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Pläne und Zeichnungen betreffend Württemberg ab 1806 und Württemberg-Baden bzw. Baden-Württemberg ab 1945 (Bestand)
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Karten, Pläne und Zeichnungen >> Pläne und Zeichnungen
1808-ca. 1850, 1884, 1945, 1983-1990 und o.J.
I. Geschichte des Bestandes: Der Bestand N 205 enthält 24 Nummern mit Plänen, Rissen und Ansichten von Gebäuden im Königreich bzw. Volksstaat Württemberg und in den Bundesländern Württemberg-Baden bzw. Baden-Württemberg, die im 19. und 20. Jahrhundert entstanden sind. Dabei handelt es sich um teils kolorierte Federzeichnungen, Bleistiftzeichnungen, Stiche, Lithografien, Lichtpausen und Fotokopien. In der 1980 erschienenen gedruckten Übersicht über die Sonderbestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart wird der Bestand bereits aufgeführt. Dort wird auch das Jahr 1975 als Jahr der Anlage des Bestandes und des zugehörigen Zettelrepertoriums genannt. Damit gehört der Bestand N 205 zu den jüngsten Planbeständen im Hauptstaatsarchiv. 1975 umfasste dieser Bestand ca. 11 Nummern (N 205 Nummern 1 bis 10). Darunter fanden sich v. a. die Ansichten und Grundrisse des Katharinenhospitals in Stuttgart (N 205 Nr. 1) und Grundrisse des ehemaligen Kanzleigebäudes in Stuttgart (N 205 Nr. 2), beide von Nikolaus von Thouret (1767-1845), Grund- und Aufrisse ebenfalls von der Hand Thourets zu Privathäusern in Stuttgart (N 205 Nr. 6, 8), von Gottllob Georg von Barth gefertigte Grund- und Aufrisse zu Privathäusern in Stuttgart (N 205 Nr. 5, 10), Pläne der neu zu erbauenden katholischen Eberhardkirche in Stuttgart von Carl von Uber (N 205 Nr. 3) und die Grund- und Aufrisse zum Schloss Taxis der Fürsten von Thurn und Taxis in Dischingen von C. Schmid und Richard Eiba (N 205 Nr. 4). Im Zuge von Auslagerungen von Plänen aus anderen Beständen und Neuerwerbungen erhielt der Bestand N 205 seit 1975 laufend Zuwachs. 1983 kamen die Grund- und Aufrisse des im 18. Jahrhundert abgerissenen Schlosses in Großengstingen (N 205 Nr. 11) hinzu, die Uwe Seiferth und Gerhard Enderle anhand von Archivalien rekonstruiert haben. Der Präsident der Landesarchivdirektion Professor Dr. Gregor Richter hat im Jahre 1992 die 1989 erstellten Ausschreibungsunterlagen für den Wettbewerb für das geplante und an dieser Stelle nicht realisierte Gebäude des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg im Akademiegarten an der Konrad-Adenauer-Straße in Stuttgart (N 205 Nr. 12) dem Hauptstaatsarchiv als Geschenk übergeben. Auch diese Pläne wurden in den Bestand N 205 integriert. Nach 2000 gelangte der Plan der Festung Hohentwiel mit Umgebung (N 205 Nr. 13), der aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt, zum Bestand N 205. Einen größeren Zugang bekam der Bestand im Jahre 2005 durch Pläne, die im Zuge der Auflösung des Bestandes H 59 (Kartenselekt vermischter Provenienz) dort entnommen und in den Bestand N 205 eingegliedert wurden. Dazu gehören die Pläne zu einer geplanten ¿Anstalt für 80 confinierte arbeitsfähige Personen männlichen Geschlechts¿ (N 205 Nr. 14), ein Profil der Fils in Geislingen-Altenstadt für den Bau einer Filsbrücke (N 205 Nr. 15), ein Plan der Holzbrücke über die Fils ebenfalls bei Geislingen (N 205 Nr. 16), ein Plan einer weiteren Filsbrücke vermutlich in Geislingen-Altenstadt (N 205 Nr. 17), ein geometrischer Riss zur Lage eines Bierkellers in Reutlingen (N 205 Nr. 18), Pläne zum Ausbau der Eisenschmelze in Wasseralfingen (N 205 Nr. 19), eine Ansicht der hinteren Burg auf dem Bussen (N 205 Nr. 20) und der berühmte Generalbauplan für Stuttgart von der Hand des bereits genannten Nikolaus von Thouret (N 205 Nr. 21). 1991 wurde der Plan der Stadt Blaubeuren, der im Rahmen der allgemeinen Landesvermessung 1843 (N 205 Nr. 22) gezeichnet wurde, in den Bestand aufgenommen. Zuletzt wurden 1945 entstandene Pläne des Neuen Schlosses in Stuttgart (N 205 Nr. 23) dem Bestand N 205 einverleibt.
