NL 51 Nachlass Friedrich Gerke (1900-1966) (Bestand)
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Universitätsarchiv Mainz
Bestand
NL 51
Universitätsarchiv Mainz (Archivtektonik) >> 08 Nachlässe und Handakten
1906-1981
Form und Inhalt: Friedrich Gerke wurde am 15. November 1900 in Uelzen bei Hannover geboren. Nach dem humanistischen Abitur studierte Gerke Theologie, Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Christliche Archäologie an der Universität in Hamburg bei Erwin Panofsky und Fritz Saxl, in Marburg bei Richard Hamann und Rudolf Otto und in Berlin bei Adolph Schmidt und Oskar Wulff. Er promovierte im Jahr 1931 im Fachbereich Theologie mit der Arbeit "Die Stellung des ersten Clemens-Briefes innerhalb der Entwicklung der altchristlichen Gemeindeverfassung und des Kirchenrechts" und 1935 im Fachbereich Christliche Archäologie mit der Arbeit " Die christlichen Sarkophage der vorkonstantinischen Zeit", die aber erst im 1940 veröffentlich wurde.
1935 wurde er Professor für Christliche Archäologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Berlin für den Bereich Spätantike und frühmittelalterliche Kunstgeschichte und war geschäftsführender Direktor des Seminars für Christliche Archäologie und kirchliche Kunst und der Christlich-archäologischen Sammlung. Gerke hielt seine Veranstaltungen in der Rubrik "Christliche Archäologie und Kunstgeschichte". Von 1940 bis 1942 übernahm er eine Gastprofessur für Archäologie und neuere Kunstgeschichte an der Philosophischen Fakultät der Universität Budapest. Von September bis November 1942 war Gerke unter Leitung von Hans Reinerth vom Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg in der Ukraine und auf der Krim "zur Überprüfung und Sicherung der Museen und Fundstätten" und Sicherstellung von Denkmälern tätig. In den Jahren 1943 und 1944 leistete er seinen Kriegsdienst als Dolmetscher auf dem Balkan, der Krim und in Griechenland.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Gerke zum Sommersemester 1946 Professor für All-gemeine Kunstgeschichte, frühchristlich und byzantinische Kunst an der Universität in Mainz und der erste Direktor des Kunstgeschichtlichen Instituts. Er hielt Veranstaltungen über die gesamte abendländische und byzantinische Kunstgeschichte und frühchristliche Kunst.
1947 gründete er mit Michael Oppenheim die "Gesellschaft für Bildende Kunst in Mainz" und organisierte im Kunstgeschichtlichen Institut Vorträge, Tagungen und Ausstellungen. Gerke starb am 23.08.1966.
Schwerpunkt des Nachlasses bilden Semesterarbeiten und Exkursionsberichte der Studierenden. Darüber hinaus enthält er die Korrespondenz zur Organisation des Instituts sowie von Veranstaltungen bzw. Exkursionen. Weiterhin ist eine große Materialsammlung zu seiner Publikation "Der Heilige Martin" enthalten, die erst nach seinem Tod 1967 mit Hilfe seiner Ehefrau ergänzt und veröffentlicht wurde. Es gelten die Bestimmungen des Landesarchivgesetzes Rheinland-Pfalz und die Regelungen der Nutzungsordnung des Universitätsarchivs Mainz.
Literaturhinweis:
- Dennert, Martin, "Friedrich Wilhelm August Gerke. Christlicher Archäologe, Kunsthistoriker", in: Personenlexikon zur Christlichen Archäologie. Forscher und Persönlichkeiten vom 16. bis 20. Jahrhundert, Bd.1, hg. von Stefan Heid, Martin Dennert, Regensburg 2012.
- Friedrich Gerke, in: Verzeichnis der Professorinnen und Professoren der Universität Mainz. URI: http://gutenberg-biographics.ub.uni-mainz.de/id/e4a30210-e8b7-404a-af25-c4a5135c6faa.
1935 wurde er Professor für Christliche Archäologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Berlin für den Bereich Spätantike und frühmittelalterliche Kunstgeschichte und war geschäftsführender Direktor des Seminars für Christliche Archäologie und kirchliche Kunst und der Christlich-archäologischen Sammlung. Gerke hielt seine Veranstaltungen in der Rubrik "Christliche Archäologie und Kunstgeschichte". Von 1940 bis 1942 übernahm er eine Gastprofessur für Archäologie und neuere Kunstgeschichte an der Philosophischen Fakultät der Universität Budapest. Von September bis November 1942 war Gerke unter Leitung von Hans Reinerth vom Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg in der Ukraine und auf der Krim "zur Überprüfung und Sicherung der Museen und Fundstätten" und Sicherstellung von Denkmälern tätig. In den Jahren 1943 und 1944 leistete er seinen Kriegsdienst als Dolmetscher auf dem Balkan, der Krim und in Griechenland.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Gerke zum Sommersemester 1946 Professor für All-gemeine Kunstgeschichte, frühchristlich und byzantinische Kunst an der Universität in Mainz und der erste Direktor des Kunstgeschichtlichen Instituts. Er hielt Veranstaltungen über die gesamte abendländische und byzantinische Kunstgeschichte und frühchristliche Kunst.
1947 gründete er mit Michael Oppenheim die "Gesellschaft für Bildende Kunst in Mainz" und organisierte im Kunstgeschichtlichen Institut Vorträge, Tagungen und Ausstellungen. Gerke starb am 23.08.1966.
Schwerpunkt des Nachlasses bilden Semesterarbeiten und Exkursionsberichte der Studierenden. Darüber hinaus enthält er die Korrespondenz zur Organisation des Instituts sowie von Veranstaltungen bzw. Exkursionen. Weiterhin ist eine große Materialsammlung zu seiner Publikation "Der Heilige Martin" enthalten, die erst nach seinem Tod 1967 mit Hilfe seiner Ehefrau ergänzt und veröffentlicht wurde. Es gelten die Bestimmungen des Landesarchivgesetzes Rheinland-Pfalz und die Regelungen der Nutzungsordnung des Universitätsarchivs Mainz.
Literaturhinweis:
- Dennert, Martin, "Friedrich Wilhelm August Gerke. Christlicher Archäologe, Kunsthistoriker", in: Personenlexikon zur Christlichen Archäologie. Forscher und Persönlichkeiten vom 16. bis 20. Jahrhundert, Bd.1, hg. von Stefan Heid, Martin Dennert, Regensburg 2012.
- Friedrich Gerke, in: Verzeichnis der Professorinnen und Professoren der Universität Mainz. URI: http://gutenberg-biographics.ub.uni-mainz.de/id/e4a30210-e8b7-404a-af25-c4a5135c6faa.
Kunsthistorisches Institut (Zug. 17/2014)
40 Kartons, 1 Überformat; 4,7 lfm
Bestand
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.
03.06.2025, 10:11 MESZ
Universitätsarchiv Mainz