Klageschrift der Edelherren zur Lippe an unsem geswornen Rade und
leven getruwen gg. Friedrich de Wendt (12 Klagepunkte) v.a.: Wendt stand in
der Auseinandersetzung zw. der Stadt Münster und (+) Münsteraner Bischof
Walram v. Moers in der Gegenpartei der Edelherren auf Seiten der Stadt und
habe dem Land großen Schaden zugefügt. Weitere Vorwürfe: Sperrung des
Weserstroms und unrechtmäßige Zollerhebung, Entfremdung der ihm mit
Varenholz verpfändeten Ämter Eidinghausen, Echtorp u. Rehme, unrechtmäßige
Lehnsauftragung von an ihn verpfändeten Höfen in gen. Dörfern v.a. des
Kalletals und an der Weser an den Mindener Bischof, Eingriffe in
Gerichtsrechte zu Talle, Hohenhausen, Langenholzhausen u. Lüdenhausen und in
die Besitzrechte an den Dörfern Holzhausen und Lüdenhausen, Entzug der
Mastgelder in den Waldungen (viele Fln.) der zu Varenholz gehörigen Orte,
Wegnahme des Dorfes, Zehnts u. Meierhofes zu Tevenhausen, Dorf u. Meierhof
zu Overenholthusen, Bedrückung der freien Leute im Amte Varenholz u.a. mit
Knechtgeldern, Wegnahme einer Kanone/Büchse (bussen), die Bernhard VI. u.
Friedrich v. Kalldorf, hatten gießen lassen, Parteinahme in
Auseinandersetzungen zw. dem Mindener Bischof sowie dem Hzg. Heinrich v.
Braunschweig mit den Lippern auf gegnerischer Seite.