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Konstanz-Reichenau (Hochstift Konstanz, Kloster
Reichenau) (Bestand)
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Ältere Bestände (vornehmlich aus der Zeit des Alten Reichs) >> Urkunden >> Größere Territorien >> Konstanz-Reichenau (Hochstift Konstanz, Kloster Reichenau)
950-1807
Überlieferungsgeschichte
Bei der Säkularisation von 1802 Übernahme des Archivs von Bistum und Domkapitel Konstanz (in Meersburg) sowie des Archivs des Konstanz inkorporierten Klosters Reichenau (in Konstanz) bzw. des Stifts Öhningen in das Provinzialarchiv in Meersburg, 1807 in das Provinzialarchiv in Freiburg. Nach 1827 Abgabe der "Ecclesiastica" an das erzbischöfliche Archiv in Freiburg; der Restbestand 1840 nach Karlsruhe. Extraditionen nach Württemberg und vor allem, bis 1932, an die Kantone Thurgau und Zürich; Abgabe von 750 Urkunden des Staatsarchivs Zürich an das Generallandesarchiv ebenfalls 1932. Vermischung mit Urkunden vorderösterreichischer und Stadt Konstanzischer Provenienz, Einreihung der ältesten Urkunden in Bestände A-E und Rödelselekt
Inhalt und Bewertung
Generalia Konstanz, Generalia Reichenau (in der Ortsrubrik Reichenau), badische Orte A-Z, nichtbadische Orte A-Z
Bestandteile: Der Bestand enthält die Urkundenarchive des Hochstifts und des Domstifts Konstanz sowie des inkorporierten Klosters Reichenau und des Stifts Öhningen, ferner Bestandteile aus den Archiven der Konstanzer Stifte und Klöster, der österreichischen Regierung in Konstanz, des Dominikanerinnenklosters Meersburg und der Stadt Konstanz.
Geschichte: Am Ende des Alten Reiches befanden sich die Archive von Bistum und Domkapitel Konstanz in der neuen Residenz in Meersburg, wo sie 1802 nach der Besitzergreifung durch den badischen Staat versiegelt wurden; der bischöfliche Archivar Johann Baptist Kolb blieb im Amt und leitete die Überführung der Bestände in das Provinzialarchiv des "oberen Fürstentums" am Bodensee, für das zunächst Meersburg vorgesehen war. Dorthin wurden auch die Archivalien des Klosters Reichenau verbracht, die bis zu diesem Zeitpunkt im Inselkloster gelagert hatten. Schon 1807 wurde das Provinzialarchiv nach Freiburg verlegt und seine Leitung wiederum Kolb übertragen. Ein Großteil der Urkunden wurde jedoch schon damals ins Generallandesarchiv nach Karlsruhe verbracht, insgesamt rund 4.000 Stücke. Der Gesamtbestand gelangte nach Aufhebung der Provinzialarchive (vor 1840) ebenfalls nach Karlsruhe, soweit nicht schon zuvor Extraditionen an Württemberg (nach 1818) sowie an die schweizerischen Kantonsarchive stattgefunden hatten. Besonders wichtig sind die "Ecclesiastica", das geistliche Archiv, das nach der Aufhebung des Bistums und der Schaffung der Oberrheinischen Kirchenprovinz in Freiburg (1827) dem dortigen Erzbischöflichen Archiv zugewiesen wurde; dort befinden sich vor allem die für die Pfründenstatistik ergiebigen Kanzleihandbücher des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit, die zum Teil im Freiburger Diözesan-Archiv veröffentlicht sind (Liber decimationis, Liber marcarum, Registra subsidii, Investiturprotokolle, Libri primorum fructuum). Dabei befinden sich unter anderem auch die Wahl- und Konfirmationsakten der Bischöfe und die Visitationsakten. Die Tauschaktion mit der Schweiz wurde fortgesetzt, so 1866 mit Frauenfeld im Thurgau, 1932 mit Zürich, Aktionen, die wie schon bisher unter reinen Pertinenzgesichtspunkten durchgeführt wurden.
