Es wird bekundet: Zwischen der Gemeinde Gruol, Stadt und Landschaft Haigerloch einerseits und der Gemeinde Owingen andererseits bestand schon länger Streit über die Besteuerung von auf "Bercken" im Gruoler Bann und Haigerlocher Territorium liegenden etlichen Jauchert Ackers. Owingen weigerte sich, von seinen in der Haigerlocher Jurisdiktion gelegenen Gütern nach Gruol die geforderten Frongelder, Brandschatzung und Heulieferung zu entrichten und zu den Unkosten für Nacht- und Stillager beizutragen. Gruol dagegen verwies auf den 3. Artikel des Reutlinger Vergleichs von 1697, nach dem die Güter die öffentlichen Lasten nach Gruol zu entrichten haben. Die regierenden Herrschaften zu Hohenzollern-Hechingen und Sigmaringen beauftragen daher die geh. Räte und Kanzler Johann Paul de Baratti, Philipp Ludwig Brenner, utr. iuris lic., und Philipp Ferdinand Mader, utr. iuris doctor, Kanzler zu Sigmaringen, als Kommissare die Angelegenheit zu untersuchen und den Streit beizulegen, was geschieht: 1) Seit 1697 sind die in Gruoler Zwing und Bann liegenden Güter mit 121 Jauchert nach Gruol versteuert worden. 1714 Mai 16 sind sie durch den Horber Feldmesser auf 144 Jauchert gemessen und so ins Kataster gebracht worden. Da Owingen diese Feldmessung nicht anerkennt, soll durch von den Parteien benannte Feldmesser eine erneute Messung stattfinden. Das Ergebnis dient als Grundlage zur "Aidtschatzung". Die Messungskosten tragen beide Parteien zur Hälfte 2) Die Güter sollen von dem von Gruol geforderten Frongeld, von Brandschatzung und Heulieferung frei bleiben, doch sollen die Kreisgebühren in die Haigerlocher Kasse entrichtet werden 3) Owingen muß für die sich auf 1 324 Gulden 53 1/2 Kreuzer belaufenden und bis 1697 zurückreichenden Forderungen Gruols 300 Gulden und die der Kommission erwachsenen Unkosten zahlen, 150 Gulden auf Martini [11. November] 1726, die andere Hälfte an Georg [23. April] 1727 4) Der Reutlinger Rezeß von 1697 soll trotz diesem Vergleich über die Besteuerung der Owingischen Güter mit allen Klauseln und Artikeln in Kraft bleiben Unterschriften: Ankündigung von Petschaft [nur teilweise] und Unterschrift:; J(ohann) P(aul) de Baratti; Philipp Ludwig Brenner; Philipp Ferdinand Mader; Johann Balthasar Marmon, fürstlich hohenzollerisch sigmaringischer Rat und Oberamtmann zu Haigerloch; Johann Heinrich Harprecht, Lic. und owingischer Assistent in hac causa; Matheus Lenz, fürstlich hohenzollerischer Stadtschultheiß; Johann Baptist Garb, Bürgermeister zu Haigerloch; Johann Jakob Egg, Bürgermeister zu Haigerloch; Johann Philipp Herpp, Bürgermeister zu Hechingen; Georg Philipp Frey, Stadtschreiber zu Haigerloch; Hans Pfister, Vogt zu Gruol; Johann Jakob Neyg, Altschultheiß; Christoph Flaitz; Anton Daikher; Johannes Sidler; Clemens Flaitz; Dominicus Sidler; Hans Gelser, Vogt zu Heiligenzimmern; Hans Raible, Vogt zu Weildorf; Jakob Kost, Vogt; Georg Stehle; auf Ansuchen des alten Vogts:; Jakob Gluscher (1); Bernhard Hebrankh; Hans Jakob Kost; Simon Sidler (2); Leonhard (3) Henne; Christian Hueber; Martin Matheus (4); Franz Camerer; Johann Heinrich Harprecht, fürstlich hohenzollerischer Hofrat; Michael Hipp, Vogt von Weildorf (5); Michael Hebrankh (6); Sebastian Beutter von Höfendorf; Joseph Ignatius Dominicus Mader Vermerke: Abschrift [18. Jh.], 6 Blatt auf dem Schutzumschlag: K. XII, F. XX (verbessert in 18) Abweichungen in der Abschrift (Rep. X, C 4, Nr. 18): (1) statt Gluscher: Glausinger (2) statt Sidler: Finz (3) statt Leonhard: Bernhard (4) statt Matheus: Matius (5) statt Weildorf: Trillfingen (6) Vogt Beilage: Abschrift [18. Jh.], Papier, 4 Blatt