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Fotosammlung des Prof. Wilhelm Paulcke
(1873-1949) (Bestand)
Abgabe vom Naturkundemuseum, Abgabe vom KIT-Archiv Karlsruhe, Schenkungen aus dem Besitz der Nachkommen Wilhelm Paulckes
Inhalt und Bewertung
Die Fotosammlung Paulcke deckt eine Reihe von beruflichen und persönlichen Themengebieten ab. Auf beruflicher Ebene die Bereiche seiner Forschung, wie Geologie, Botanik, Zoologie, Paläoanthologie sowie Schnee- und Lawinenforschung (Originalaufnahmen und fotografische Reproduktionen). Eine Vielzahl an Aufnahmen zeigen Gebirgslandschaften der Alpen, insbesondere der Schweizer Alpen/Westalpen. Diese Aufnahmen dienten zum einen der Geologie, Schnee- und Lawinenforschung, zum anderen sind sie Zeugnisse Paulckes Verbundenheit zum Ski- und Bergsport. Besonders erwähnenswert sind die Aufnahmen von den Anfängen des Skifahrens am Feldberg/Schwarzwald sowie von seinen ersten hochalpinen Skitouren. Ski- und Bergsport spielte auch militärisch eine Rolle bei Paulcke, siehe die Fotos seiner Stationen im Ersten Weltkrieg (Osmanisches Reich, Südtirol, Litauen, Karpaten, Galizien in Polen). Hinzu kommen zahlreiche private Aufnahmen aus seiner Studienzeit und seiner Familie über vier Generationen sowie Fotos, die Unternehmungen mit Prinz Max von Baden und seiner Familie zeigen. Weitere Themen sind der Hochschulsport an der Technischen Hochschule Karlsruhe, die ersten Skisportwettkämpfe im Schwarzwald und andere Sportereignisse, wie die Olympischen Spiele in Garmisch-Partenkirchen 1936. Ein kleiner Teil der Aufnahmen zeigt fotografische Reproduktionen seiner Landschaftsgemälde.
1. Biografie: Wilhelm Paulcke kam am 08. April 1873 in Leipzig als zweites Kind des Pharma-Unternehmers Rudolf Hermann Paulcke (1845-1887) und Johanna Maria Paulcke, geb. Becker (1850-1876) zur Welt. Um 1881 zog Wilhelm Paulcke mit seiner Familie, darunter seine Stiefmutter Anna Paulcke, geb. Schmalfuß (gest. 1886) nach Davos in der Schweiz. Dort unternahm er erste Bergtouren mit seinem Vater und lernte Ski fahren. Sein Interesse an Botanik und Malerei wurde bereits in der Kindheit durch den Vater geprägt. Nach dem Tod der Stiefmutter lebte er mit Vater und Schwester Else in München bis auch der 1887 starb. Paulcke zog daraufhin zu Max und Clara Lange, Freunde des Vaters, nach Baden-Baden. Während seiner Baden-Badener Zeit unternahm er Berg- und Klettertouren in den Schwarzwald, wozu die bergsteigerische Erschließung des Battertfelsens gehörte. Um 1892 begann er mit seiner eigenen Kamera zu fotografieren. 1893/94 absolvierte er den einjährigen Militärdienst in Schlettstadt [= Sélestat] im Elsass beim 8. Rheinischen Jäger-Bataillon. Bereits dort gab er seine Kenntnisse im Ski fahren an Offiziere und Soldaten weiter. Nach dem Militärdienst studierte er Zoologie, Geologie und Botanik in Freiburg im Breisgau sowie zeitweise in Zürich. Noch während seiner Studienzeit unternahm er größere Skitouren in den Alpen u.a. mit Victor de Beauclair (1874-1929), Gustav Mönnichs (1869-1899) und Reinhold Ehlert (1871-1899). Im Jahr 1899 erfolgte seine Promotion und 1901 die Habilitation im Fach Geologie, wonach er eine Assistenzstelle am Geologischen Institut der Universität Freiburg erhielt. Von 1905 bis zu seiner Emeritierung 1935 war Wilhelm Paulcke Professor für Geologie und Mineralogie an der Technischen Hochschule Karlsruhe. Im Laufe seiner Tätigkeit in Karlsruhe befasste er sich vorrangig mit dem Aufbau und der Geologie der Alpen. Außerdem