Erschließung: Der auf diese Weise in Karlsruhe zusammengekommene Bestand, trotz seines imponierenden Umfangs ein Fragment, wurde zunächst für die Konstanzer Bischofsregesten (ab 1895) ausgewertet, ehe die Urkunden selbst regestiert und in der Karlsruher Systematik abschließend geordnet wurden. Mit der Verzeichnung begann Friedrich von Weech 1883; 1906 wurde die Arbeit von Hermann Baier weitergeführt und 1912 mit dem Abschluss des Bandrepertoriums beendet. Die Konversion des Findbuchs zwecks Präsentation im Internet besorgte Alfred Becher und stellte sie im Januar 2016 fertig. Weitere Archivalien gleicher Provenienz befinden sich vor allem in den Beständen A, B, C, D und E, 44, 61, 62, 64, 65, 66, 67, 68, 72, 73, 82, 82a, 83, 96, 162 und 209, ferner in Bestand 229 unter den zum Bistum Konstanz und zum Kloster Reichenau gehörigen Orten. Aus diesem Bestand stammen die Nummern 34 bis 36, 40 und 42 des Rödelselekts. 1932 wurden 62 Urkunden an das Staatsarchiv Zürich abgegeben, während das Generallandesarchiv für den Bestand Konstanz-Reichenau von dort rund 750 Urkunden erhielt.
Literatur: Hansmartin Schwarzmaier/Gabriele Wüst (Bearb.), Die Bestände des Generallandesarchivs Karlsruhe, Teil 2, Urkundenbestände (1-45) (Veröffentlichungen der staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg 39/2), Stuttgart 1996, S. 62-88; Karl Brandi, Die Reichenauer Urkundenfälschungen, Heidelberg 1890; Regesta episcoporum Constantinensium, bearb. von Paul Ladewig, Alexander Cartellieri u. a., 5 Bde., Innsbruck 1895-1931; Bernd Ottnad, Die Archive der Bischöfe von Konstanz, in: Freiburger Diözesan-Archiv 94 (1974) S. 270-516; Repertorium schweizergeschichtlicher Quellen im Generallandesarchiv Karlsruhe, Abt. 1: Konstanz-Reichenau, bearb. von Franziska Geiges-Heindl, Karl Mommsen und Martin Salzmann, 4 Bde., Einsiedeln 1981-1990; Die Bischöfe von Konstanz, hg. von Elmar L. Kuhn, Eva Moser, Rudolf Reinhardt und Petra Sachs, 2 Bde., Friedrichshafen 1988.
21752 Urkunden
Bestand
Inventare des Großherzoglich Badischen General-Landesarchivs, 4. Band, Karlsruhe 1911, S. 50-99; Die Bestände des Generallandesarchivs Karlsruhe, Teil 2, Urkundenbestände, bearb. von Hansmartin Schwarzmaier und Gabriele Wüst, Stuttgart 1996, S. 62-88.
Zum Bistum Konstanz:
Regesta episcoporum Constantiensium, Bd. 1-5, hrsg. von der Badischen Historischen Kommission, Innsbruck 1895 ff.; Bartholomäus Heinemann, Beiträge zum Urkundenwesen der Bischöfe von Konstanz im 13. Jahrhundert, Berlin und Leipzig 1909; Manfred Krebs, Nachlese zu den Konstanzer Bischofsregesten, in: Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins 98 (1950) 5. 181-283; Rudolf Reinhardt, Die wissenschaftliche Bedeutung der Konstanzer Archive, in: Archivalische Zeitschrift 63 (1967) S. 84-102; Benrd Ottnad, Die Archive der Bischöfe von Konstanz, in: Freiburger Diözesanarchiv 94 (1974) S. 270-516; Franziska Geiges-Heindl u.a., Repertorium schweizergeschichtlicher Quellen im Generallandesarchiv Karlsruhe Abt. 1: Konstanz-Reichenau, Bd. 1: Urkunden, Einsiedeln 1982, Bd. 4 Gesamtregister; Helvetia Sacra Abteilung 1 Bd. 2: Das Bistum Konstanz, das Erzbistum Mainz, das Bistum St. Gallen Teil 1 S. 164-178, Basel 1993.
Zum Kloster Reichenau:
Karl Brandi, Die Reichenauer Urkundenfälschungen, Heidelberg 1890; Die Gründungsurkunden der Reichenau, hrsg. von Peter Classen, Sigmaringen 1977
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.