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Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung (Bestand)
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Enthält: u.a. Verwaltungs- und Haushaltsangelegenheiten (v.a. Korrespondenz), Kuratoriumssitzungen, Erwachsenenbildung, Studienfahrten und Seminare, Gedenkstättenarbeit, Handakten Dr. Wolfgang Scheel
Geschichte des Bestandsbildners: Die Niedersächsische Landeszentrale für Heimatdienst ist durch Beschluss des Landesministeriums vom 15. Juni 1954 (vgl. Nds. MBl. 23/1954, S. 285) errichtet worden. Sie ist dem Ministerpräsidenten unterstellt.
Die Landeszentrale für Heimatdienst hatte die Aufgabe, den demokratischen Gedanken zu festigen und zu vertreten sowie die Bestrebungen zur Wiedervereinigung Deutschlands und zum europäischen Zusammenschluss zu fördern. Sie nahm ihre Tätigkeit am 1. September 1954 in Hannover auf (vgl. Nds. MBl. 33/1954, S. 410), 1959 erfolgte die Umbenennung in Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung (NLpB).
Im Laufe de Bestehens der NLpB haben sich Themen und Inhalte immer wieder den gesellschaftlichen Veränderungen angepasst. Lag zu Beginn der Arbeit in den 1950er Jahre der Schwerpunkt in der Ausbildung von Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern oder solchen Menschen, die sich um ein Mandat bewerben wollten, so wechselten die Themen von der Aufarbeitung des Nazi-Regimes und z.B. dem Verhalten der Justiz im Dritten Reich über Fragen der unterschiedlichen Systeme zwischen der Bundesrepublik und der DDR hin zu Fragen der Integration von Ausländern und Aussiedlern, des europäischen Einigungsprozesses und des Problems von Gewalt an Schulen. Die Modifikationen der Aufgaben folgte Beschlüssen des Landesministeriums von 1978 und 1991, siehe hierzu die Kabinettsbeschlüsse vom 25. Juli 1978 (Nds. MBl. 1978, S. 1541, geändert am 5. Oktober 1982, Nds. MBl. 1982, S. 1861) und vom 14. Mai 1991 (Nds. MBl. 1991, S. 758), zur Aufgabenpräzisierung und Grundlagen der Behördenorganisation.
Geschichte des Bestandsbildners: Nach der Wiedervereinigung standen seit 1991 die Förderung des aus dem Grundgesetz hergeleiteten Friedensauftrags Deutschlands in einem vereinten Europa, die Bewahrung der den Menschen überantworteten Umwelt und die Gleichberechtigung von Frau und Mann im Vordergrund. Die Landeszentrale war Kooperationspartner für andere Träger, bot Foren für verschiedene Gruppen und kontroverse Positionen, unterstützte und vernetzte lokale Initiativen, beriet und förderte andere Einrichtungen der politischen Bildung. Die Landeszentrale bildete Lehrkräfte, insbesondere Geschichts- und Politiklehrer fort (Zusammenwirken mit dem NLI; siehe Nds. 406), richtete sich aber auch an Führungskräfte der Polizei und Justiz. Es wurden Studienreisen ins Ausland (Israel, Türkei, Polen, Baltikum) für Multiplikatoren organisiert und (lange Zeit kostenlos) Bücher und Broschüren zur Verfügung gestellt. Die Landeszentrale war die einzige Einrichtung, die in staatlicher Hand überparteilich informierte und weiterbildete. Ein aus Landtagsabgeordneten bestehendes Kuratorium sorgte für die parteipolitische Ausgewogenheit. Allein im Jahr 2003 besuchten 25.000 Menschen ihre politischen Veranstaltungen.
Im Zuge eines Sparpakets der neuen Landesregierung beschloss das Kabinett am 13. Juli 2004, die Landeszentrale aufzulösen und die Aufgaben zu streichen. Man ging davon aus, dass freie Träger der Erwachsenenbildung, die Schulen, die weiter bestehende Bundeszentrale für politische Bildung und die veränderten Rahmenbedingungen (Stichwort Internet) keine Lücke in der politischen Bildung aufkommen lassen würden.
Geschichte des Bestandsbildners: Es stellte sich aber heraus, dass die ersatzlose Streichung wegen bestehender Verträge und Projekte nicht durchzuführen war. Für die Gedänkstättenarbeit wurde daher eine "Stiftung niedersächsische Gedenkstätten" in Celle geschaffen. Diese wurde 2005 gegründet und übernahm Aufgaben des "Gedenkstättenreferats" der Landeszentrale. Die Landeszentrale führte bislang den Zentralnachweis der Archivalien, Findmittel, Publikationen, Fotos und anderen Dokumente zur NS-Zeit in Archiven, Sammlungen und anderen Aufbewahrungsorten im In- und Ausland zur Geschichte von Widerstand und Verfolgung 1933-1945. Diese Aufgabe wurde mit an die "Stiftung niedersächsische Gedenkstätten" übertragen. Die Betreuung der Schulpartnerschaften erfolgt künftig vom Referat für internationale Beziehungen im MK aus (165 Schulpartnerschaften mit Polen). Auch der Schülerwettbewerb des Landtags, Programme und Maßnahmen gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Gewalt sollen fortgeführt werden. Die Landeszentrale selbst hörte als Behörde am 31. Dezember 2004 - genau 50 Jahre nach ihrer Gründung - auf zu bestehen.
