Erzbischof Hermann1 entscheidet im Sreit zwischen seinem Werler Amtmann Wichard v. Ense gen. Schneidewind einerseits und Bürgern und dem Rat der Stadt Werl. Er verweist auf eine Vereinbarung (genannt compromis) vom Februar des Jahres, nach der jede Seite schrittweise ihre Beschuldigungen, Antworten, Widerrede und Nachrede vorbringen soll und er anschließend ein Urteil fällt2. Die Urkunde vom 13. Februar 14382 wird inseriert. Beraten von seinen Räten und Doktoren entscheidet Hermann jetzt3: 1.Wichard gibt an, dass ihm der Rat die jährlichen 100 Mark seit 14 Jahren nicht gezahlt hätte und er sie für jährlich 10 Mark pro 100 Mark4 leihen musste, der Rat verweist darauf, dass ihm diese Zahlung von den Erzbischöfen Dietrich5 und Rupert6 erlassen waren. Entscheidung: wenn der Rat das nachweisen kann, ist er nicht schuldig, andernfalls er die Zahlungen einschließlich nachgewiesenem Schaden erstatten muss. 2.Werl soll dem Amtmann vier Jahre lang den ihm zustehenden schmalen Zoll vorenthalten haben. Entscheidung: so lange die Werler sich auf eine Zusage berufen können sind sie unschuldig, andernfalls müssen sie es dem Amtmann erstatten. 3.Es war Gewohnheit, dass der Amtmann der Wahl eines neuen Rats beiwohnt und er dazu zwei Gulden bekommt, was sie ihm verweigert haben. Entscheidung: der Rat soll den Amtmann zu einer Wahl hinzuziehen und zwei Gulden zahlen. 4.Die Stadt beruft sich auf Erzbischof Dietrich5, dass sie sechs Jahre lang von jeglichen Bierbrau (gebruwe beirs) 18 Schillinge und von jedem Wagen Holz zwei Pfennige nehmen dürfen. Entscheidung: nach kaiserlichen Rechten ist der Stadt nicht erlaubt, solche Zölle zu erheben, wenn die Stadt dazu keine erzbischöfliche Zusage nachweisen kann, muss sie die Einnahmen abrechnen und bezahlen. 5.Es wird vorgebracht, dass der Werler Rat von sechs Seltzern und weiteren sechs von den drei Gilden im Beisein des Amtmanns gebildet wird. Entscheidung: die von Erzbischof Friedrich7 verliehenen Rechte sollen überprüft werden und ob die Werler sich daran gehalten haben. 6.Es wird berichtet, dass in Werl ohne Wissen und Zustimmung des Erzbischofs neue Rathäuser errichtet wurden, auch der Bäcker und das der drei Gilden mit einer Glocke, um sich zusammenzurufen. Entscheidung: in Werl hat es von alters her ein Rathaus gegeben zur Versammlung des Rats und ohne Zustimmung des Erzbischofs ist keine Veränderung zugelassen - die neuen errichteten Häuser sind abzureißen. 7.Die drei Gilden und Hunold Greven hätten den Bürgern verboten sich gegenseitig zu verklagen außer vor dem Rat der Stadt. Entscheidung: das sei ein Verstoß geben die Rechte des Erzbischofs, die Stadt ist daher schuldig, außer wenn sie eine Berechtigung dazu nachweisen kann. 8.Die Werler Vertreter geben an, von alters her über Güter von Verstorbenen zu entscheiden über alles, geistlich und weltlich, heimlich und öffentlich, und verunglimpfen den erzbischöflichen Richter, wenn er darüber zu Gericht sitzt. Entscheidung: die Stadt hat keine solche Rechte, es sei denn, dass sie eine erzbischöfliche Zusage nachweisen kann. Andernfalls muss sie Entschädigung leisten. 9.Hunold hätte mit Waffengewalt und ohne Recht zwei alte Bürgermeister in den Turm geworfen entgegen dem Recht der Stadt. Entscheidung: jemanden zu ergreifen und einzusperren ist erzbischöfliches Recht und nicht Recht der Stadt, außer wenn sie beweist, dass sie dazu berechtigt ist. 10.Die drei Gilden hätten sich auf den Rat hin von Hunold Greven und Hermann Scheffer dazu ausgesprochen, vom Erzstift Köln zu den Herzogen von Kleve und dem Land von der Mark zu wechseln, sie seien dazu berechtigt. Entscheidung: Schneidewind muss dies nachweisen; wenn sich herausstellt, dass die drei Gilden und Hunold nicht dazu berechtigt sind, dann müssen sie sich in aller Form entschuldigen. 11.Jemand namens Schimmel hatte sich erhängt, wodurch sein Gut uns (dem Erzbischof) zufällt, aber Werler Bürger haben davon Besitz ergriffen: z. B. Albert Winkel hat sieben Morgen Land genommen, Rovendisch hat den Speck und anderes genommen. Entscheidung: Albert Winkel, Gerhard Schwarz (Gerart Swartz) und Jürgen (Joerghe) Rovendisch haben sich schuldig gemacht, müssen alles zurückgeben und wegen der Gewalt bestraft werden. 12.Schneidewind hatte Hunold Greven heimliche Gespräche mit den Feinden vorgeworfen, als die im Felde standen und Hunold hatte sich dafür entschuldigt. Entscheidung: beide sollen die Sache ruhen lassen. 13.Als jemand ein Pferd wiedergefunden hatte, das ihm gestohlen war, vor dem Werler Richter Klage einlegen wollte und der Richter bereit war, das zu verhandeln, da hat Hunold das verhindert und unser Recht umgangen. Entscheidung: unser Richter darf an allen zulässigen Stellen in der Stadt zu Gericht sitzen, insbesondere wenn beide Parteien Gegner sind. Hunold ist dafür zu bestrafen. 14.Hunold hatte den Gerichtsboten und den Schreiber rechts vom Richter gesetzt und sich selber über den Richter dieser Stadt. Entscheidung: Bürgermeister, Schreiben und Gerichtsdiener sind unsere Untertanen, sie sollen Amtmann und Richter unsere oberste Vertreter sein lassen. 15.Als Hunold Bürgermeister war, hatte er einen Mann und eine Frau, die zum Tod verurteilt waren, am Leben gelassen und ein anderes Urteil gesprochen, dem Mann die Augen ausstechen und der Frau die Ohren abschneiden lassen, wider dem Recht des Erzstiftes. Entscheidung: die Angelegenheit soll verhandelt werden. Stimmt die Klage Schneidewinds, ist Hnold schuldig, findet sich nichts, muss Schneidewind Hunold Abbitte leisten. 16.Jemand hatte einen anderen tödlich verwundet und war von Amts wegen eingesperrt worden, Hunold hatte ihn freigelassen. Entscheidung: kann Schneidewind seine Klage beweisen, ist Hunold schuldig, kann er sich nicht nachweisen, muss er Hunold Abbitte leisten. 17.Jemand hatte ein Pferd gestohlen, wurde gefangen und zum Tode verurteilt. Das Pferd hatte Schneidewind dem Henker als Lohn gegeben. Hunold hatte ihn im Weinhaus im Beisein anderer bedrängt, das Pferd dem Klausner wiederzugeben, dem es gestohlen war, wenn er in der Stadt wohnen will. Entscheidung: Hunold ist nicht gestattet, unseren Amtmann zu bedrängen und über ihn zu richten und deshalb schuldig geworden. 18.Hunold hat den jungen Pferden Schneidewinds auf der Weide Schaden zugefügt dadurch, dass er eine von Schneidewind gebaute Brücke zerbrochen und die Pferde darüber gejagt hat. Entscheidung: die Klage ist nicht im Rahmen des compromises behandelt worden. 19.Wenn jemand ohne Erben verstirbt, dann fällt das dem Erzbischof und Landfürsten zu. Die von Werl wollen das Gut ein Jahr lang behalten, auch wenn während der Zeit das Gut zum Nachteil des Erzbischofs verändert wird. Entscheidung: nach Werler Gewohnheit kann ein solches Gut noch Jahr und Tag gehalten, darf aber nicht verändert werden, andernfalls verstoßen die Werler gegen das Recht. 