Dieselben bestätigen auf Ansuchen Konrad Beckers, Superintendenten
der Kirche in Meklenburg und seine Verwandtschaft, die von Bartel Sifferss
stammt, der Erben des verstorbenen Kanon. Johann Meissner, Stifters einer
Commende zu dem Altare von des Landesfürsten sancti Georgii capelleum negst
der gedachten kirchenn sancti Blasii tegenn dem Lauwensteine belegenn (so in
Urkunde von 1529), die erste auf jene Commende gerichtete hier ganz
inserierte Stiftungsurkunde a. a. 1529 am tage Fabiani et Sebastiani, da sie
dem 1512 in die Walburgis errichteten Testamente gemäß sei und cassieren die
zweite hier nicht inserierte Stiftungsurkunde (beginnend: Nos Henricus
Stappensen utriusque iuris licentiatus etc.) von 1551 die Veneris post
omnium sanctorum alias sexta mensis Novembris, die durch den Testamentar
Joh. Eggeling veranlaßt. [In jener Urkunde vom 20. Januar 1529 stiften Dekan
Johannes Blecker, Konrad Gössel und Joh. Lamberti, Kanon. Ludolf und Joh.
Eggeling und Bernhard Telleman, Vicare zu st. Blasii, Testamentare des
verst. Kanon. Joh. Misner, Pfarrer zu st. Katharinä, die gen. Commende mit
220 Gl. an dem Gute zu Vahlberg mit einer Rente von 7 Gl. (2 Gl. von Hans
Borgerdes, 2 Gl. von Drewes Sabel, 1 1/2 Gl. von Hans Simons und 1 1/2 Gl.
von Dedeke Eggerdes), mit 80 Gl. am Gute Sigerse und Gr. Bulten (4 Scheffel
Roggen v. Heinr. Brandes in Sigerse, je 12 1/2 Himp. Roggen und Hafer und 1
Pf. Lüb. von Heinr. Jacobs aus Gr. Bulten), 50 Gl. aus einem Meierhofe zu
Rüningen (4 Scheff. Roggen von Drewes Potthof laut der von den v. Sambleben
Bartold Honrod und Arend Plaggemeier ausgestellten Urkunde). Der Inhaber der
Commende muß dem Dekan gehorsam sein. Das ius praesentandi erhalten Barthold
Siverdes, Anna Tochter des verst. Barthold Clawes und Hans Eggeling,
Schwesterkinder des verst. Johann Misner. Der erste Besitzer der Commende
soll Joh. Misner, natürl. Sohn von Gesken Veltstede sein. Sollte in dussen
wunderbarlkenn tidenn durch die Obrigkeit die Stiftung der neuen Commende
verhindert werden, so soll das Geld zu einem Stipendium verwandt werden, das
die 3 Patrone oder deren Erben (event. Dekan) abwechselnd auf je 6 Jahr
verleihen]. Gegebenn in der dechanei gewöhnlicher residentz vielgemeltes
unsersz stiffts am Montage post Laurentii martyris war der 13 Augusti 1571.
Unterschrift Konrad Beckers. Gr. Siftssiegel und das K. Beckers an
Pergament. Daneben liegt auf Papier geschrieben: 1. eine Abschrift eines von
Barthold Dreffe, Braunschw. Notars, Bartholomäi 1570 ausgestellten
Dokuments, das einen Bericht über die Vorgänge betreffs des Stipendiums
enthält und über die Vereinigung der von Barteldt Siverdes abstammenden
Blutsverwandten, Dr. Konrad Becker, Ulrich Becker, Marten Lucken wegen
seiner Ehefrau Katharine Becker, Hans Kotzendorf, David Kotzendorf, Georg
Probst wegen seiner Ehefrau Margarethe Kotzendorf, Deneke Duvell, Hans Duvel
und Tilo Duvel. Jos Miners Schwester Anna Misner hat 2 Männer gehabt,
Heinrich Hintze und Heinrich Eggeling und von diesen 8 eheliche Kinder, 5
Söhne und 3 Töchter. Das Meiste hat J. Misner den Söhnen gegeben. Für die 2
an Barthold Siverdes und Barthold Clawesen, Bürgermeister im Sack (Linie
jetzt ausgestorben), verheirathete Töchter (die dritte ist Nonne geworden)
stiftete er ein Lehen, deren Patrone die gen. Ehemänner. Die Ausführung
verzögerte sich bis 1529, als schon das Evangelium gepredigt und Johannes
Bugenhagen Pommer in Braunschweig seine reformatorische Thätigkeit begonnen
hatte. Auf dieses Rath verwandelt Hans Becker, der Barteld Siverdes älteste
Tochter Anna zur Ehe hat, das Lehen in ein Stipendium. Die Eggelings
versuchen es von der Verwandtschaft zu bringen. Dr. Heinrich Eggeling,
unächter Sohn von Joh. Eggeling's bewirkt von dem Stifte andere fundatis.
Streit Hans Becker mit ihm, Eggeling gezwungen die Briefe über das Lehen den
Vicaren des Stifts zu überantworten. Hans Becker's Ehefrau belehnt 1551
zuerst ihren zu Wittenberg studierenden Sohn Konrad Becker mit dem Lehen.
Heinr. Eggeling, der am Hofe zu Wolfenbüttel Beförderung gehabt, enthält die
Lehen außerhalb der Stadt vor. Übereinkunft der Freundschaft, daß K. Becker
das Stipendium noch 3 Jahre genießen soll, daß 1573 aber einer aus der
Verwandtschaft auf 6 Jahre (auch auf 3 oder mehr Jahre zu verlängern) damit
beliehen werden soll. 2. Abschrift einer Urkunde von 1572 am abende S.
Cyriaci martyris. Dekan Dr. Bartel Reich, Senior Theoderich Wedemeier und
das Kapitel des Stifts st. Blasii zu Br. verkaufen wiederkäuflich dem
Superintendenten Dr. Konrad Becker Inhaber des Meissnerschen Stipendiums für
200 Rh. Goldgl., die zu dem Stipendium gehören einen jährlichen Zins von 10
Goldgl. oder 20 Gl. 3. Original von 1572 in vigilia Laurentii martyris mit 2
aufgedruckten Papiersiegeln. Herman Stoffregen und Johann Kothe,
Procuratoren der Vicare des Stifts st. Blasii zu Br., bezeugen daß sie oben
bezeichnete Urkunde über 200 Rh. Goldgl. in ihre Clausur gelegt haben.
Unterschrift der beiden Aussteller.