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Kloster Höglwörth Amtsbücher und Akten (Bestand)
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Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Archivtektonik) >> Beständetektonik des Bayerischen Hauptstaatsarchivs >> 1 Abteilung I: Ältere Bestände >> 1.7 Klöster >> Kloster Höglwörth
1223-1822
Vorwort: Geschichte des Augustiner-Chorherrenstift Höglwörth Das zwischen 1122 und 1125/29 von den Grafen von Plain gestiftete Kloster Höglwörth blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück, die mit der späten Aufhebung 1817 endete. Die Anfänge sind urkundlich nicht belegt; die erste Nennung eines Propstes Dagobert datiert auf das Jahr 1129. Bis zu ihrem Aussterben übten die Grafen von Plain 1260 die erbliche Vogtei über den Altbesitz des Stifts aus und betrachteten Höglwörth als „Hauskloster“. Im Anschluss gingen die Vogteirechte an das Erzstift Salzburg. Mit einem verunechteten Privileg Papst Eugens III. aus dem Jahre 1147 standen dem Domkapitel in Salzburg die Aufsicht über das Kloster sowie das Recht der Einsetzung des Propstes zu, der häufig aus dem Domkapitel kam. Höglwörth zählte innerhalb des Salzburger Reformverbands der Augustiner-Chorherren-Stifte zu den kleineren Stiften. Dem Propst (1) unterstanden in der Regel fünf bis acht Regularkanoniker. Im 17. und 18. Jahrhundert hatte das Stift im Schnitt zehn bis zwölf Konventualen, einen Klosterrichter und mehrere Angestellte (Bäcker, Fischer, Gärtner, Kämmerer, Koch, Mesner und Verwalter). Spätestens seit dem 14. Jahrhundert gab es einen Dechanten/Dekan, der für die inneren Angelegenheiten zuständig war. 1454 erlangte Höglwörth durch ein Privileg von Erzbischof Sigismund von Salzburg die Freiung der Klosterinsel. Damit war das Stift von der Jurisdiktionsgewalt der Pfleger von Staufeneck und Raschenberg ausgenommen. Der Propst übte die niedere Gerichtsbarkeit aus und richtete Streitigkeiten und kleinere Vergehen der Diener mit Ausnahme schwerer Straffälle selbst. Den Status einer Hofmark erreichte Höglwörth jedoch nicht. Kloster Höglwörth gehörte ursprünglich zum Erzstift Salzburg, von 1803-1806 zum Kurfürstentum Salzburg und von 1806-1809 zu Österreich. Durch den Vertrag von Paris vom 28. Februar 1810 fiel das Stift an das Königreich Bayern. Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung und das zerrüttete Verhältnis zwischen dem letzten Propst Gilbert Grab und dem Konvent führten 1811 zur Einsetzung einer königlichen Administration, die bis zur Aufhebung vorrangig die finanziellen Angelegenheiten des Stiftes verwaltete und überwachte. Zuständig für Höglwörth waren das bayerische Generalkommissariat und die Finanzdirektion des Salzachkreises sowie auf unterbehördlicher Ebene vor allem das Landgericht Teisendorf und das Rentamt Laufen. Am 30. Juni 1817 schlug der Staatsrat die Auflösung des Stifts vor, die König Maximilian I. Joseph am 8. Juli 1817 genehmigte. Höglwörth war das letzte Kloster, das in Bayern aufgehoben wurde. Klosterbesitz Die Güter, mit denen die Grafen von Plain und ihre Ministerialen das Kloster ausgestattet hatten, lagen weitgehend im heutigen Gemeindegebiet von Anger, am Höglwörther See, am Zellberg, am Stoißberg, am Teisenberg und am Högl. Sie dehnten sich im Westen und Norden bis an die Sur und im Osten bis an die Saalach aus. Das Stift hatte somit Besitz in den umliegenden Gerichten Staufeneck, Raschenberg-Teisendorf, Laufen, Tittmoning, Traunstein, Reichenhall. Hinzu kamen Güter im Pinzgau und in Jesdorf (Gde. Niedernsill, PB Zell am See, Salzburg), in und um Saalfelden (PB Zell am See, Salzburg), in Grießen (Gde. Leogang, PB Zell am See, Salzburg), in Großnondorf in Niederösterreich (Gde. Guntersdorf, PB Hollabrunn, Niederösterreich) sowie Weingärten in Oberarnsdorf (Gde. Rossatz-Arnsdorf, PB Krems-Land) in der Wachau. Der Besitz wurde sukzessiv durch Tausch- und Kaufgeschäfte vergrößert. Bereits 1528 veräußerte das Kloster unrentable Besitzungen in Niederösterreich und erwarb ertragreichere, näher gelegene Güter. Eine bedeutende Erwerbung war 1722 die Hofmark Vachenlueg in der Gemeinde Anger mit 37 Untergebenen, die bis dahin im Besitz der Haunsperger war. Die Güter im Pinzgau tauschte das Stift 1816 gegen 84 Höfe im Rupertiwinkel ein, die bis dahin der Abtei St. Peter in Salzburg gehört hatten. Bei der Aufhebung des Stifts 1817 unterstanden Höglwörth 456 Grundholden; Güter und Kapitalien