20.Zu Fällen wenn jemand Güter Verstorbener begehrt, bei denen der Rat dem Erzstift keine Nachteile verursachen will, sie aber vorher nicht besessen hatte, dann muss er persönlich vorstellig werden und sein Erbe nachweisen, wenn ein Bürger einem anderen eine Bescheinigung ausstellt zum Nachteil des Erzstifts oder wenn jemand eine Bescheinigung des Rats vorlegt, er sei verwandt zum Nachteil des Erzstifts. Entscheidung: es werden Informationen und Beweise dazu gefordert. 21.Hermann Rost ist Schneidewind die Bestätigung der Erstattung für Einlager von zwei Pferden schuldig, der Bürge für ihn geworden ist. Außerdem hat Hermann Rost das Salzhaus Schneidewinds durch Bauen beeinträchtigt. Das hatten Bürgermeister und Rat von Werl erkannt, dass er das gegen das Verbot des Bürgermeisters besitzt und ihn gerichtlich aufgefordert, dafür 650 Gulden zu zahlen mit einer [jährlichen] Gebühr von fünf Mark. Entscheidung: der Fall ist nicht im Rahmen des compromises behandelt worden. 22.Schneidewind hatte mit Gerichts-Schreiben gefordert, diese mit Herman Rost zu verhandeln. Die drei Gilden haben das mit Gewalt verhindert und die Siegel abgeschnitten und ihm gedroht, wenn er weiter mit solchen Briefen ankommt, dass sie ihm seine Güter nehmen werden. Entscheidung: wenn Schneidewind diese Gewalt beweist, dann sind die Werler schuldig. 23.Schneidewind hatte Plettenberg für das Erzstift in die Stadt geleitet, was die Werler entgegen der Verienbarung im compromis verhindert hatten, auch hatten die drei Gilden am Sonntag invocavit [24. Februar 1482] zwei Bürgermeister gewählt, aber das Rathaus abgeschlossen und den Amtmann ausgeschlossen. Sie haben dann einen Bäcker und einen Bauern [zum Bürgermeister bestimmt], was in Werl noch nie geschehen war. Entscheidung: wenn bewiesen wird, dass das Geleit gebrochen wurde und die Werler entgegen dem compromis gehandelt haben, nur in Anwesentheit des Amtmanns die Bürgermeister zu wählen, dann sind sie schuldig. 24.Es ist Landrecht, dass ein ertrunkener oder erschlagener Menschen nicht ohne unser Wissen und Erlaubnis fortgetragen werden darf. Darüber ist keine Entscheidung erforderlich, weil die Werler geständig sind. 25.Als Rüdiger (Rutger) Beckers Frau einen Stadtrat tot in seinem Haus fand, hätte sie viel Hausrat aus des Toten Haus genommen und erst danach den Tod verkündet - der Mann ist ohne Wissen des Amtmanns beerdigt worden. Entscheidung: Schneidewind soll dieses Gerücht nachweisen und die Frau sich verteidigen können, andernfall soll Schneidewind Abbitte leisten. 26.Schneidewind hatte ein Haus in Werl gekauft, Hermann Myteken will das Haus weiter bewohnen. Schneidewind und der Werler Richter hatten den Rat dazu angerufen, der das nicht aufgegriffen hat. Entscheidung: die Klage ist nicht im Rahmen des compromises behandelt worden. 27.Jaspar dat Hoeneken war tödlich verwundet worden von Evert Raschel (Rasschel), Volmer Haken und Johann Peltzer. Schneidewind hatte die Strafe von Evert gefordert, der darauf verwies, dass die Strafe beim Rat gezahlt wurde, Bürgermeister Hunold hätte gesagt, die Strafe gebühre dem Rat nach Rüdenschem Landrecht (rudesschen rechten). Entscheidung: unser Amtmann als unser Vertreter richtet über das allgemeine Recht (gemeynen rechten), es sei denn, ich oder unsere Vorfahren hätten das zugestanden. Daher sind die Werler schuldig. 28.In den 32 Jahren, die Schneidewind Amtmann war, hatten die Werler nie Strafen von Gewalttätern gefordert, erst Hunold hat das in seiner Zeit [als Bürgermeister] gefordert. Entscheidung: wird nachgewiesen, dass Hunold das eingebracht hat, ist er schuldig. 29.Schneidewind soll 150 Hühner in Werl van den hußern haben. Entscheidung: der Punkt ist nicht im Rahmen des compromises behandelt worden. 30.Die Erzbischöfe Friedrich7, Dietrich5, Ruprecht6 und er selber hatten den Bürgern von Büderich (Buederich) Freiheiten zugesagt, dass sie brauen, backen, kaufen und verkaufen und Wein ausschenken dürfen, jedoch haben Volmer Hack, Hermann Scheper und Johann Nagels Frau, Werler Bürger, 200 Mann gesammelt und sind mit Gewalt in das Weinhaus von Büderich eingefallen, haben Hausrat genommen und Kleinoden der Frauen, ein Pferd im Wert von 14 Gulden und viel Schaden an der Weinabgabe angerichtet. Entscheidung: wegen dieser Gewalt sind sie schuldig und müssen dem Wirt den Schaden ersetzen. 31.Als Kirchweifest (kermyß) war, haben einige Händler nach dem Markt die Stadt verlassen. Ihnen sind drei Bürgerkinder aus Werl gefolgt und haben sie bedrängt bei Neheim anzuhalten. Danach sind sie wieder in die Stadt gekommen und wohnen hier noch heute. Entscheidung: da die Bürgerkinder die Händler zu Unrecht aufgegriffen haben und ihnen Schaden zugefügt haben ohne Wissen und Befehl des Amtmanns, sind sie schuldig und müssen den Schaden ausgleichen. 32.Heinrich Tenneken habe Else Tolnotes mit Gewalt ihr Vieh weggenommen und ihr Haus durch den Stadtdiener beschlagnehmen lassen und es verschlossen. In der Nacht habe er Sachen aus dem Haus herausgenommen. Entscheidung: wird die Gewalt bewiesen, dann ist Heinrich Tenneken zu bestrafen. 33.Schneidewind hat Heinrich Tenneken zuständehalber gerichtlich angeklagt, aber keine Gerechtigkeit erreichen können. Entscheidung: wird die Gewalt bewiesen, dann ist Heinrich Tenneken zu bestrafen. 34.Ein v. Galen hatte wegen eines gestohlen Pferdes Klage erhoben. Als die Parteien und das Gericht auf dem Markt zur Verhandlung gesetzt hatten, kam Hunold Greve, hat sie aufgefordert aufzustehen, denn dem Bürgermeister stehe zu da zu sitzen, und er hat dem Richter verboten zu richten und ein Urteil zu sprechen. Danach habe Hunold im Namen des Rats den Stadtdiener Johann Peltzer als Richter eingesetzt und dem Volk erklärt, das entspräche dem Rüdenschen Landrecht (rudeschen rechte). Entscheidung: Hunold ist schuldig. 35.Die erzbischöflichen Vorfahren haben alle Rechte (gerechticheit), Steuern, Zölle und Strafen, die dem Erzstift in der Stadt und dem Gebiet Werl zustehen, an Schneidewind verpfändet. Die Werler haben ihn seit den Zeiten von Hunold Greve daran gehindert und gefordert das einzustellen. Entscheidung: Schneidewind soll in seiner Klage präziser angeben, ab wann, durch wen und wie er behindert wurde. Danach wird darüber entschieden. 36.Die Werler haben einen Schlagbaum (rennboum) Schneidewinds mit Gewalt entfernt. Entscheidung: die Werler sind schuldig und müssen Genugtuung leisten. 37.Schneidewind habe die Werler beim Erzbischof beschuldigt, dass sie Klevisch werden wollen und sie beschuldigt, meineidig zu sein, was er beweisen soll. Entscheidung: Schneidewind sei freizusprechen, da die Werler das nicht bewiesen haben. 38.Schneidewind hatte heimlich einem rechtschaffenden arbeitenden Mann eine Strafe auferlegt. Entscheidung: das Strafgeld ist Schneidewind dem Erzstift schuldig, nicht den Werlern, die Werler sind schuldig, weil sie ihn bedrängt hatten, ihnen das Geld zu geben. 