widmete er sich umfassend der Schnee-und Eisforschung und deren Gefahren durch Lawinen. Er veröffentlichte seine Erkenntnisse in Publikationen oder hielt diese in Fotografien fest. Als Hochschulprofessor und Rektor der Technischen Hochschule (1919/20) förderte Paulcke außerdem den Hochschulsport in Karlsruhe und ließ zu diesem Zweck das Karlsruher Hochschulstadion errichten (eingeweiht 1927). Weiterhin unterstützte und regte Wilhelm Paulcke die Organisation und Etablierung des Skisports in Gesellschaft und Militär an: So war er 1895 Gründungsmitglied des ersten Skisport-Vereins im Schwarzwald und 1905 des Deutschen Skiverbands. Er organisierte erste Skisportwettkämpfe im Schwarzwald, an denen damals bekannte Skiläufer wie Henry Hoek (1878-1951) oder der Norweger Bjarne Nilsson teilnahmen. Während seines Militärdienstes im Ersten Weltkrieg wurde er aufgrund seiner Expertise im Skilauf beauftragt ein Gebirgsjäger-Bataillon in der Osmanischen Armee aufzubauen, deren militärische Ski- und Hochgebirgsausbildung im Armenischen Hochland stattfand. Neben dem Osmanischen Reich waren Südtirol, Galizien (Polen), Litauen und die Karpaten seine Stationen im Ersten Weltkrieg. Gegen Ende des Krieges wurde er verwundet. Ein weiterer wichtiger Aspekt im Leben von Paulcke war die Malerei. Er betätigte sich seit seiner Jugend als Landschaftsmaler und unterzeichnete einige seiner Werke mit dem Namen Jürg Muntalt. Nach seiner frühzeitigen Emeritierung 1935 lebte er in Riederau am Ammersee. Im Frühjahr 1947 kehrte er nach Karlsruhe zurück, wo er am 05.10.1949 verstarb. Seit Oktober 1900 war Wilhelm Paulcke mit der Schweizerin Maria Elisabeth Ringier (1875-1950) verheiratet. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor: Randi (*1901, später verh. Hafner) und Heidi (*1905, später verh. Wieland). Eine weitere wichtige Person im Leben von Paulcke war Prinz Max von Baden (1867-1929) ab 1909. Eine Vielzahl von Fotos im vorliegendem Bestand verdeutlicht die enge Beziehung der beiden Männer und ihrer Familien.
2. Überlieferungsgeschichte: Die vorliegende Fotosammlung besteht aus mehreren Teilen bzw. Abgaben an das GLA. Erstmals gelangte ein Teil der Fotosammlung zwischen 2002 und 2004 vom Naturkundemuseum Karlsruhe ans GLA im Zuge einer gemeinsamen Ausstellung. Das Naturkundemuseum hatte die Fotosammlung Anfang der 1980er Jahre von Paulckes Familie erhalten. Zusätzlich übergab ein Enkel Wilhelm Paulckes dem GLA Aufnahmen in Form von Glasplatten. Diese Abgaben bilden den Ausgangsbestand F-S Paulcke. Im GLA wurden die Fotos dann in einer Kartei durch Frau Gisela Schenck bis zur Nr. 8785 erfasst. Die Kartei wurde nach Bestellsignatur numerisch geordnet und auf den Karteikarten die jeweilige thematische oder geographische Klassifikation angegeben. Eine Übersicht hierzu ist vorhanden. Eine spätere elektronische Erfassung wurde lediglich begonnen und war fehlerhaft bzw. unvollständig im Vergleich zur Kartei. Bei der Erfassung wurden außerdem einige Fotos aussortiert, die mit dem Naturkundemuseum, nicht Wilhelm Paulcke, in Zusammenhang standen und mit seinen Fotos vermischt worden waren. Sie kamen zum Bestand 598 Dias im GLA. Nach der Übergabe durch das Naturkundemuseum gelangten noch weitere Teile der Fotosammlung Paulckes ins GLA: aus dem KIT-Archiv Karlsruhe, ehemals Technische Hochschule (Zugang 2018-33) sowie weitere Fotos aus dem Besitz der Familie Hafner, Nachkommen Paulckes (Zugang 2020-61). Bereits kurz nach dem Tod von Paulcke 1949 verkaufte seine