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Korrespondenz von Franz Werfel an National
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Handschriftenabteilung I >> Archivalie – Korrespondenz
1917
"Sehr geehrte Redaktion!
Seit ich in militärischen Diensten stehe, ist mir jede Möglichkeit zu umfassender Arbeit genommen. Gerade deshalb schickt jetzt der Teufel Produktivität, damit ja die Pfeile aller Störungen nur sitzen, und man nicht leer werde vor Haß, Ohnmacht und Gequältheit. So wird es Jahre noch weitergehen. Hätte ein Mensch von einem andern je so geliebt werden können, daß der drei Jahre aus seinem Leben risse, und ihm opferte? Welche Bagatellisierung aller Menschen-Werte, Tugenden und Opfer!
Die Insassen der Zuchthäuser dürfen getrost ins Fäustchen lachen, sie haben es verstanden, Fälle zu bleiben und spezialistisch behandelt zu werden, während die übrige Menschheit ihr Urteil im Stafprozeß, mehrjährige Freiheitsstrafe mit Dezimierung, summarisch abbüßen muß. Das Unglück ist nur, daß die Anklage des Himmels übertönt wird von den sonoren Plädoyers der Advokaten, den vielen gesicherten Brusttönen der Dummheit und des stramm-dialektischen Zynismus. Es kommt für die Menschheit immer noch etwas dabei heraus. Sie werden den Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte nicht zugeben. Ich glaube, ich habe Ihre Frage nicht beantwortet. Aber es gibt so viele Autoren, die keinen Verlust zu beklagen haben. Hochachtungsvoll Franz Werfel
Schweres Feld-Artillerie-Reg.19, Feldpost 431."
1 eigenhändiger Brief mit Unterschrift mite.Briefumschlag
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.