39.Schneidewinds Söhne hatten Arnt Lappe gefangen und eingesperrt, den Schneidewind von Amts wegen hätte frei geben sollen. Entscheidung: wenn der Mann noch eingesperrt ist, dann soll er ohne Entgelt frei gegeben werden und Schneidewind und seine Söhne müssen Strafe zahlen. 40.Ihnen seien durch Anordnung Schneidewinds Kühe, Pferde und anderes Vieh genommen worden. Entscheidung: wenn die Werler das nicht beweisen, ist Schneidewind freizusprechen. 41.Godart Ketteler und Jaspar v. Oer (Oir) haben Vieh bei Werl gestohlen und Schneidewind hätte sich nicht darum gekümmert, er hätte verhindert, dass der Raub wieder zurückgegeben wird, hatte das aber versprochen. Entscheidung: erweist sich, dass Schneidewind die Möglichkeit gehabt hat, den Raub zurückzugeben und es nicht getan hat, dann ist er schuldig, wenn die Werler das nicht nachweisen können, dann ist er freizusprechen. 42.Dietrich von der Recke hätte die von Büderich (Bedelick) beraubt und Schneidewind hätte das nicht verhindert und hätte auch die Glocke nicht läuten lassen. Er hätte sich bereit erklärt, sich gegen die Klage zu rechtfertigen. Entscheidung: findet sich seine Unschult ist er freizusprechen. 43.Schneidewind hatte den außerhalb Werl wohnenden Nachbarn verboten, der Stadt zu dienen, die das aber immer schon gemacht hatten. Die Werler seien privilegiert und sollen alleine den Markt haben, Gerstenbrot und Weißbrot backen, Schneidewind hat das auf den Dörfern zugelassen. Entscheidung: Schneidewind ist freizusprechen. 44.Schneidewind hätte sich von den Bürgern Geld geliehen und das nicht zurückgezahlt. Entscheidung: Schneidewind ist freizusprechen, weil das nicht im Rahmen des compromises behandelt worden ist. 45.Schneidewind hatte Strafe von einem Bürger genommen, weil der einen anderen verwundet hatte, die Strafe würde aber der Stadt Werl gehören. Entscheidung: Schneidewind hat recht getan, die Klage der Werler soll zurückgenommen werden. 46.Jemand hatte sich selber getötet, der den Bürgern von Werl schuldig gewesen war, die Bürger haben auf seine Güter vom Erzstift einen Anspruch (comissie) erworben, dagegen hätten Schneidewinds Söhne das Gut in Besitz genommen, die übergebenen Unterlagen gegen Schneidewind seien wahr und ein allgemeines Gerücht. Entscheidung: man soll Schneidewind freisprechen. Siegelankündigung des Erzbischofs. Zeugen waren Oheim (ochem), Räte und Getreue: Philipp Graf von Waldeck, Wilhelm v. Breidbach (Breitbagh), Abt des Klosters Deutz, Meister Johann Menchen, Doktor und Leiter der Kanzlei, Johann v. Hatzfeld, Herr zu Wildenberg, Amtmann zu Waldenberg, Johann v. Hoemen, Burggraf von Odenkirchen (Oidenkyrchen), Emmerich v. Lahnstein (Laynsteyn), Küchenmeister, Dietrich v. Gymnich gen. Flerzheim (Flertzheym), Widekind von dem Bruch (van den Broiche), Ritter, Gotthard Ketteler, Amtmann zu Hovestadt, Philipp v. Hörde, Amtmann zu Rüthen und Geseke (Ruden unde Geißeken), Gotthard die Wrede zu Reigern (Reidern), Dietrich v. Hanxlede, Konrad v. Viermund, Amtmann zu Medebach (Medebecke), Heinrich v. Tegelen (Theygelen), Doktor der Medizin, Evert von dem Bruch, Wilhelm Vogt von Elspe als Räte, Anton und Friedrich v. Hörde (Theyme und Frederich van Huerde), Johann v. Hatzfeld, Amtmann zu Waldenberg8, Gerhard und Lippold v. Meschede, Adrian v. Ense, Bernd und Heinrich v. Landsberg, Wilhelm und Guntram v. Plettenberg, Philipp, Anton (Thonys), Johann und Wennemar v. Fürstenberg, Amtleute zu Neheim, Johann v. Schnellenberg, Renvert Klusener (Remmert Clusener), Johann, Arnt, Renvert und Wessel vom Schorlenberge, Brüder, Dietrich Freseken, Johann v. Thülen, Amtmann zu Hachen, Heidenreich, Anton (Tonyes) und Johann v. Berninghausen (Bernynchusen), Gotthard und Dietrich Wrede, Heinrichs Söhne, Dietrich, Heinrich und Helmich v. Erwitte, Henneke die Wrede, Johann sein Sohn, Heinrich und Hermann v. Melschede, Johann [v. Böckenförde gen.] Schnüngel, Friedrich Supetuth und weitere aus der Ritterschaft und gesandte Freunde der Städte Brilon, Rüthen, Geseke und Attendorn (Brylon, Ruden, Geißke und Attendarne). Werl, den 9. Dezember 1482 (uff maendagh na unser lieven frowen dage conceptionis). Vor dem Kölner Erzbischof Hermann1 hatten die Sälzer von Werl, der Rat der Stadt mit weiteren Bürgern, der Werler Amtmann Wichard v. Ense gen. Schneidewind, und die Alt-Bürgermeister Gottschalck Brandis (Gotzschalck Brandyss) und Johann Plettenberg (Plettenbert) ihre jeweils gegenseitigen Streitigkeiten vorgetragen. Hermann entscheidet, dass jede Partei bis Ende März des Jahres ihre Beschuldigungen schriftlich dem Kölner Verwalter (kelner) in Arnsberg zustellt, dieser Kopien davon den jeweiligen Gegnern zustellt, diese dann bis Ende April darauf antworten - wieder über den Arnsberger Verwalter -, Widerrede dazu bis Ende Mai in gleicher Weise zu erfolgen hat mit weiterer Nachrede bis Ende Juni und beilegen von Kopien geeigneter Beweis-Dokumente - alles auf Kosten der Parteien. Der Verwalter wird das anschließend an den Erzbischof schicken. Auf einem Gerichtstag etwa zwei oder drei Monate später, zu dem die Beteiligten und auch der Arnsberger Verwalter geladen werden, wird eine Entscheidung verkündet werden, an den sich die Beteiligten bei Strafe zu halten haben und sich auf mittlere Sicht (bynnen den middelen zyden) sich mit ihren Gegnern zu vertragen haben. Siegelankündigung der Sälzer mit ihrem Siegel, des Stadtrats mit dem Stadtsiegel, sowie Wichard Schneidewind, Gottschalck Brandis, Johann Plettenberg. Siegelbitte auch an Ritter Johann v. Hatzfeld (Haitzfelt), Herr zu Wildenburg, Gotthard dem Wreden zu Reigern (Reyderen), Johann Fürstenberg, Wilhelm Voigt v. Elspe (Vayt van Elsspe) und Evert von dem Broich als Vertreter der Ritterschaft und die Bürgermeister der Städte von Brilon, Rüden, Geseke und Attendorn (Brylon, Ruden, Geiseke und Attendarn), die das bestätigen. Werl, den 13. Februar 1482 (uff gudenstach na sent Scholastiken dage). Umschlag: Rechtsspruch. Erzbischofs Hermann zwischen Wygart von Ense genant Snydewynt, Amtmann zu Werl, den Sältzern und der Stadt Werl. 1.die Stadt soll den Amtmann zu der Wahl des Raths berufen und ihm jedesmal zwei Gulden zahlen. 2.Wenn daselbst jemand ohne Erben stirbt, fallen dessen Güter dem Erzbischof anheim. 3.die Stadt soll keinen Zoll und Accise heben. u. s. w. 1482. 9. Dec. In Copia. Nebst 4. Reversen über diesen Rechtsspruch. 1.des Amtmanns. 2.der Stadt. 3.der Selzer. 