1487 Nov. 16 - Dillingen Johann Laur, Dekan und Pfarrer (plebanus) zu Dillingen, kaiserlicher Vize-Hofpfalzgraf (Dei et imperialis aule gratia vicecomespalatinus), ernennt aufgrund der ihm durch den Hofpfalzgrafen Mathentius de Brancaleonibus erteilten, wörtlich inserierten Ernennungsurkunde vom 14. Dez. 1464 den Jeorius Buchs aus Ellwangen auf dessen Bitten hin zum Notar und Richter (in publicum et autenticum notarium et tabellionem ac iudicem ordinarium), investiert ihn durch die Überreichung von Feder, Urkunde und Calamarium (cum penna, carta et calamario), verleiht ihm die Vollmacht, die gen. Aufgaben eines Notars wahrzunehmen und nimmt ihm den wörtlich inserierten Eid gegenüber Kaiser Karl IV. und seinen Nachfolgern ab. - Johannes Gebhartt, Kleriker des Bistums Augsburg, öffentlicher kaiserlicher Notar, stellt über die in seiner Anwesenheit vollzogene Ernennung ein Notariatsinstrument aus. Z.: 1) Bernhard Rieleder und 2) Alexander Karg, Priester des Bistums Augsburg Sr.: der A. Ausf. Perg., lat., besch. - 1 Sg. abg. - U. und Notariatssignet des Notars Gebhartt - Rv.: Instrumentum creationis notarii Georgii Busch <sic!>, Elwacensis RSig.: Lad. 87 B Lit. W; Lade 87 B Nr. 12 ASig.: B 397 Bü. 170 Restauriert: P 90/62 Lit.: Zu Jörg Buchs, 1503 - 1509 ellwangischer Kanzler, vgl. H. Pfeifer, Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte S. 219 und P.-J. Schuler, Notare Südwestdeutschlands Nr. 189 S. 64. Insert 1368 Dez. 3 (tertio nonas Decembris) - Rom (Rome) Kaiser Karl IV., König von Böhmen (Bohemie), ernennt die Brüder Franciscus und Andreas Cicho de Brancaleonibus und ihre Erben in männlicher Linie zu Pfalzgrafen des Lateranpalastes (sacri Lateranensis palacii comites) und verleiht ihnen alle mit diesem Titel verbundenen Rechte, Privilegien, Gnaden und Freiheiten, insbesondere das Recht, Notare (tabelliones seu notarios publicos) zu ernennen und sie durch Überreichung von Feder und Calamarium (cum penna et calamario) zu investieren, Richter (iudices ordinarios) zu investieren, von beiden die üblichen, wörtlich inserierten Eide gegenüber Kaiser Karl IV. und seinen Nachfolgern entgegenzunehmen sowie illegitime Kinder (bastardos, manseres, nochos, spurios) zu legitimieren und zu allen öffentlichen und privaten Rechtsgeschäften (actus) zuzulassen ausgenommen zu denen, die Fürsten, Grafen, Freiherrn und Edelleuten vorbehalten sind. Für Verstöße gegen dieses Dekret setzt er eine Strafe von 50 lb reinsten Goldes fest, die halb des Reichs Kammer (fisco seu aerario), halb dem Geschädigten zufällt. Z.: 1) Johannes, Bischof von Olmütz (Olomucensis), kaiserlicher Hofkanzler (sacre imperialis aule cancellarius), 2) Lampert, Bischof von Speyer (Spirensis), 3) Rupert, Herzog von Liegnitz (Lignicensis), 4) Heinrich, Herzog von Litauen (Littuanie), 5) Johann <Heinrich> gen. Zeloslaus, Markgraf von Mähren (Morauie), 6) Nikolaus, Markgraf von Este (Eystetensis), 7) Johann Graf von Habspurg<-Lauffenburg>, 8) Franciscus Graf de Prato und die Adligen, 9) Peter von Wartemberg, kaiserlicher Hofmeister (imperialis curie magister), 10) Garezo von Wilhart<itz>, kaiserlicher <Hof->Marschall (marescalcus), 11) Thino<sic!> von Colditz und 12) Andreas von Duba, kaiserliche Kammermeister (imperialis camerae magistri), 13) Raymund und 14) Bonifatius de Luxis<sic!>, Markgrafen von Soragna (Saranie), 15) Luthinus<sic!> de Vicecomitibus Sr.: der A. (sub bulla aurea) Insert in der Urkunde des Vize-Hofpfalzgrafen Johann Laur von 1487 Nov. 16, lat. Insert 1464 Dez. 14 - Rom (Rome) Mathentius de Brancaleonibus, legitimer Erbe des Franciscus de Brancaleonibus, kaiserlicher Hofpfalzgraf des Lateranpalastes (sacri Lateranensis palatii et imperialis aule comes palatinus), ernennt aufgrund der seinen Vorfahren in der wörtlich inserierten Urkunde Kaiser Karls IV. vom 3. Dez. 1368 erteilten Vollmachten den Johann Laur aus Dillingen, Kleriker des Bistums Augsburg, auf dessen Bitten hin zum Vize-Hofpfalzgrafen (in vicecomitem nostrum et sacri Lateranensis palatii ac imperialis aule), investiert ihn durch den Friedenskuß und <das Aufstecken> seines goldenen Rings und verleiht ihm die mit diesem Titel verbundenen Privilegien, Vergünstigungen, Würden und Freiheiten (immunitatibus), insbesondere das Recht, 24 geeignete Männer zu Notaren (notarios et tabelliones publicos) zu ernennen. - Sigismund Nieuergalt, Kleriker des Bistums Freising (Frisingensis) und öffentlicher päpstlicher und kaiserlicher Notar, stellt über die in seiner Anwesenheit vollzogene Ernennung ein Notariatsinstrument aus. Z.: 1) Lic. decretorum Meister (maystris) Wolfgang Hohenecker, 2) Lic. legum Bartholomäus Welfer Sr.: der A. - U. und Notariatssignet des Notars Nieuergalt Insert in der Urkunde des Vize-Hofpfalzgrafen Johann Laur von 1487 Nov. 16, lat. Lit.: Vgl. zum Formular K. Zeumer, Quellensammlung Nr. 131 S. 180 f., zur Zeugenreihe die entsprechende Urkunde für Petrus Nicolai de Venturis de Urbe von 1368 Nov. 4 (Insert) in: Regesta imperii VIII Nr. 4701 S. 388.