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Rektor, Präsident (1477-2000)
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Eberhard Karls Universität Tübingen, UB - Universitätsarchiv
Tektonik
Tektonik
Universitätsarchiv Tübingen (Archivtektonik) >> B Akademische Zentralorgane >> Ba Leitungs- und Aufsichtsorgane >> Ba 1 Leitungsorgane
Tektonikbeschreibung: Der halbjährlich vom Senat gewählte Rektor repräsentierte die Universität seit ihrer Gründung nach außen und führte ihre laufenden Geschäfte mit Ausnahme der Wirtschaftsverwaltung. Er war Vorsitzender des Senats und des Konsistoriums (Universitätsgericht) und für die Bestellung der Vormünder und Pfleger sowie der Testamentsvollstrecker zuständig.
Von den einschneidenden Änderungen der Universitätsverfassung zu Anfang des 19. Jahrhunderts blieb das Rektoramt nicht unberührt. Mit der Einrichtung des Kuratoriums (1811), dessen Aufgaben nach einigen Jahren (1816) auf einen königlichen Bevollmächtigten übergingen, wurden seine Kompetenzen stark eingeschränkt. Zeitweilig wurde er vom Ministerium ernannt und fungierte nur noch als Bindeglied zwischen dem Kurator einer- sowie Senat und Fakultäten andererseits (1811-1816). (Die Rektorwahlen mussten seit 1817 vom Ministerium bestätigt werden (Reyscher, 103, S. 543 f.). 1829-1831 war der Kanzler "Vorstand" der Universität und das traditionelle Rektoramt hörte ganz auf, wurde aber 1831 im wesentlichen mit den alten Kompetenzen wiederhergestellt.
Während der nationalsozialistischen Herrschaft wurde der Rektor zum "Führer der Universität", vom Kultminister in der Regel auf zwei Jahre ernannt. Auch die Kompetenzen der beiden Senate wurden ihm übertragen. 1945 wurde der alte Zustand wiederhergestellt. Mit Einführung der Präsidialverfassung im Jahre 1972 gingen die Aufgaben des Rektors auf den Präsidenten über. Gehörte der Präsident dem Lehrkörper an, führte er die Bezeichnung Rektor. (Rektor war Universitätsorgan neben den Senaten und dem Verwaltungsrat, Universitätsgesetz 1978, Grundordnung 1978). Neben dem Präsidenten hatte die Universität seitdem drei Vizepräseidenten bzw. Prorektoren. Seit 2000 war das Rektorat Leitungsorgan der Universität, dem der Rektor, drei Prorektoren und der Kanzler angehörten, seit 2005 Vorstand genannt. Dieses wird als Rektorat bezeichnet, der Vorstandsvorsitzende als Rektor, das hauptamtliche Vorstandsmitglied für den Bereich der Wirtschafts- und Personalverwaltung als Kanzler.
2009 wurde die Stelle eines hauptamtlichen Prorektors für Studierende, Studium und Lehre geschaffen (Amtsdauer: sechs Jahre).
Aktenführung, Überlieferung: Eine besondere Registratur bestand nicht. Die Amtsinhaber verwahrten Siegel und Insignien, Abschriften der Statuten und andere Dokumente in der "Rektoratslad", ebenso auch unerledigte Schriftstücke jüngeren Datums. Nicht mehr aktuelles Schriftgut wurde immer wieder in die Registratur oder in das "Gewölbe" (vgl. UAT 29/6a) gegeben. Aus neuerer Zeit sind Handakten und andere Unterlagen der Amtsinhaber auch bei den Akten des Universitätssekretariats und in Nachlässen überliefert.
Provenienzbestände im Universitätsarchiv:
UAT 129 Rektor: Semesterrechnungen, Beilagen zu den Semesterrechnungen 1537-1830
UAT 149 Rektor, Handakten 1945-1982
UAT 204 Universitätspräsident Adolf Theis (1933-2013), Handakten 1972-1991
Sonstige Überlieferung im Universitätsarchiv (Auswahl):
UAT 6 Ältere Universitätsregistratur, Vermischte Sachakten (I): Semesterrechnungen (Rationes Rectoris) (UAT 6/6a: 1 Nr., 1627-1628).
UAT 29 Ältere Universitätsregistratur, Vermischte Sachakten (II), Rektoratsakten und -protokolle (UAT 29/5a-b, 2; UAT 29/6a: 4 Nrn, 1544-1751); Rectorum electio et renuntiatio, programmata (UAT 29/6: 1 Nr., 1566-1772).
UAT 117 Akademisches Rektoramt, Hauptregistratur (I): Hand- bzw. Sammelakten aus folgenden Rektoraten: Paul Simon (1 Nr., 1932), [Albert] Dietrich (1 Nr., 1932-1933), Friedrich Focke (1 Nr., 1935-1937), Hermann F. Hoffmann (1 Nr., 1937-1939), Hermann Schneider (1 Nr., 1945-1946), Walter Erbe (1 Nr., 1949-1950), Helmut Thielicke (117/1230: 1 Nr., 1951-1952), Hans Wenke (UAT 117/1211(!): 1 Nr., 1953-1954).
UAT 245 Universitätspräsident, Persönlicher Referent 1973-1977
UAT 246 Walter Erbe (1909-1967), Nachlass 1927-1969
UAT 276 Universitätspräsident, Treuhandverwaltung Studentenwohnheim Georg-Fahrbach-Haus/"Studo", Heuberger-Tor-Weg 15 1974-1978
UAT 731 Jürgen Peiffer (1922-2006), Nachlass: Handakten aus der Tätigkeit als Prorektor und Rektor (UAT 731/12, 21-33, 35-36, 40 u.a.: ca. 17 Nrn, 1968-1971).
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.