4.des Gotschald Brandis und Johan Plettenbert. Inhalt:a. Wyr Herman van Gots gnaden der hilgen kirchen zo Colne ertzbisschoff, des hilligen roemschen richs dorgh Italien ertzcanceller und kuerforste, hertzog zo Westphalen und zo Engern etc., don kunt, na dem sich mannychveldige zweidrachten und swair beschuldongen entstanden haven tusschen unsern lieven raide und getruwen Wicharde van Enße genant Snydewynt, unserm amptman eyns, gegen dey andere unse burgere und gemeynden unser stat Werle anderteils, wilche zweidrachten und beschuldigen die parthyen ouch etzliche andere zo allen deilen hyr vur an uns gestalt haven und verbleven synt, inhalt eyns compromysß dair over van allen deilen versegelt, hyr na bescreven volgt alsus ludende: ”Zo wissen, so sich mannychveldige gebreche, tzweidrachten und swair beschuldonghen an lyff, eere und gelympe treffen entstanden haven und belegen, die dan ytz alhye zo Werle vur dem hoichwerdigen, in Got vader und durchluchtigen hoichgeborn fursten und hern, heren Hermann, ertzebisschoff zo Colne, kuyrfursten, hertzogen zo Westphalen und zo Engheren etc. unßerm gnedigsten liefften heren as dem lantfursten in bywesen des doem capittels geschickten fronden und synre furstlicher gnaden treffliche reede und etzlicher fronde van ritterschafften und steden des landes zo Westphalen zom styffte Colne gehoirn, offenbairlichen uffgedayn und in verzeichenyßwyße van allen na geschrevenen parthyen synen furstlichen gnaden over gegeven synt, nemptlich tusschen selteren, burgeren zo Werle myt erem anhange eyns gegen dey andere burgere und gemeynden da selffs zo Werle anderteils, item tusschen Wicharde van Enße genant Snydewynt, amptman zo Werle eyns tgegen die vurg. burgere und gemeynden zo Werle anderteils, und dann noch tusschen den tzwen alden burgermeisteren Gosschalck Brandis und Johan Plettenbert van Werle tgegen die gemelte burgere und ere gemeynden zo Werle anderteils, willche gebreche, zweidrachten und beschuldongen vurgescriven die parthyen zo allen deilen vurg. myt guden willen an dem bemelten unserem gnedigsten hern van Colne gestalt haven und genßlick verbleven synt in der gestalt, so wie syne furstliche gnade sie dar umb guetlich myt wissen adir richtlichen entscheiden wirt, dat es dair by blyven und van allen deylen gehalden und vullentzogen werden sall, beheltlich unserem gnedichsten heren van Colne, syner gnaden nakomenn und stift aller hoicheit, obericheit, herlicheit, renthen und gerechticheiden des stiftz, vort eyme icklichen syner pryvilegien, vryheit und gerechticheit, item sall eyne yeder parthye vurs. ere schulde und sprache, sey tgegen die ander vermeynen zo haven, bynnen den maende mertze neistvolgende bescreven und versiegelt an unsers gnedigsten hern van Colne kelner zo Arnßbergh schicken, der die furderlicher aff copieren latzena und den anden parthien, die dat beroren wirt, die copie furter zo schicken sal. Dar off yre antwort zo machen und die antwort bynnen dem maynde aprili dar na neist volgende bescreven und versiegelt an den selven kelner zo Arnsberg zo schicken, der die ouch furderlichen aiff copieren laißen und den andern parthien, den dat beroren wirt, die coüien zo schicken sall, yre wedderrede dar uff zo machen, und die bescreven und versiegelt bynnen dem maende may dar na neist volgen, an den obgenanten kelner zo Arnßberg zo schicken, der die ouch furderlichen aiffschryven laißen und den anderen parthyen, die dat beroren wirt, die copien zo schicken sal, yre narede dar uff zo machen, und die bescrevene und versiegelt bynnen dem maende junio dair na neistfolgenn myt allen kuntschafften und bewyß, es sy van pryvilegien adir anderen bybrengen, wes eyme yedern diele furder zo syner gerechticheit gedeynen mach und noittrofft were, an denselven kelner zo Arnsbergh zo schicken. Der kelner vurs. asdan die bescrevenen versiegelte schulde, antworden, wedderreden, nareden myt allen kuntschafften, bewyß und bybrengen, wie eme die van allen deylen zo geschult weren, vurter unserem gnedigsten heren van Colne unverzochlich overschicken sall, und dat allet uff coste der parthien vurs.. So sall assdan syne furstliche gnade den parthien alle sementlich eynen dagh bynnen den negesten zwen adir dren maenden dar na folgende ungeverligh vur syne furstliche gnade ader syner furstlicher gnaden reede ghen Werle, und ouch den kelner vurg. dar by bescheiden, dair die parthyen juwelich syns verlechs vurs. zovoir an verrichten sullen. Und sall syne furstliche gnade dann assbalde die parthien guetlich myt wissen adir off die goitlicheit nyt zo treffen were, durch syner furstlicher gnaden bescreven und versiegelte rechtspruche entscheiden und enen die spruche beschreven und versiegelt overgeven, dem die parthien zo allen deylen vurs. also uffrechtlich und vestentlichen nakomen, und yeder so vyll ine dat anlangen woirde, halden und vullen- zehen sollen in aller maißen, die entscheide dat uißwisen und innehalden wurde, ouch dat gheyne parthye bynnen den middelen zyden nyt args an dey ander myt woirden adir wercken leggen ader keren sall, in enycherleye wyse, as dey vurs. parthyen alle sament sulchs alles wie in diesem anlaiß begreffen steit, unserem gnedigsten heren von Colne als yrem rechten lantfursten und der kirchen und stifft Colne by den eeden, sey synen gnaden gedayn haven und verplicht synt, und dair zo by verluyß aller vurs. sachen geloest hant vast und stede zo halden und zo vollentziehen sunder alle geverde, indracht und argelist. Were ouch sulchs van den parthyen overfoire, den off dey zo straiffen, wie sich dat geboren sall. Und duses in orkunde der wairheit und vaster stedicheit haven die selterer vurs. yre gemeyne ingesiegell und die burgere und gemeynde zo Werle yrer stede ingesegel, Snydewynt amptmann vurs. syn ingesiegell und Brandis und Plettenbert, yeder van ene syn ingesegel vur sey und alle erer myt parthyen, myt erer aller wisßen und guden willen an desen compromyß gehangen, sey samen, und yeder van enne bysunder aller vurs. sachen, so vyll eynen yedern dat beroiren ist ader werden magh, damyt zo overtzugen. Furter so hayn wyr parthien vurg. alle sementlich gebeden die fromen, vesten und eirsamen heren Johann van Haitzfelt, ritter, hern zo Wildenbergh, Godert den Wreden zo Reideren, Johann Furstenbergh, Wilhelm Vayt van Elsspe und Evert van dem Broich, van der ritterschafften, dat die yre segele, und voirt burgermeistere und raedt der stede Brylon, Ruden, Geyseke und Attendarn ere stede ingesiegele zo merer getzuch- nysse und kuntschaft der wairheit myt an dese anlaiß gehangen haven, des wir Johann van Haitzfeld ritter, Godert dey Wrede, Johann Forstenbergh, Wilhelm Vagt und Evert van dem Broich, und wyr burgermestere und rait der stede Brylon, Ruden, Geiseke und Atten- darn also under unseren siegelen zo merhem getzughe und kuntschafft der wairheit an dese anlaiß gehangen, bekennen wair zo syn und zo beden der vurg. parthyen alle sementlichen gerne gedaien haven. Dieser anlaiß synt veir gelich luden, der yeder parthien vurg. eynen overgegeven ist. Gegeven zo Werle off gudesdagh na scholastice virginis, anno etc. LXXXsecundo.