Mainz, 1587.08.04. (Richter Adam Ebersheim). Helena Frankensteinin, Ww. des B. Jakob Scholl, übergibt, etwas schwachen geschwollenen Leibs, in einem Bett liegend und sitzend, ihr Testament. Es soll durch den Domvikar Georg Rudel vollzogen werden. Z.: Johann Roding, Hofgerichts- und Ratschreiber, Matthäus Walsperger, Zinsmeister, Hans Kistener, Jakob Craft, Bernhard Diellman, Bäcker, Hans Schmit zur Weißenburg und Johann Bieberbach, Bender. Inhalt des Testaments (4.8.1587): Helena Frankensteinin, Ww. des B. Jakob Scholl, macht ihr Testament: Begräbnis zu St. Christoph. Sie vermacht: Der Präsenz dieser Kirche 20 fl. (zu 1 fl. Zins) zur Haltung eines Anniversars, 30 fl. dem Bau von St. Christoph zur Versehung des Geleuchts auf ihrem und ihres Mannes Grabstein am Allerseelentag, ferner - zum Schmuck der Kirche - ihr großes korallenes Paternoster, 110 Korallen haltend, mit 12 silbernen vergoldeten Scheidkörnern und einem silbernen vergoldeten Bisamknopf; den Karmelitern 10 fl.; Hausarmen 50 fl. zur Ausspendung; dem Spital zum Floß 50 fl.; ihren nächsten Freunden über der Höhe, so des Aßler-Stamms sind, 100 fl.; Herrn Melchior Foltz 100 fl.; dem weltlichen Richter Philipp Zimmerman 50 fl.; Baders Magdalenen 8 hinterlassenen Kindern (5 von dem Geier, 3 von Melchior Foltz) 400 fl. (je 26 Albus) an einem Gültbrief bei Nonnenmünster-Worms, ebenfalls dessen Kindern und insbesondere Maria, Frau des Gerichtsschreibers Johann Pursius Sachgegenstände (benannt) wie auch: Margreth, Hans Winters Frau; Barbara, Philipp Lebküchers Frau; Ursula, Tochter Herrn Melchior Foltzen; dessen anderer Tochter Katharina; dem Vater ihres (der Testiererin) Manns, Burkard Scholl, 10 fl.; Lubentius Hettisch, Spitalmeister zu Heiliggeist, 10 fl.; Hans Schol dem Maler; Spital Hansen zu Zahlbach 30 fl.; Meister Hans Nestlers Frau 200 fl.; Katharina, dem Töchterlein dieser Eheleute; der Frau Meister Godtharts Steinmetzen 20 fl.; ihrer (der Testiererin) Magd Margreth wegen ihrer Treue (u.a. 6 fl. zu 24 Albus). Haupterbe ist der Domvikar Georg Rudel. Die Zeugen unterschreiben selbst (nur Bernhard Dielman ist des Schreibens unkundig, für ihn zeichnet Roding). 19.12.1587 Publizierung dieses Testaments durch Schultheiß (Beyer) uind Richter (Zimmermann, Adam Ebersheim und Johann Diether Reutter), präsentiert durch die Herrn Sebastian Schad, [-] Stormbiel, Dekane zu St. Moritz und St. Johann, beide Notare des Domstifts, als Testamentsvollstrecker des Domvikars Georg Riedel. Der Gerichtsprokurator Magister Petrus Schweytzer fertigt die Abschrift (82 r.)