Ehefrau einen Großteil seiner Fotosammlung an die Technische Hochschule Karlsruhe (8448 Bilder, s. 235 Nr. 2369). Dabei handelte es sich vor allem um wissenschaftliche Aufnahmen und Alpenlandschaften. Diese scheinen jedoch nicht dort verblieben zu sein. Möglicherweise handelte es sich um die Fotos, die später im Naturkundemuseum waren. Im KIT-Archiv lagen bis 2018 noch 874 Glasplatten, Planfilmnegative und Papierabzüge sowie originale Fotoumschläge vor. Durch einen Beständeaustausch zwischen KIT-Archiv und GLA gelangten diese Paulcke-Fotos im Juli 2018 ins GLA. Darunter waren viele Aufnahmen aus dem Militärdienst Paulckes im Osmanischen Reich 1915/16. Einige großformatige Glasplatten wurden im Jahr 2021 nachgeliefert. Als Findmittel diente eine Liste mit eher knappen Angaben sowie eine zusätzliche Erfassung auf Karteikarten, die ebenfalls Frau Schenck angefertigt hatte und mehr Informationen zu den einzelnen Fotos lieferte, wie Material oder Format. Ein weiterer umfangreicher Teil der Fotosammlung bildet die spätere Schenkung aus dem Besitz der Familie Hafner im Oktober 2020 (Zugang 2020-61). Die Schenkung bestand aus fünf Archivkartons mit Fotos, die schon seit Dezember 2015 im GLA vorlagen, zusammen mit zwei Fotoalben und einigen Druckschriften. Dazu gab es ein kurzes Übergabeverzeichnis, was nach den Originalbeschriftungen der Kisten und Fotoschachteln entstand. Die nicht-bildlichen Teile wurden dem Nachlass Paulcke als Zugang 2020-60 angefügt. Auch im Vorfeld wurden von den Nachkommen Paulckes Fotos zusammen mit Schriftgut ans GLA übergeben. Im Januar und März 2023 folgte nach der Schenkung vom Herbst 2020 die Übergabe von restlichen Unterlagen Wilhelm Paulckes aus dem Familienbesitz der Nachkommen. Der Nachtrag beinhaltet vornehmlich familiäre Einzel- und Gruppenporträts sowie besonders interessant Aufnahmen vom Wohnhaus der Familie Paulcke in München oder der Villa des Künstlers Kaulbach in München. Alle Fotos liegen als Abzüge vor. Der Nachtrag wurde der Fotosammlung angeschlossen als F-S Paulcke Nrn. 12047 bis 12116.
3. Bearbeitung: 3.1. Allgemein Alle genannten Zugänge (2002, 2018 und 2020) sind nun in vorliegendem Bestand zur Fotosammlung F-S Paulcke zusammengeführt. Die Bearbeitung erfolgte im Rahmen eines durch die Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg geförderten Projekts von Oktober 2020 bis Oktober 2021 durch Sabine Schweizer, ab Januar 2021 bis Dezember 2021 zusätzlich durch Teresa Keller-Janka unter der Betreuung von Sara Diedrich. Frau Schweizer und Frau Keller-Janka übernahmen das Verzeichnen, Signieren und Verpacken des Bestandes. Als Grundlage dienten die Übergabeverzeichnisse, die früheren analogen Findmittel sowie Beschriftungen auf den Fotos selbst bzw. den originalen Umschlägen und Schachteln. Zu jedem Foto sind nun Informationen zu Titel, Format, Material und Art der Vorlage vorhanden. Gegebenenfalls wurden die Titel der Kartei ergänzt oder korrigiert sowie geografische Angaben oder Literaturangaben überprüft. Bei einigen Fotos wurden zusätzlich Bildinhalte näher erläutert, Entstehungszeiträume, Umfang (bei mehreren Exemplaren oder Fotos auf einem Träger) und Schäden vermerkt sowie Bemerkungen und Vorsignaturen angegeben. Unsicherheiten wurden mit "(?)" markiert. Erschlossene Daten wurden mit eckigen Klammern "[...]" markiert. Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil der Fotos von Wilhelm Paulcke gemacht wurde. Ein Fotograf wird daher nur genannt, sofern explizit ein anderer angegeben war. Außerdem wurden Urheber der fotografierten Vorlagen angegeben, wie das Pseudonym Paulckes, Jürg Muntalt. Besonders im Bereich der Lehrmittel (wie Zoologie und Botanik) existieren eher weniger originale Fotos, sondern fotografische Reproduktionen anderer Fotos, Zeichnungen, Schemata und Karten etc. Dabei gibt es auch mehrere Abbildungen auf einem Foto. Zusätzlich wurden der Titel der Publikation sowie die dortige Bildunterschrift und Seite genannt, sofern bekannt. Auf vielen Fotos, vorwiegend Glasplatten, gibt es Beschriftungen. Außerdem liegen teilweise Zettel mit Originalbeschriftungen bei oder sind auf den Fotos angebracht. Diese wurden im Bemerkungsfeld aufgenommen sofern sie die Fotos in einen Kontext einordneten, der sich aus dem vergebenen Bildtitel nicht mehr ergab, oder sie stark vom vergebenen Bildtitel abwichen bzw. zusätzliche interessante Bezeichnungen enthielten: Originalbeschriftung - auf dem Foto selbst, Originaltitel Paulcke = Beilagezettel oder Papierstreifen auf dem Foto. Wurden Teile/Bezeichnungen aus den Originaltiteln oder Originalbeschriftungen von Paulcke in die Titel aufgenommen erscheinen sie als Quellenbegriffe in Anführungszeichen. Bei einigen Originaltiteln Paulckes steht vor oder nach einem Namen die Abkürzung ph. oder phot., wobei es sich vermutlich um die Angabe des Fotografen handelt. Andere erwähnte Namen wurden bei den Bemerkungen aufgenommen. Weiterhin gab es bei den noch originalverpackten Fotos aus dem KIT-Archiv und der Schenkung von 2020 Beschriftungen auf den originalen Fotoumschlägen sowie Fotoschachteln und ¿kisten, die sich ebenfalls im Bemerkungsfeld finden. Beschriftungen auf der Rückseite von Fotoabzügen stehen dagegen im Enthältfeld. Deskriptoren wurden zu den einzelnen Fotos für Berge, Gletscher, Seen, Ortschaften, besonders markante Orte, wie Schlösser oder Moscheen, sowie zu Personen vergeben. 3.2. Bemerkungen zu den Zugängen Der Ausgangsbestand F-S Paulcke war bereits in einer Kartei erfasst und größtenteils verpackt. Die in der Kartei gemeinsam unter einer Bestellsignatur erfassten Fotos (sog. Sammelverzeichnungen, v.a. frühere Nrn. 7900 - 7904) wurden aufgelöst, sodass nun jedes Foto bzw. Fotoalbum einer eigenen Bestellsignatur zugeordnet ist. Die Nummern F-S Paulcke Nr. 1 - 8785 sowie Nrn. 9662 - 10.089, 10.178 - 10.183, 11.062 - 11.102, 11.266 - 11.285, 11.722 - 11.765 entsprechen diesem Teil. Auch der Zugang aus dem KIT-Archiv war bereits verpackt und signiert. Durch den Anschluss an den Bestand F-S Paulcke erhielt er im GLA allerdings neue Bestellsignaturen. Seine vorherige Signatur im KIT-Archiv findet sich bei den Vorsignaturen wieder. Der Zugang 2018-33 entspricht den Nummern F-S Paulcke Nrn. 8786 - 9659 und 10.479 - 10.487. Die Fotos aus der Schenkung im Jahr 2020 waren noch nicht verzeichnet und verpackt gewesen, sondern lagen in originalen Boxen und Schachteln vor, die grob nummeriert worden waren von 1 bis 14. Diese Nummern wurden daher zusammen mit den Bezeichnungen der Boxen und Schachteln ebenfalls als Vorsignaturen vermerkt. Der Zugang 2020-61 entspricht den Nummern F-S Paulcke 9660 - 9661, 10.090 - 10.177, 10.184 - 10.478, 10.488 - 10.548. Zwischen den Druckschriften von N Paulcke Zugang 2020-60 befanden sich noch weitere Fotos, die bei F-S Paulcke einsortiert wurden. Die Fotos des Zugangs 2020-60 entsprichen den Nummern F-S Paulcke 12035-12046. Nach Erhalt des schriftlichen Nachlasses von Wilhelm Paulcke ab dem Jahr 2005 (= N Paulcke) und dessen Bearbeitung