“ So dan dat bemelte compromyß cleirlichen innehalden ist, wyr den beiden parthyen dagh bynnen Werle vor uns ader unse reede bescheiden und sey guetlich myt wissen ader off die goitlicheit nyt zo treffen were, durgh unseren bescreven und versiegelten rechtspruch entscheiden, dem sey beiden sydtz nakomen und yeder van enne dem andern halden und vollentzehen sollen, in aller maißen unse entscheitz breve dat uitzwysent da inne, doch bevoir an uns und unseren nakomen behalden ist, unse hoicheit, obericheit, herlicheit, renthen und gerechticheit unsers styfftz Colne. So wyr dan den parthyen off hude data dagh ghen Werle vur uns und unse treffliche reede bescheiden, die guetlicheit myt allem flyße truwelich und uißerlich versoicht und nyt konnen noch mogen treffen, dat die noittrofft heisschert, unsen rechtspruch und entscheitz breve beiden parthien bescreven und versiegelt dair over zo geven, des die parthien also off hude data an uns begert und gebeden, wy wol die tzyt des compromyß sich etwas verlouffen, dat wy myt yrem guden willen umber dair angehalden haven, und dem na umme frede und enycheit zo gemeynen besten unser stat Werle, haven wir dey dynge an uns genomen und merklichen vlyß und arbeit angekert, den grunt verhoirt und na schulde, antwert, wederreden, nareden, kuntschofften und bylegen uns inhalt des vorg. compromyß van allen parthien overgeschickt, wie wir dat in rade unser trefflichen reede van gelerten, geistlichen und werentlichen unser lantschaft des styftz Colne fonden hayn. So sprechen und entscheiden wir rechtlich tusschen Snydewynde, unserem amptman und unseren burgeren und gemeynden unser stat Werle in sunderheit in maißen herna beschriven volgt: Item off dey artikel meldende, dat die van Werle Snydewynde als eynen amptman zo Werle haven veirtzehen jair lanck vur enthalden hundert mark, die emme van amptz wegen geburen sollen, und derhalve have hie dat gelt off schaiden moißen nemmen und tzeen marck alle jair van hundert gegeven, und have derhalve ock verreden und verdaen woll veirhun- dert gulden etc., sprechen wir: brengen die van Werle by, dat eme die gyft und erlouvonge gescheyn sy van den heren ertzbischoffen Diederich und Ropert, synt sy ledigh der ansprache, doynt sy des nyt, so synt sy schuldigh die heuftsumme myt bewyßlichen schaden zo richten. Item off den artikel meldende, dat dey van Werle Snydewynde genommen haven den smalen tzol veirjairlanck, der emme van amtzwegen verscreven syn sall etc., sprechen wyr: was die van Werle gedayn haven na lude der verscryvynge, synt sey Snydewynde nyt schuldigh, sunder na der enthaldonge weder die gift des brefs, synt sey Snydewynt wandel schuldigh. Item off den artikel meldende, dat die van Werle sullen unsern amptman zo Werle zerzyt heischen und dair zo rouffen, wan man eynen nuwen rait setzet, geboren dem amptman van den raide zweyne gulden zo geven, dat sy eme geweigert, eme ouch zo der kuerr des raid nyt berouffen haven etc., sprechen wir: dwyle na lude der van Werle antwert, dat gewonlichen ist, so sullen dey van Werle zo der kuere den amptman beroiffen, item und wa dat gewontlich gewest ist eynen amptman zweyn gulden zo geven und dat bybracht wirt, soln dey van Werle den amptman ouch dey zweyne gulden geven. Item off dey artickel meldende, dat dey van Werle van ertzbischof Diederich behalden haven, dat sy van yeglichen gebruwe beirs seeß jair lanck in unser stat Werle eechtzien schillinge und van yglichem wagen holtz zweyne pennynge nemen mogen etc., sprechen wyr: dey van Werle haven geyne gewalt acssiße over dat beir ader zol uff zo setzen, inhalt paißliche und keyserliche rechte, dair umme bewisen die van Werle nyt myt breven der ertzebisschoffe, dat yne solichs gegont sy, sall der assisie und zoll abe syn und van den offgenommen gelde synt sy uns schuldigh rechenonge und betzalong zo doen. Item off den artickel meldende, dat gewontlich zo Werle gewest sy, den rait zo setzen, nemelich seeß personen zo kiezen van den selteren und dey anderen seeß van den dreen gilden in bywesen des amptmans van unserent wegen, dar weder dey van Werle gedaen haven etc., sprechen wir, dat man ansiehen sal dey alde gewonheit und dat privilegien ertzbisschoff Ffrederichs, und dair na ordenen den kuer des raitz, uyß dem sich och fynden wirt off dey van Werle anders dan sich geburt gehandelt haven. Item off dey artickell meldende, dat dey van Werle nuwe raithuser weder altherkomen uff gericht haven, der gelichen dey broitbecker, ouch die drey gilden myt eyner klocken sich da myt zo samen zo luden, aen unsern wissen und willen etc., sprechen wir: angesien, dat die van Werle van alders eyn huyß gehat haven, yren rait zo versamelen und zo betrachten dat gemeyn beste, engeburt sich nyt dair inne veranderonge zo doyn ader enyge andere husere vergaderonge zo machen off zo richten aen unseren wißen und willen, sullen dar umb die nuwen uffgeruckten husere aiff syn. Item off den artickell sprechende, dat dey dreyn gylden und Hunold Greve haven verboden, dat eyn burger den anderen nyrgent beclagen solle dan vor de raide in aiffzoch unser gerechticheit etc., sprechen wir: es en tzemet sigh nyt, dat dey van Werle aiff brechen unser gerechticheit und erkentnysse deß rechten, haven dair umme dey van Werle gebrucht und synt schuldich aff dragh zo donde, eß en sy dan saiche, dat sy dar zo privilegiert weren und brengen dat by als recht ist. Item off die artikel meldende, dat die van Werle van alders nen erkentnysse haven zo doyn dan over verstorven goit etc. und dat dey van Werle erkennen over alle sachen, geistlich und werntlich, heymelich und offenbaire etc. und smehen unsen richtere, wanner erer zo gerichte ßytze etc., sprechen wir: den van Werle van gemeynen rechten engeburt nyt recht zo sprechen over overtredonge und ander werentliche sachen, es en sy dan, dat sey bewysen, ynen solichs van unsern vorfarn ader uns gegont sy, und wirt dat bybracht, dat sy unse gericht gehindert und unsern richter myshandelt haven, synt sy plichtich dat an uns aiff zo dragen. Item off den artikel meldende, dat Hunold have myt gewapender hant aen erkentnysse des rechten zweyne alde burgermeister in die thoirne geworffen weder die privilegie der stat etc., sprechen wir: yemantz aen zo griffen und den gefencklich zo halden, ist unser und unsers stiftz gerechticheit, hait dat nyt geburt den van Werle zo doyn, es sy dan sache, daß sy bewisen dat sy dar over privilegiert syn genoichsamlichen. Item off den artikel meldende, dat die drey gilden haven understanden sich zo wenden van dem stift van Colne zo den hertzogen van Cleve und den lande van der Marcke uiß raide Hunoltz Greven und Herman Scheffer, sy ok da myt berochtiget etc., sprechen wir, dat Snydewynt ist schudigh bewyß zo doyn sulchs myßhandels off den dren gilden und Hunolt wandel zo doyn, es en were dan sache, dat die dry gilden und Hunolt da myt clerlichen und offenbaire beruchtiget weren, asdan ist geyne finder bewyß over den myshandel, moigen sich die dry gilden und Hunolt