Abt Erkenbert berichtet, dass ein gewisser Reinfried in früherer Zeit über 13 Hofe des Klosters sich das Recht angemaßt habe, Amtleute einzusetzen, herrührend ihm jedoch nur zugestanden habe, dessen Einkünfte zu den Händen des Papstes zu sammeln. Als er nun im Krieg gegen die Moorsater gefallen [eo morsacio interfecto; Bedeutung ungeklärt], habe der Abt Marquard zuerst dessen ältesten Sohn das erledigte Amt und das Lehen des Vaters gegeben habe, nach dessen frühem Tode aber, da beide in seine Gewalt zurückgefallen waren, dem zweiten Sohn Godfried das Lehen nur unter der Bedingung zugestanden habe, dass er dem Amt entsage. Trotzdem er nun, als Erkenbert Abt geworden war, nur das Lehen, nicht das Amt nachgesucht und empfangen habe, so wäre er nach seiner Heirat doch auch mit Ansprüchen auf das Amt hervorgetreten und habe sich ein obrigkeitliches Ansehen, eine wahre Herrschaft über jene 13 Höfe angemaßt. Vergebens habe der Abt ihm unter Vermittlung seiner freien Leute und freien Ministerialen eine Abstandssumme geboten; er habe es auf den richterlichen Spruch der letzteren ankommen lassen. Als er aber eingesehen, dass dieser gegen ihn ausfallen würde, habe er jene Summe angenommen und dem Amt entsagt.

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Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Westfalen
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