im GLA waren bereits in der Kartei erfasste Fotos aus der Fotosammlung F-S Paulcke zum Nachlass überführt worden. Es handelte sich dabei hauptsächlich um Fotoabzüge. Sie wurden im Nachlass mit weiteren Fotoabzügen, die vermutlich mit dem Nachlass ins GLA gelangten, nochmals verzeichnet; nun aber mit einer N Paulcke-Signatur. Die Verzeichnung erfolgte zum Teil einzeln, zum größten Teil jedoch gemeinsam unter einer Bestellsignatur (sog. Sammelverzeichnung). D.h. mehrere vorherige F-S Paulcke-Nummern bildeten eine N-Paulcke-Nummer. Diese Vermischung der Fotos mit dem schriftlichen Nachlass von Wilhelm Paulcke wurde im Jahr 2021 rückgängig gemacht. Alle Fotoabzüge wurden dem Bestand N Paulcke entnommen und in die vorliegende Fotosammlung überführt. Dabei erhielten sie zum Teil wieder ihre alte F-S Paulcke-Nummer, mussten aber, vornehmlich durch die Auflösung von Sammelverzeichnungen, auch neue Nummern erhalten. Ein anderer Teil der Fotoabzüge aus N Paulcke war vorher vermutlich auch gar nicht in F-S Paulcke erfasst gewesen und erhielt neue Nummern. Die jeweiligen vorherigen F-S Paulcke und N-Paulcke-Nummern sind unter den Vorsignaturen genannt. Nur wenige aus F-S Paulcke in N Paulcke übernommene Stücke wurden in N Paulcke belassen, da es sich in der Tat nicht um Fotos handelte. Eine Konkordanz zu den Rückführungs- und Überführungsarbeiten wurde ebenfalls geführt. 3.3. Besonderheiten Einige von Paulckes Fotos sind original nummeriert; dabei treten einige Nummern mehrfach auf. Möglicherweise weisen die Nummern auf eine Auswahl oder die Reihenfolge der Abbildungen für eine Vorlesung oder Publikation hin. Es könnte sich auch um verschiedene thematische Aufnahmeserien handeln. Einige tragen die Nummer direkt auf dem Foto und /oder eine am Bildrand bei der Bildunterschrift. Die Nummer auf der Glasplatte wird als Paulcke-Nummer bei den Vorsignaturen (Vorsignatur 1) aufgenommen, die andere bei den Bemerkungen. Einige Paulcke-Nrn. (Vorsignatur 1) sind in roter Farbe geschrieben, was bei den jeweiligen Fotos vermerkt wurde. Außerdem konnten bei der Bearbeitung 2021 unter den Fotos der Abgabe des Naturkundemuseums Karlsruhe aus dem Jahr 2004 weitere Fotos identifiziert werden, die ursprünglich vermutlich nicht der Fotosammlung Paulcke angehörten, sondern der Sammlung des Naturkundemuseums zuzuordnen sind. Diese wurden in vorliegendem Bestand, da sie bereits erfasst waren, belassen, sind allerdings separat ausgewiesen. Dazu gehören Aufnahmen von Max Schwarzmann, Max Auerbach und der Landesbildstelle Baden. Die früheren Nummern der Landesbildstelle Baden finden sich als Vorsignaturen wieder. Die originalen Fotoumschläge und Fotoschachteln aus den Zugängen 2018-33 und 2020-61 wurden, sofern sie gut erhalten und beschriftet sind, in die vorliegende Fotosammlung aufgenommen und erhielten eine Bestellsignatur. Karlsruhe, im November 2021 Sabine Schweizer, Teresa Keller-Janka
4. Inhalt: Die Fotosammlung Paulcke deckt eine Reihe von Themengebieten ab, entsprechend des beruflichen und persönlichen Werdegangs von Wilhelm Paulcke. Auf beruflicher Ebene stehen die Bereiche seiner Forschung, wie Geologie, Botanik, Zoologie, Paläoanthologie sowie Schnee- und Lawinenforschung im Mittelpunkt. Für diese Bereiche existieren Originalaufnahmen von Paulcke und fotografische Reproduktionen verschiedener Lehrmittel. Auch zeugen Aufnahmen von Exkursionen, die Paulcke mit seinen Studenten unternahm, von seiner Lehrtätigkeit in Karlsruhe. Eine Vielzahl an Aufnahmen zeigen