entschuldigen myt eren eiden und myt anderen frommen naberen. Item off die artikel meldende, wy dat eyner genant Schymmel sich selver gehangen have, dair dorgh syn goit uns verfallen sy, sunder dey burger van Werle, die underwynden sich des etc., item Albert Wynckel dey have seven morgen landz zo sich genommen des vorbenompten Schymmels etc., item Rovensdisch have dat speck myt anderen dyngen genomen etc., sprechen wir: Albert Wynkel, Gerart Swartz und Joerghe Roevendisch haynt eygene gewalt gebrucht weder unser und unsers stifftz gerechticheit, synt sy schuldich der name, wat sy der genommen haven uns weder zo keren und wandel zo doyn umme die gewalt. Item off den artikel meldende, as Snydewynt an Hunolt Greven aff syne rede der heymlichen botschoft van den handel der vyande zo der zyt yme felde weren myßduchte und Hunolt sich des entschuldigt hait etc., sprechen wir, dat yeder den andern deshalven rede erlaißen sal. Item uf den artikel meldende, dat eyner have funden eyn pert zo Werle, dat eme gestollen sy gewest und have sich des beclagt vor den richter zo Werle, der bereit sy gewesen, eme gerecht laissen volgen, have Hunolt verboden und gehyndert, dat die vursprech der gerichtz schriver und ander burger bysitzer nyt en haven bystand gedayn in affzuch unsers und unsers stiftz gerechticheit etc. sprechen wir, dat unser und unsers styftz richter mach an allen zemelichen steden in unser stat Werle in unserem namen zo gericht ßitzen, sunderlich wan beide parthien entgegen syn, ist Hunold des geweldigen verbotz halven uns verfallen. Item off den artikel meldende, dat Hunolt have den gerichtz boiden und den schriver gesatz zere rechter siden over den richter und der borgermestere sich over den richter gesatzt, der da in unser stat sitzet etc., sprechen wir, dat der burgermeister, scryver und gerichtz deyner synt unser undersaißen, sullen na aller billicheit den amptman und richter in unseren namen overste stat laissen. Item off den artikel meldende, dat Hunolt have eynen manne und eynre frowen, die zoem doide veroirdelt waren gewest, dat leven behalden und eyn ander ordel gesprochen, dem manne die oigen uißgebrochen, der frowe die oren aff laißen snyden, in der zyt als ere burgermeister gewest sy, weder unser und unsers stifftz gerechticheit etc., sprechen wyr, dat men die sache verhoeren sall. Fynt sich myt der wairheit na Snydewyntz clage, ist Hunold in unser straiff verfallen, fyndt sichs aver nyt, ist Snydewynt Hunolden schuldig, keronge dar um zo doen. Item of den artikel meldende, dat eyne have den anderen doitlich gewunt, sy dar um gefencligh gesatz gewest van amptz wegen, Hunolt have den uißgelaißen etc., sprechen wir: bewisit Snydewynt syne clage, yst Hunolt uns fellich, bewiset ere des nyt, ist ere Hunolde dar um kerong zo doen. Item off den artikel meldende, dat eyner gefangen sy worden, der have eyn pert gestollen und dar um zom dode verordelt etc., dat pert have Snydewint zo lone dem henger gegeven, Hunolt have enne gedrongen in dem wynhys myt den volke und gebeden, dat pert den klusere weder zo geven, dem es aif gestollen was, wille ere in der stat wonnen etc., sprechen wir: Hunolt en geburt nyt zo dryngen noch zo richten over unser und unses stiftz amptman und richter, dar um ist ere uns bruchich worden. Item of den artikel meldende, dat Hunolt have Snydewynt schaden gedan an synen jongen wilden perden, die in den weide synt gangen, dar dorgh dat hey eyne brugke dey Snydewynt have laißen machen eme zo broichen have und dey perde dair over gejaget etc., sprechen wir: die clage ist nyt begriffen ind compromiß vurs. Item of den artikel meldende, dat goit, dat dar blyft durgh versterffnysse aen erven, geboire uns als eynen ertzbischof und lantforste, dey van Werle, dey willen, men sulle dat guet behalden eyn jair, in der zyt so werde dat goit verruckt uns zo achterdeile etc., sprechen wir: na der gewonheit unser stat Werle mach men dat goit halden jair und dagh, doch dat es nemelich angescreven und in myddeler zyt verwart und uns nyt verruckt werde. Ist die gewonheit nyt, doynt de van Werle uns hynder an unser gerechticheit. Item uff dey artikel meldende, dat der rait van Werle myt den vorbenanten verstorven guderen geyne uißrichtonge en doynt uns zo hynderdeile etc., und were da begere verlaißen goidere zo Werle dotzhalven, sy ere nyt over mer geseßen, moeße er in eygene personen komen zo Werle und bewysen, dat ere eyn erve dair zo sy, anders en werde er nyt zo den erven zo gelaißen etc., und in den verstorven gudern furder eyn burger den anderen durgh getzuchnyß breve, also dat wir dar dorgh geschedigt werden an unser gerechticheit etc., ouch dat sy in den verstorven guderen brengen getzuchnyß breve van den raide wy na dat sy syn in der gesypgheit uns zo aiffbruch etc. sprechen wir, dat wir uns uff die vorg. artickeln erkunden ind fordere bewiß hoeren willen. Item uff den artikele meldende, dat Herman Rost Snydewynd zwey perde van leistonge und syn segel zo qwyten schuldich, daire ere burge vur yne woirden sy etc. und Herman Rost have enne overbouwet an synen saltkotten. Als dat erkant sy dorgh borgermeister und rait unser stat Werle, der da weder gebot des borgermeisters dat besitze, den ere dan gerichtlich have gefordert, daselfs zo Werle vur sevendehalffhundert gulden und dar vur erwonnen alle dage zo betzalen under penen van vyff marcken etc., sprechen wir, dat sie sache nyt im compromiß begreffen sy. Item off den artikel meldende, dat Sny- dewynt have gefordert, Hermann Rost gerichtlich und gerichtzbrieve dar over geworven, die dry gilden tzo Werle haven myt gewalt ynne gedrungen den breiff yne zo antworden, und haynt die segele aif gesneden, haven eme ok gedrouwet, kome ere me myt sullichen breven, sy wilen eme alle syn ghuet nemen etc., sprechen wir: bewist Snydewint die gewalt, synt uns die van Werle bruchich. Item uff dey artikel meldende, dat Snydewint van unsernt wegen Plettenberg geleide gegeven have in unser stat Werle, dat haven eme die van Werle gebrochen etc. und in den compromiß sy ordinert, dat eyn yglicher fredelich sulle leven myt den anderen und blyven in syme wesen zo uißspruch deser sachen etc., och dat de dry gilden weder dat compromiß uff den sondagh invocavit gekoren haven zweyn burgermester und ire raithuyß zo gesloßen und unseren amptman dair buyße besloißen und nyt inne geheischt etc., sy haven oich eynen broitbecker b und eynen bouwman, dat da ny geseyn sy, in unser stat Werle etc., sprechen wir, dat es van noeden ist bewiß zo doyn, dat dat geleide gebrochen sy und die van Werle weder dat compromiß gedayn haven, sunder dat sy in affwesen unsers amptmans gekoren haven die borgermeister, synt sy plichtich, dat an uns aiff zodragen. Item uff den artikel meldende, dat eynen verdroncken mynschen off eynen, der da doit geslagen sy, neymans uff heven off enwech dragen mogen, aen