II. Inhalt des Bestandes: Der Bestand N 205 gliedert sich in die drei Rubriken 1. Pläne zu Gebäuden in Stuttgart, 2. Pläne zu Gebäuden und anderen Bauwerken außerhalb Stuttgarts und 3. Plan ohne mögliche Zuordnung zu einem Ort. Die größte Gruppe stellen dabei die Pläne zu Stuttgarter Gebäuden dar (Rubrik 1). Am Beginn dieser Rubrik stehen von dem württembergischen Hofbaumeister Nikolaus von Thouret (1767-1845) angefertigte Pläne (Unterrubrik 1.1). Den Auftakt innerhalb dieser Unterrubrik 1.1 und innerhalb des gesamten Bestandes bildet der Generalbauplan für Stuttgart aus dem Jahr 1818 von der Hand Thourets (N 205 Nr. 21). Auf dem Plan sind in rötlichem Farbton geplante und größtenteils nicht ausgeführte Bauvorhaben wie eine Militäranlage (¿Castrum¿) mit Kasernen für die Infanterie- und Kavallerieregimenter sowie die Artillerie, das geplante und nicht gebaute Theater gegenüber dem Neuen Schloss (an der Stelle des heutigen Königsbaus), die nicht erfolgte Wiederherstellung des zum Opernhaus umgebauten Neuen Lusthauses, der geplante Abbruch der Alten Kanzlei, der geplante Abriss des Waisenhauses und die Errichtung eines Theaters an seiner Stelle, der Bau einer physiko-technischen Schule, einer neuen Bibliothek und einer neuen Kunstschule sowie nicht ausgeführte Alleen rund um die Stadt und das geplante und schließlich auch gebaute Katharinenhospital eingezeichnet. Auffallend ist auch die von Thouret vorgesehene Differenzierung der Stadt nach Funktionen wie Militär, Bildung und Künste, die es zuvor nicht gab. Der Plan galt lange Zeit als verschollen und wurde im Zuge der Recherchen von H. Akademischer Direktor Dr. Jürgen Hagel für seine Ausstellung ¿Stuttgart im Spiegel alter Karten und Pläne¿ im Jahre 1984 wieder entdeckt. Der Generalbauplan ist sicherlich das interessanteste und bedeutendste Objekt innerhalb des Bestandes. Überhaupt gehören die von Thouret gezeichneten Pläne und Risse zu den bedeutendsten Archivalien des Bestandes N 205. In der Unterrubrik 1.1.2 sind Pläne Thourets zu öffentlichen Gebäuden in Stuttgart vereinigt. Die 1808 entstandenen Grundrisse der einzelnen Stockwerke der Alten Kanzlei in Stuttgart (N 205 Nr. 2) geben den baulichen Ist-Zustand des Gebäudes wieder. Für die Kunstgeschichte von Interesse sind dabei auch die Einzeichnungen der Atelierräume v. a. der prominenten Bildhauer Bertel Thorvaldsen (1770-1844) und Johann Heinrich Dannecker (1758-1841) sowie von Nikolaus von Thouret selbst im Gebäude der Alten Kanzlei. In den Jahren 1820 bis 1827 erstellte Nikolaus von Thouret sorgfältig ausgeführte, kolorierte Federzeichnungen mit Grund- und Aufrissen des geplanten und auch realisierten Katharinenhospitals in Stuttgart (N 205 Nr. 1). Die Pläne geben einen interessanten Einblick in einen Hospitalbau des frühen 19. Jahrhunderts. Das klassizistische Gebäude war 90 Meter lang. Die beiden Seitenflügel hatten eine Länge von 40 Metern. Bis zu seiner Zerstörung im Jahre 1944 erfuhr das Krankenhaus zahlreiche Umbauten.