Gebirgslandschaften der Alpen, insbesondere der Schweizer Alpen/Westalpen. Hier überschneidet sich berufliches und privates Interesse. Diese Aufnahmen dienten zum einen der Geologie, Schnee- und Lawinenforschung und zum anderen sind sie Zeugnisse seiner Verbundenheit zum Ski- und Bergsport. Besonders erwähnenswert sind die Aufnahmen von den Anfängen des Skifahrens am Feldberg/Schwarzwald sowie von seinen ersten hochalpinen Skitouren, wie die Besteigung des Oberalpstocks 1896, die Durchquerung des Berner Oberlandes 1897 oder die Besteigung des Monte Rosa 1898. Ski- und Bergsport sind nicht nur im zivilem Bereich Thema seiner Aufnahmen, sondern auch im militärischen Rahmen seines einjährigen Militärdienstes in Schlettstadt [= Sélestat] und seiner Stationen im Ersten Weltkrieg (Osmanisches Reich, Südtirol, Litauen, Karpaten, Galizien in Polen). Hinzu kommen zahlreiche private Aufnahmen aus seiner Studienzeit und seiner Familie über vier Generationen sowie Fotos, die Unternehmungen mit Prinz Max von Baden und seiner Familie zeigen. Weitere Themen sind der Hochschulsport an der Technischen Hochschule Karlsruhe, die ersten Skisportwettkämpfe im Schwarzwald und andere Sportereignisse, wie die Olympischen Spiele in Garmisch-Partenkirchen 1936. Ein kleiner Teil der Aufnahmen zeigen fotografische Reproduktionen seiner Landschaftsgemälde und technische Errungenschaften seiner Zeit (Zeppeline, Gebirgsbahnen, etc.). Ein weiterer Teil seiner Aufnahmen zeigt bekannte Personen seiner Zeit, die er traf, wie die Bergsteigerin Gertrude Bell (1868-1926), Willo Welzenbach (1899-1934), Erzherzog Karl von Österreich, der spätere Kaiser Karl I. (1887-1922), Enver Pascha (1881-1922), Otto von Feldmann (1873-1945) und Adolf Hitler (1889-1945).
5. Literaturverzeichnis: Publikationen über Wilhelm Paulcke Wilhelm Paulcke, Berge als Schicksal, München 1936. Konrad Krimm, Ertüchtigung zum Krieg. Leistungssport und Elitenbildung bei Wilhelm Paulcke-ein Versuch zum Verstehen der deutschen Weltkriegserfahrung, in: Nicht nur Sieg und Niederlage. Sport im deutschen Südwesten im 19. und 20. Jahrhundert, hg. von Martin Furtwängler, Christiane Pfanz-Sponagel, Martin Ehlers (Oberrheinische Studien 28), Ostfildern 2011. Rüdiger Hitz, Tourismus durch Sport: Die Entwicklung des Skitourismus im Schwarzwald 1891-1914, in: Nicht nur Sieg und Niederlage. Sport im deutschen Südwesten im 19. und 20. Jahrhundert, hg. von Martin Furtwängler, Christiane Pfanz-Sponagel, Martin Ehlers (Oberrheinische Studien 28), Ostfildern 2011. Konrad Krimm, Der Begeisterte. Wilhelm Paulcke (1873-1949), in: Der Wunschlose. Prinz Max von Baden und seine Welt, Begleitband zur Ausstellung im Generallandesarchiv Karlsruhe, hg. von Dems. Stuttgart 2016. Sara Diedrich, Ein Leben mit den Bergen. Wilhelm Paulcke (1873-1949) und die Alpen, in: Sara Diedrich/Elias Siebert, Gezähmte Berge. Alpine Landschaften im Blick badischer Fotografen, Begleitband zur Ausstellung im Generallandesarchiv Karlsruhe, Stuttgart 2020. Publikationen von Wilhelm Paulcke Der Skilauf, Freiburg im Breisgau 1899. Über Entwicklungsgesetze. Festrede bei der Feier der Rektoratsübergabe, Karlsruhe 1920. Jugend und Wintersport, Göttingen 1922. Wilhelm Paulcke/Emil Zsigmondy: Die Gefahren der Alpen. Erfahrungen und Ratschläge, München 1922. Steinzeitkunst und moderne Kunst. Ein Vergleich, Stuttgart 1923. Berge als Schicksal, München 1936. Praktische Schnee- und Lawinenkunde, Berlin 1938. Gefahrenbuch des Bergsteigers und Skiläufers, Berlin 1942.