unseren wißen und urleff, sy lantrecht etc. Ist nyt van noide dar uff zo sprechen, dwile die van Werle des gestendich synt. Item off den artikele meldende, dat eyn rath burger sy doit funden in syme huse, Rutger Beckers frouwe have eyne groiße burde huyßraitz uiß des doden mans huyß in ers mans huys gedragen. Dar na have sy verkundigt, dat der man doit sy, der man sy begraven ayn unsers amptmans wiße etc., sprechen wir, dat Snydewint schuldigh ist zo bewisen, es en were dan eyn offenbaire geruchte weder die personen, dat sy da myt offenbaire beruchtigt weren, und wa dat gerucht were, sal sich die frowe as recht ist expurgieren. Und were sache, dat gheyn gerochte noch bewyß deßhalven en were, alsdan sal Snydewint der frouwe dar vur keronge und wandel don. Item uff den artikel meldende, dat Snydewint eyn huys in unser stat Werle gekouft have, dat eme overgeantwert sy, eyne myt den breven gerechtich dar over sprechen, Herman Myteken have sich dar inne gestoißen und bewonne dat huyß, Snydewint und der richter to Werle haven den rait aen gerouffen, yne bystant zo doende over die gewalt, haven sy geweigert etc., sprechen wyr, dat dey clagen in dem compromiß nyt begriffen synt. Item off den artikel meldende, dat Jaspar dat Hoeneken sy in den doit verwont gewest van Evert Rasschel, Volmer Haken und Johann Peltzer, Snydewynt have gefordert dey broche van Evert, have ere eme geantwert, ere sy gebeßert dorgh den rait, Hunolt der borgermester have eme gesacht, dey pene die gebure den raide zo Werle na rudesschen rechten etc., sprechen wir: van gemeynen rechten geburt unserem amptman van unsernt wegen over gewalt zo richten, die van Werle en hetten dan dat uiß erlouven unser vurfaren adir uns, dair um synt dey van Werle uns fellich worden. Item uf den artikel meldende, dat Snydewynt gewest sy amptman zweiunddrißich jaire, und dey van Werle en haven sich ny undertzogen pene van gewalt in unser stat gescheyn zo nehmen, sunder Hunolt have dat dar zo bracht by synen zyden etc., sprechen wir: wirt bewisen, dat Hunolt dat innbracht have ist ere uns felligh. Item of den artikel meldende, dat Snydewint have in unser stat Werle van den hußern anderhalffhundert hoenre etc., sprechen wir, dat der artikel im compromiß nyt begriffen ist. Item off den artikel meldende, dat dey burger van Buederich haven vryheit van den ertzbisschoffen Ffrederich, Diederich und Ropert, zelger gedechtnysse, die syn ouch bestedigt dorgh uns, dat sy mogen bruwen, backen, kouffen und verkouffen, wyn zappen, sunder Volmer Haick, Herman Scheper und Johann Nagels frauwe, burgeren in unser stat Werle, haven zo sich genomen zweihundert man und syn myt gewalt zo Buederich in dat wynhuyß gefallen und haven da genomen huyßrait, kleynode der frouwen, haven ok eyn pert genomen, dat veyr- zehen gulden wert gewest sy, und vyl schadens gedayn vur assisie van den wyne etc., sprechen wir, dat sy uns verfallen syn vur die gewalt, so sy gedan haynt dem wynschencken zo Buderich, ind denselven wynschencken synen schaden zo richten schuldigh. Item of den artikel meldende, dat in unser stat Werle kermyß gewest sy und syn etzliche kremer na dem martte dar uiß gegangen, den syn gefolget dry borgers kynder uiß Werle und haven gefangen dye kremer und sy gedrungen zo Neyhem inne zo halden, dar na syn sy in Werle gegangen und wonen noch hude by dage all da etc., sprechen wir: na dem die dry borgers kynder die kremer uff der straißen uiß unser stat Werle zo unrecht gegreffen und beschedigt buißen wißen und bevelle unsers amptmans und dat yre dar um weder gegeven und betzalt haven sullen, sy dey gewalt an uns aff dragen. Item off den artikel meldende, dat Henrich Tenneken have myt gewalt Elßen Tolnotes yre vehe genomen und dar na eynen kummer laißen leggen an der frowen goit in erem huyße durgh der stat deyner, und have dat huyss zo gesloßen, by nacht sy er in dat huyß gegangen, und have dair uiß genomen na synen willen etc., sprechen wir: wirt de gewalt bewist, ist Henrich Tenneken straiffligh. Item uf den artikel meldende, dat Snydewint have Henrich Tenneken umb die gewalt beclaget richtlich sunder ume syner to stender willen, en have er nyt mogen erforderen dey gerechticheit etc., sprechen wir: wirt die gewalt gewist, ist Henrich Teneken straiffligh. Item uf den artikel meldende, dat eyner van Gailen have sich beclaget van eyme perde, dat em gestolen sy, as die parthyen syn komen vur dat gericht und der richter uff den marckte to Werle geseßen have gericht zo halden, sy Hunolt Greve komen und have ine heißschen uff stayn, den burgermeister gebuire da zo sitzen und have geboden de richter nyt zo richten off urdell zo sprechen. Dar na have Hunolt in namen des raitz Johann Peltzer, unser stat deyner, vur eynen richter da gesatz und have dem volcke wise gemaicht, dat buere sich also na rudeschen rechte etc., sprechen wir, dat Hunolt ist uns dar um verfallen. Item uff de artikel meldende, dat alle gerechticheit, assise, tzoll, bruche, dey unsß und unserem stift zo stayn in unser stat und gebeide zo Werle, syn Snydewynde verpandt van unseren vurfaren ertzebischoffen van Colne, die van Werle haven ene dar ane gehyndert by zyden Hunoltz Greve, begert eme da van wandel und genoch zo doen etc., sprechen wir: dwile Snydewyntz clage nyt clerligh gesatz ist, wa er die clerlicher uns zo kennen geven wirt, wilche zyt durch wen und wair ane emme hynder gescheyn sy, und wir der unser van Werle antwert dar uff gehoirt haven, wollen wir unsern spruch und ercleronge furter dair uff doyn. Item uff den artikel meldende, dat die van Werle Snydewynde eynen rennboum geweltlich aiff geworffen haven etc., sprechen wir, dat die van Werle synt schuldigh uns vor dey gewalt besseronge zo doyn. Vorder als dey unsen van Werle tgegen den vurs. Snydesynt, unseren amptman, daselffs yre schulde, antwerde ,wederrede und narede myt bewiß und bybrengen ouch zo beiden deilen uns overgeschickt, innehalt des vurs. com- promiß an uns verbleven synt, so sprechen und entschieden wir tusschen denselven parthyen ouch in sunderheit in maißen her na bescreven volgt. Item off dey artikele meldende, dat Snydewynt have dey van Werle verclaget und uns vorbracht, dat sey Clevisch werden willen und dair um begeren wandel etc., ouch dat Snydewynt sy have geschulden meyneidigh, dat sulle ere bewisen etc., sprechen wir, dat men Snydewynde absolveren sall, angesien dat dey unsen van Werle nyt en bewysen yre clage na louff der rechten. Item off den artikel meldende, dat Snydewynt have geschatz heymelichen eynen fromeden ar- beidenden man etc., sprechen wir: dey bruche, die Snydewynt hir inne gedan hait, dair um ist er uns wandel schuldigh, nyt den van Werle, sunder die van Werle synt uns fellich dat sy gedrongen haven, Snydewynt dat gelt weder zo geven. Item uff den artikel meldende, dat Snydewyntz soene haven gefangen Arnt Lappen