lagen ausschließlich im heutigen Bayern. Durch eine Belehnung des Erzbischofs im Jahre 1326 wurde Höglwörth selbst Lehenträger. Der jeweilige Propst des Stifts bekam die sogenannten Peter Renn’schen Güter als Lehen verliehen. Geistliche Angelegenheiten Weniger gut dokumentiert sind in diesem Bestand die geistlichen Angelegenheiten des Klosters - zu den inkorporierten Pfarreien gehörten Anger mit den Filialen Aufham und Steinhögl sowie Piding mit den Filialen Mauthausen und St. Johanneshögl. Eine Reihe von Akten und Bände aus diesem Bereich finden sich im Archiv des Erzbistums München und Freising, vor allem Berichte über Visitationen, sowie im Konsistorialarchiv Salzburg, wo insbesondere Unterlagen zu Generalvisitationen, Inventare und Rechnungen des 17. Jahrhunderts liegen. Überlieferungsbildung und Bestandsgeschichte Der Bestand Kloster Höglwörth Amtsbücher und Akten besteht aus gut 270 Nummern und speist sich aus den Beständen Klosterliteralien Faszikel (KL Fasz.), Klosterliteralien (KL) Höglwörth des Bayerischen Hauptstaatsarchivs sowie aus den Briefprotokollen Faszikel, die aus dem Staatarchiv München abgegeben worden sind. Eine Besonderheit dieses Bestandes ist der große Anteil der Provenienz Klosteradministration Höglwörth. Die königliche Administration Höglwörth erzeugte während ihrer sechsjährigen Tätigkeit zahlreiche Amtsbücher und Akten, die innerhalb des Gesamtbestandes zu einem separaten Block formiert wurden. Die Überlieferung ist typisch für ein Kloster, das grund- und gerichtsherrliche Befugnisse innehatte und lässt sich in die Bereiche Verwaltung und Wirtschaftsführung, Gerichtsbarkeit sowie Besitzrechte und Grundherrschaft gliedern. Die Serie der Briefprotokolle, darunter auch mehrere gebundene Originalnoteln, setzt im späten 16. Jahrhundert ein. Den ältesten Band aus den Jahren 1585 bis 1587 konnte die staatliche Archivverwaltung vor einigen Monaten im Antiquariatshandel erwerben. Es handelt sich dabei um ein dünnes Libell mit Einträgen aus der Region Saalfelden in einem Pergamentumschlag; verwendet wurde dazu ein offenbar nicht mehr benötigter Tauschbrief von 1553. Die Stift- und Gültbücher dokumentieren die Genese des Höglwörther Grundbesitzes. Literatur (in Auswahl) Binder, Hans (Hg.): Die Geschichte des Augustiner-Chorherren-Stiftes Höglwörth, Anger 2001. Birnbacher, Korbinian OSB/Wild, Joachim: Die Pröpste und Kanoniker des Augustiner-Chorherrnstifts Höglwörth. In: Brugger, Walter/Dopsch, Heinz/ Wild, Joachim (Hg.): Höglwörth. Das Augustiner-Chorherrenstift mit den Pfarreien Anger und Piding, Salzburg 2008, S. 357-368. Blankenauer, Matthias: Das ehemalige Augustiner-Chorherrenstift Höglwörth von der Gründung bis zur Säkularisation. Klösterliches Leben – Seelsorge – Bildung (Dissertation Universität Salzburg 2009, unveröffentlicht). Blankenauer, Matthias: Das ehemalige Augustiner-Chorherrenstift Höglwörth in der frühen Neuzeit: Ende des 16. Jahrhunderts bis 1743. Diplomarbeit 2006 (Universität Salzburg). Brugger, Walter/Dopsch, Heinz/ Wild, Joachim (Hg.): Höglwörth. Das Augustiner-Chorherrenstift mit den Pfarreien Anger und Piding, Salzburg 2008. Geiß, Ernst: Geschichte des Klosters Högelwerd. Aus Urkunden bearbeitet. In: Hg. Deutinger, Martin von: Beyträge zur Geschichte, Topographie und Statistik des Erzbistums München und Freysing, Bd. 4, München 1852, S. 319–554. Geiß, Ernst: Geschichte des regulierten Augustiner–Chorherren-Stifts Högelwerd im Erzbistum München-Freysing, München 1852. Reindel-Schedl, Helga: Stifte und Klöster im Territorium Salzburg. Augustiner-Chorherrenstift Höglwörth. In: Dies.: Laufen an der Salzach, München 1989, (Historischer Altas von Bayern. Teil Altbayern, Heft 55), S. 155–173. Standl, Heinz C.: Das Kloster Höglwörth bei Anger. Geschichte und Ausstattung, Diplomarbeit 2003 (Universität Salzburg). Zaha, Erhard: Ehemaliges Augustiner-Chorherrenstift Höglwörth. Anger 2007. Bestellsignatur: Kloster Höglwörth Amtsbücher und Akten [Nr.] (1) Eine Liste der Pröpste und Kanoniker bei: Korbinian Birnbacher, OSB/Joachim Wild: Die Pröpste und Kanoniker des Augustiner-Chorherrenstifts Höglwörth. In: Walter Brugger, Heinz Dopsch, Joachim Wild (Hgg.): Höglwörth. Das Augustiner-Chorherrenstift mit den Pfarreien Anger und Piding, Salzburg 2008, S. 357-368.
Kloster Höglwörth Amtsbücher und Akten
271
Bestand
Amtsbücher, Register und Grundbücher
ger
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.