1956-1981 stand die Landeszentrale unter der Leitung von Walter Ebbighausen (gest. 2004). Danach folgte Dr. Wolfgang Scheel, der zugleich Hannoverscher Kommunalpolitiker war (Bürgermeister, später stellv. Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion, gest. 2014).
Stand: Mai 2010 (ergänzt Dezember 2015)
Bestandsgeschichte: Erste Zugänge erfuhr der Bestand in den Jahren 1959 und 1968, der Großteil der bisher insgesamt neun Ablieferungen erfolgte allerdings ab 1990.
Im August 1990 übernahm das damalige HStA Hannover aus den Bereichen Politische Bildung, Europa- und Internationale Politik, Literatur zur politischen Bildung, Studienfahrten sowie Deutschland- und Berlinseminare 1 lfd. m Akten (Acc. 89/90). Die Nrn. 32-40/4 der Acc. 89/90 finden sich im Archivbestand Nds. 380 (Niedersächsisches Bundes- und Europaministerium). Die 18 Datensätze betreffen den ostkundlichen Schülerwettbewerb 1987/1988 mit dem Thema "Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn-Deutschland und die Sowjetunion". Die einzelnden Datensätze enthalten Wettbewerbsunterlagen der Schüler und Schülerinnen verschiedener Schulformen.
Wenige Monate später gelangten mit der Acc. 21/91 zwei Tonbänder von Interviews mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten Heinrich Hellwege, die im Rahmen der Filmdokumentation "Niedersachsen nach dem Krieg" angefertigt worden waren, an das HStA. Die Tagebücher der Renata Laqueur (vormals Acc. 9/92), die das HStA im Januar 1992 übernahm, sind am 19. Juni 2001 an die Gedenkstätte Bergen-Belsen zurückgegeben worden. Eine kleine Akzession (Acc. 116/94) mit wenigen Akten zu Projekten, Seminaren und Studienfahrten kam im Juli 1994 hinzu.
Die Mehrzahl der Ablieferungen erfolgte nach Auflösung der NLpB 2004. Grundlegende Akten wurden 2004/2005 übernommen, die einen Überblick über die Themenvielfalt der Behördentätigkeit bieten und die über die Struktur und Arbeit der Behörde Auskunft geben können (Acc. 2004/143, Acc. 2005/89). Haushaltsangelegenheiten - über die gedruckten Haushaltspläne andernorts nachvollziehbar - wurden kassiert. Einzelne Kurs- und Seminarakten sind ebenfalls nicht übernommen worden.
Bestandsgeschichte: Gleichfalls bei Auflösung abgegebene Negative und Druckvorlagen von Publikationen sind aus dem Bestand herausgelöst worden und werden in die Bildgutsammlung eingearbeitet. Filmrollen werden dem Hannoverschen Filmarchiv leihweise überstellt.
2010 bot die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten Akten des früheren Gedenkstättenreferats der Landeszentrale zur Übernahme an. Archivwürdige Teile hiervon - Gremien der Gedenkstättenarbeit und Seminare betreffend - wurden zur dauernden Archivierung übernommen (Acc. 2010/26).
Die bisher letzte Anbietung durch die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten erfolgte im März 2013 (Acc. 2013/41). Von den 50 lfm Schriftgut des Gedenkstättenreferats der ehem. NLpB zur Gedenkstätte Bergen-Belsen übernahm das NLA HA 5 lfm zur Dokumentation des Aufbaus der Gedenkstätte.
Stand: Mai 2010 (ergänzt Dezember 2015, weitere Ergänzung März 2018)
Bestandsgeschichte: Hinweis:
Handakten führender Mitarbeiter der Landeszentrale gehen über die Tätigkeit der NLpB hinaus und berühren weitere Institutionen aus Politik, Bildung und Kultur. Wegen des insgesamt geringen Umfangs wurden sie im Archivbestand belassen.
Findmittel: EDV-Findbuch 2013
Bearbeiter: Dr. Sven Mahmens (2010)
Bearbeiter: Dr. Christian Helbich (2015)
Bearbeiter: Petra Diestelmann, M.A. (2018)
11,0
Bestand
Literatur: Reinhard Witt, 50 Jahre Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung. Von der Gründung bis zur Auflösung, Hannover 2004.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.