und gehalden den gefenckligh, den Snydewynt van Amptz wegen solde qwyt haven gemacht etc., sprechen wir, dat der man, wa er noch gefangen ist dorgh Snydewyntz soene, sall ane entgeltnysse qwyt geschulden werden, und sall Snydewynt und syne soene dey bruche an uns aiff dragen. Item off den artikel meldende, dat dorgh verhencknysse Snydewyntz ynne kogge, perde und ander vehe genomen syn etc., sprechen wir: dwile dey van Werle nyt en bewisen, ist Snydewynt zo absolveren. Item off die artikele meldende, dat Godart Ketteler und Jaspar van Oir haven dey vehe genommen umme Werle, dat Snydewynt nyt gekert en haiff etc. und dat Snydewynt have gehyndert dat der rouff nyt wedder genomen sy, have da by geloeft, er wille yne den wederum schicken etc., sprechen wyr: erfyndet sich, dat Snydewint macht gehat hait, dey name zo keren und dat nyt gedan hat, ist er uns bruchlich, und dwile dey van Werle nyt bybracht haven der geloffden so Snydewynt gedan haven sall, ist Snydewynt zo absolveren. Item off die artikele meldende, dat Diderich van der Recke have beroufft die van Bedelick, Snydewynt en have dat nyt gehyndert ok nyt de klocken laißen slan etc. und have sich erboden, der clage zo entschuldigen, dat ere nyt gedan have etc., sprechen wir, dat men Snydewint absolveren sal, fynt sich syne unschult. Item uf dey artikel meldende, dat Snydewynt solle verboden haven den naberen buyßen Werle wonhafftigh, dat sy nyet deynen sullen unser stat, die da allewege gedeynt haven etc. und die van Werle syn privilegiert, dat sy alleyne sullen haven den marckt, dey maiße und wyßbroit backen, have Snydewynt overseyen und zo gelaißen off den dorffern etc. sprechen wir, dat men Snydewynt absolveren sall. Item off den artikel meldende, dat Snydewynt have gelt geborget van unsern burgern und des nyt betzalt etc., sprechen wir, dat man Snydewynt absolveren sall want es im compromiß nyt begriffen ist. Item off den artikel meldende, dat Snydewynt have geschatz eynen burgere dar um, dat er eynen andern gewondt hatte die penen unser stat Werle geburen sullen etc., sprechen wir, dat Snydewint dat billigh gedan hait und der van Werle clage sall aiff syn. Item uff die articule meldende, dat sich eyner selver gedoet sall haven, der da schuldigh gewest sy den burgeren in unser stat Werle, die burgere haven erworven uff sulche gudere eyne comissie van uns, da weder Snydewyntz soene sich des gudz underzogen haven etc., und dat die vorbenanten articulen overgegeven wedder Snydewynt wair und eyn gemeyn geruchte syn etc., sprechen wir, dat men Snydewynde absolveren sall. Deser unser rechtspruch sall van beiden deylen obger. by den plichten und eiden, sy uns innehalt des compromiß gedan haven furderlich und sunder vertzoch angenommen, gehalden und vullentzogen werden. Und hie myt sullen die parthyen genßlich und gruntlich der obgescreven puncten und articklen halven gericht, geslicht und entscheiden syn und blyven zo ewigen dagen, sunder alle geverde und argelist. Des zo urkunde der warheit und vaster stedicheit haven wir Herman ertzebisschoff etc. vurs. unse segell an diesen unsern rechtspruck doyn hangen, der gegeven und uißgesprochen ist in unser stat Werle in den jaren unses heren dusent veirhundert zweyundeechtzich, uff maendagh na unser lieven frowen dage conceptionis. Hyr by over und ane synt gewest die wirdighen wolgeboren edelen, unse lieve ochem, rede, andechtige und getruwen Philips grave zo Waldecke, Wilhelm van Breitbagh, abt des Gotzhuyß zo Duytze, meister Johann Menchen, doctoire canceller etc., Johan van Haitzfelt, here zo Wildenberg, unser amptman zo Waldenbergh, Johan van Hoemen, bowchgreve zo Oidenkyrchen, Emerich van Laynsteyn, unse kuchemeistere, Diederich van Gymenych genant Flertzheym, Wedekynt van den Broiche, rittere, Godart Ketteler, unser amptman zer Hovestat, Philips van Huerde, unse amptman zo Ruden unde Geißeken, Godert die Wrede zo Reidern, Diederich van Hanxlede, Conrait van Vyrmunde, unse amptman zo Medebecke, Heynrich van Theygelen, doctoire in medicinis, Evert van dem Broich, Wilhelm Vayt van Elspe als unse rede, Theyme und Frederich van Huerde, Johan van Haitz- felt, unse amptman zo Waldenberg, Gert und Lippolt van Messchede, Adrian van Enße, Bernt und Henrich van Lantzberg, Wilhelm und Guntram van Plettenberg, Philips, Thonys und Johann und Wenemar Furstenberg, unse amptlude zo Neyhem, Johann van Snellenbergh, Remmert Clusener, Johann Arnt, Remert und Wesel vam Schorlenberge, gebrodere, Diederich Freseken, Johan van Tulen, unse amptman zo Hachen, Heydenrich, Tonyes und Johann van Bernynchusen, Godert und Diederich Wreden, Henrichs soene, Diederich, Heynrich und Helmich van Erwete, Henneken die Wrede, Johann syn son, Heynrich und Herman van Melschede, Johan Schungell, Frederich Supetuth und noch vyll me guder man van ritterschafften und geschickte fronde unser stede Brylon, Ruden, Geißke und Attendarne. Dusse affschrift ind copie ist gelick halden van warde to warden als die principall rechtspruchs vorsegelde hovet breyff ind over- dreget myt eme gans ind all sunder argelyst. Des ich Johannes Routeken, clerik Colsschs stifftz, van keyserlicher gewalt eyn gemeyn oppenbare gewerdiget notarius, enkenne myt dussen mynen signette ind egen hantschryfft um geloven ind wairheyt willen hyr under gesatt ind geschreven. Dusse affscrifft und copie ist glich halden van worden to worden als de principaill rechtspruch versegelde hovetbriff und overdreget mit eme ganß und alrick sunder argelist, des ich Otto Wedernhovet clerick Paderbornsch bischopdomes, van keyserliker gewalt eyn gemeyn oppenbare gewerdiget notarius, bekenne mit dussen myne sigel und egener hantscrifft umb gelove und warheit willen, hir under gesath und gescreven. Abschrift, Pergament, mnd., ca. 67 × 77 cm. aDer Werler Amtmann wird nur in der Einleitung und in dem inserierten Dokument als Wichard v. Ense gen. Schneidewind bezeichnet. Danach wird er ausschließlich als ”Schneidewind“ bezeichnet. bIn der Werler Ausfertigung steht zusätzlich: ”gekoeren zum burgermeister“. 1Hermann IV v. Hessen, Erzbischof von Köln 1480 bis 1508 (seit 1473 Administrator). 2Eine Ausfertigung dieses Dokumentes vom 13. Februar 1382 ist im Original im Erbsälzerarchiv Nr. 51b erhalten, als Insert auch in den Urkunden des Stadtarchivs Nr. 124, 125 und 126 enthalten. 3Nr. 1 bis 36 behandelt Klagen Wichards v. Ense gen. Schneidewind gegen die Vertreter von Werl, die Nr 37 bis 46 sind Klagen der Stadt Werl gegen Wichard und seine Söhne. 4das wäre ein Zins von 10%, während zu diesen Zeiten 5% üblich waren. 5Dietrich II v. Moers, Erzbischof von Köln 1414 bis 1463, seit 1415 auch Administrator des Fürstbistums Paderborn. 6Ruprecht von der Pfalz, Erzbischof von Köln 1463 - 1478 (ab 1473 amtsverhindert). 7Friedrich III v. Saarwerden, Erzbischof von Köln 1370 bis 1414. 8wird hier zum zweiten Mal aufgeführt