Pläne Thourets zu Privathäusern in Stuttgart finden sich in der Unterrubrik 1.1.3. Im Einzelnen handelt es sich dabei um eine Ansicht des geplanten neuen Wohnhauses des Oberamtmanns Renz in der Friedrichstraße aus dem Jahre 1820 (N 205 Nr. 6) und um die Grundrisse des Erdgeschosses und des ersten und zweiten Obergeschosses des Wohnhauses des Bäckermeisters Mayer an der Hauptstätter Straße von 1821. Der gedruckte Grund- und Aufriss des württembergischen Landbaumeisters Carl Leonard von Uber (1768-1834) zu der neu zu erbauenden katholischen Eberhardskirche an der Stuttgarter Königstraße aus dem Jahre 1808 (N 205 Nr. 3a) bildet mit dem zugehörigen gedruckten Widmungsblatt an Friedrich I. König von Württemberg von 1808 (N 205 Nr. 3b) die Unterrubrik 1.2. Carl Leonard von Uber plante eine klassizistische Fassade für die Kirche, die über zwei Stockwerke reichende Halbsäulen mit korinthischen Kapitellen aufweist. Der Mittelrisalit wurde von einem Dreiecksgiebel mit dem Wappen des Königreichs Württemberg bekrönt. Der Grundriss der Kirche ist beinahe quadratisch, mit einer auf allen Seiten umlaufenden Empore. Einen Chor für die Abhaltung der Heiligen Messe sah Uber nicht vor, was natürlich für eine katholische Kirche ungewöhnlich ist. Erst der bereits mehrfach genannte Hofbaumeister Nikolaus von Thouret fügte der Eberhardskirche einen Chor an. Der Grundriss der Eberhardskirche von der Hand Ubers erinnert sehr stark an die Grundrisse der lutherischen Schlosskirchen des Schlosses Hartenfels in Torgau und des Schlosses Neuburg an der Donau, welche die wohl ältesten protestantischen Kirchenbauten überhaupt sind. Auch ist der Einfluss der calvinistischen Kirchenbauten (Temples) in Frankreich unverkennbar. Die Eberhardskirche ist der erste katholische Kirchenbau in Stuttgart seit der Einführung der Reformation in Württemberg. In Unterrubrik 1.3 sind eine Situationszeichnung des württembergischen Hofbaumeisters Gottlob Georg Barth (1777-1848) zu einer neu anzulegenden Straße, welche den Marktplatz an der Friedrich- und Kronenstraße mit der Allee und dem Fahrweg in die Militärstraße in Stuttgart verbindet (N 205 Nr. 10), und eine nicht datierte Ansicht der Hauptfassade des geplanten Wohnhauses von Senator Schön in der Nähe des Hauptstätter Tors in Stuttgart (N 205 Nr. 5), ebenfalls von der Hand Barths, zu erwarten. Pläne in unterschiedlichen Herstellungstechniken, von verschiedenen Händen aus dem frühen 19. und aus dem 20. Jahrhundert umfasst Unterrubrik 1.4. Am Beginn der Unterrubrik steht ein 1822 von Zimmermeister Bertrand erstellter Riss für ein Wohnhaus des Stuttgarter Schneiders Reither am Holzmarkt (N 205 Nr. 7). 1829 entstand der Situationsplan und Grundriss eines neuen Brennhauses für den Bierbrauer und Kaufmann Hering hinter dessen Wohnhaus, ebenfalls am Holzmarkt gelegen (N 205 Nr. 9). Bei beiden handelt es sich um kolorierte Federzeichnungen.
Dagegen sind die Pläne und Grundrisse des Neuen Schlosses in Stuttgart, mit Einzeichnung der noch vorhandenen und der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Gebäudeteile (N 205 Nr. 23) Drucke, die vom Bezirksbauamt Stuttgart im Jahre 1945 kurz nach Kriegsende nach den Plänen von G. Hiller von 1905 angefertigt wurden. In die Pläne wurden die noch vorhandenen und die im Zweiten Weltkrieg zerstörten Wände eingezeichnet. Der Plan gibt somit einen guten Eindruck vom Ausmaß der Kriegsschäden am Neuen Schloss. Die Ausschreibungsunterlagen für den Wettbewerb zum Bau eines Gebäudes für das Haus der Geschichte Baden-Württemberg¿ im Akademiegarten (N 205 Nr. 12) entstanden 1989. Bei den wohl vom Staatlichen Hochbauamt Baden-Württemberg gefertigten Plänen handelt es sich um Fotokopien. Hatten die vorgenannten Pläne der Rubrik 1 ausschließlich Gebäude in Stuttgart, die teilweise im Stil des Klassizismus gebaut werden sollten, zum Inhalt, so sind Pläne und Ansichten zu Gebäuden und anderen Bauwerken in Württemberg außerhalb Stuttgarts Gegenstand der Rubrik 2. Die Unterrubrik 2.1 besteht aus drei Plänen zu Filsbrücken aus dem Jahre 1809 im Filstal bzw. im heutigen Landkreis Göppingen. Ein ¿Profil des Fils-Flusses (¿)¿ im Zusammenhang mit dem