6. Verweise: Archivalien im GLA Karlsruhe Bestand N Paulcke Personalakte Wilhelm Paulcke 235, Nr. 2369 Versorgungsakte Wilhelm Paulcke 466-22, Nr. 2499 Akten des Badischen Armeekorps 456 F 81, Nr. 85; 456 F 14, Nr. 14 (Kriegsführung im Gebirge: Ausrüstung, Taktik, etc.- Berichte von Wilhelm Paulcke) Weitere Dokumente von und zu Wilhelm Paulcke befinden sich im Archiv des Deutschen Alpenvereins in München (online Recherche möglich) und im Archiv des Deutschen Skiverbands in München-Planegg. Wenige Korrespondenzen von Paulcke an andere Personen gibt es im Archiv des Österreichischen Alpenvereins in Innsbruck.
12018 Fotografien (Glasplatten, Planfilmnegative und Abzüge; Nr. 1-12116)
Bestand
Publikationen über Wilhelm Paulcke
- Wilhelm Paulcke, Berge als Schicksal, München 1936.
- Konrad Krimm, Ertüchtigung zum Krieg. Leistungssport und Elitenbildung bei Wilhelm Paulcke-ein Versuch zum Verstehen der deutschen Weltkriegserfahrung, in: Nicht nur Sieg und Niederlage. Sport im deutschen Südwesten im 19. und 20. Jahrhundert, hg. von Martin Furtwängler, Christiane Pfanz-Sponagel, Martin Ehlers (Oberrheinische Studien 28), Ostfildern 2011.
- Rüdiger Hitz, Tourismus durch Sport: Die Entwicklung des Skitourismus im Schwarzwald 1891-1914, in: Nicht nur Sieg und Niederlage. Sport im deutschen Südwesten im 19. und 20. Jahrhundert, hg. von Martin - Furtwängler, Christiane Pfanz-Sponagel, Martin Ehlers (Oberrheinische Studien 28), Ostfildern 2011.
- Konrad Krimm, Der Begeisterte. Wilhelm Paulcke (1873-1949), in: Der Wunschlose. Prinz Max von Baden und seine Welt, Begleitband zur Ausstellung im Generallandesarchiv Karlsruhe, hg. von Dems. Stuttgart 2016.
- Sara Diedrich, Ein Leben mit den Bergen. Wilhelm Paulcke (1873-1949) und die Alpen, in: Sara Diedrich/Elias Siebert, Gezähmte Berge. Alpine Landschaften im Blick badischer Fotografen, Begleitband zur Ausstellung im Generallandesarchiv Karlsruhe, Stuttgart 2020.
Publikationen von Wilhelm Paulcke
- Der Skilauf, Freiburg im Breisgau 1899.
- Über Entwicklungsgesetze. Festrede bei der Feier der Rektoratsübergabe, Karlsruhe 1920.
- Jugend und Wintersport, Göttingen 1922.
- Wilhelm Paulcke/Emil Zsigmondy: Die Gefahren der Alpen. Erfahrungen und Ratschläge, München 1922.
- Steinzeitkunst und moderne Kunst. Ein Vergleich, Stuttgart 1923.
- Berge als Schicksal, München 1936.
- Praktische Schnee- und Lawinenkunde, Berlin 1938.
- Gefahrenbuch des Bergsteigers und Skiläufers, Berlin 1942.