errichtet worden war, entschied man sich 1911, das Museum für Kunst und Kulturgeschichte in den alten Klostermauern zu eröffnen (1915).
b. Die schriftliche Überlieferung des St. Annen-Armen und Werkhauses wurde mit ausgelagert, konnte jedoch nach Rückkunft aus dem Osten noch nicht wieder gesichtet und geordnet werden.