Bau der eingestürzten und dem Wiederaufbau der neuen Bogen-Brücke bei Geislingen-Altenstadt von dem königlich bayerischen Wasserbaudirektor Gries (N 205 Nr. 15) steht am Beginn der Unterrubrik. Wohl zum selben Zweck fertigte Gries im Jahre 1809 den Plan der Holzbrücke in der Nähe der Mündung der Eyb in die Fils in Geislingen-Altenstadt (N 205 Nr. 16) an. Damals gehörten Geislingen und Altenstadt zum Königreich Bayern, weshalb Gries auch bayerische Maße verwandte. Von M. Wiebeking stammt der ebenso 1809 angefertigte Plan einer Filsbrücke zwischen Ulm und Stuttgart (N 205 Nr. 17). Der genaue Ort der Brücke ist nicht genannt. Möglicherweise handelt es sich auch um Geislingen-Altenstadt. Die Pläne und Ansichten zu sonstigen Gebäuden und Bauwerken in Württemberg finden sich in der Unterrubrik 2.2. Der älteste Plan dieser Unterrubrik ist der Geometrische Riss über den Bierkeller, den der Reutlinger Bierbrauer Eisenlohr auf dem Kuhrain in Reutlingen anlegte, und die nähere Umgebung der Kemmenmühle, ausgeführt von dem Geometer Hammer junior (N 205 Nr. 18). Bei den Plänen zum Ausbau der Eisenschmelze in Aalen-Wasseralfingen (N 205 Nr. 19) aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts handelt es sich dagegen um Blätter des in Form von Lithografien vorliegenden Flurkartenwerkes des Königreiches Württemberg, in die nachträglich handschriftliche Eintragungen und Markierungen vorgenommen worden sind. Die Pläne und Einzeichnungen zeigen detailliert die zu der Eisenschmelze gehörigen Gebäude im Grundriss und sind interessante Dokumente zur Industriegeschichte Württembergs. Der Plan der Festung Hohentwiel (N 205 Nr. 13) zeigt den baulichen Zustand der württembergischen Festung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die Umgebung der Anlage im Grundriss. Entstanden ist der Plan nach der Schleifung der Festung 1800/1801. Die nach der Schleifung noch vorhandenen Außenmauern der Gebäude der Festungsanlage sind dunkelrot eingezeichnet. Einen Eindruck von der Festungsanlage und deren Bausubstanz vor der Schleifung geben die hellrot dargestellten Außenmauern der Gebäude in dem Plan.
Die Zeichnung der hinteren Burg auf dem Bussen bei Uttenweiler (N 205 Nr. 20) stammt sicher nicht von einem professionellen Zeichner. Der Urheber dieser Ansicht ist leider unbekannt. Ob die Burg wirklich so wie auf der Zeichnung aussah, lässt sich aus Mangel an einschlägigen Quellen ohnehin nicht sagen. Die 1880 von dem fürstlich Thurn und Taxis¿schen Brunnenwart C. Schmid gezeichneten und von Richard Eiba kopierten Grund- und Aufrisse des im Besitz der Fürstenfamilie von Thurn und Taxis befindlichen Schlosses in Dischingen (N 205 Nr. 4) geben einen guten Eindruck von dem Bau. Auf welchem Wege sie in das Hauptstaatsarchiv gelangt sind, konnte leider nicht ermittelt werden. Uwe Seiferth schuf 1983 die Grund- und Aufrisse des im 18. Jahrhundert abgerissenen Schlosses in Großengstingen anhand von archivalischen Vorarbeiten Gerhard Enderles, der Schlossführer auf Schloss Lichtenstein ist (N 205 Nr. 11). Der Plan der Oberamtsstadt Blaubeuren wurde von Rolf Deuschle nach der Vorlage der Flurkarte zu Blaubeuren aus dem Jahre 1843 angefertigt (N 205 Nr. 22). Er stellt die Situation der Stadt mit den Gebäuden und dem Blautopf dar. Rubrik 3 besteht nur aus dem ¿Project zu einer Anstalt für 80 confinirte arbeitsfähige Personen männlichen Geschlechts¿ (N 205 Nr. 14). Die nicht datierten und nicht vom Autor signierten Pläne stellen die Grundrisse und die Ansichten der Außenfassaden des Arbeitshauses dar. Wo das geplante Arbeitshaus gebaut werden sollte und ob der Bau überhaupt realisiert wurde, lässt sich leider nicht sagen.
III. Verzeichnung des Bestandes: Im Zuge der Digitalisierung des Bestandes N 205 wurde dieser auch völlig neu erschlossen. Die auf den Plänen angegebenen Maßstäbe wurden in einen modernen Dezimalmaßstab umgerechnet. In eckigen Klammern ist jeweils der für die Umrechnung verwandte Wert angegeben. Die Online-Stellung des Bestandes erfolgte im April 2015. Der Bestand umfasst 24 Nummern mit 74 Blättern. Stuttgart, im April 2015 Eberhard Merk
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.