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4/13 [Nr. 4]: Eadmund Precht gegen Steph. Weitinger und Kons: Lemppische Erbschaft.
UAT 4/ Akademischer Senat (I) und Akademisches Konsistorium
Akademischer Senat (I) und Akademisches Konsistorium >> Akademisches Konsistorium (1490-1607) >> Acta Consistorii academici, Bd. II (Nr. 3-6)
1531
Enthält: Klage des Eadmund Precht (Brecht ex Ellerbach, imm. 1517), Hauptmanns in Radolfzell, durch seinen Anwalt mag. Joachim Kegelin (MUT 76,56: 1533/34 des., fac. art.) gegen Stefan Weitinger, Goldschmied und die andern Erben des D. Jakob Lemp (verst. 2.4.1532) in Tübingen um einen Goldpfennig im Wert von 40 Kronen, den er Lemp auf Lebenszeit als Notpfennig überlassen habe gegen das Versprechen, dass er nach Lemps Tod die Münze und ihren Wert in Gold dazu, zurückerhalte, was die Erben verweigern, weil der Beutpfennig als Gegengabe für viele Wohltaten Lemps geschenkt worden sei; sie erheben Gegenklage auf 110 fl., die Lemp dem Precht nach dessen Verheiratung, als er von Konstanz nach Tübingen kam, zur Einrichtung einer Apotheke geliehen habe. Urteil: Beschwört Precht, dass er die Münze nicht geschenkt habe, so erhielt er sie zurück; den Erben Lemps zahlt er 40 fl., die er nach eigener Aussage für die Apotheke lieh, zurück; beide Parteien tragen ihre Kosten; 1532 Juni 22 bis 1534 März 22.; Bl. 190-191v (gehört vor 256) Entwurf des Urteils; 192-193v: Prozessvollmacht Prechts für Kegelin, 1532 Juni 22; 194-195v: Klagschrift Kegelins, s. d; 196-197v: Gegenklage Stefan Goldschmids (Bl. 229 und 245: Stefan Weitinger, Goldschmid) für seine Frau Agnes geb. Lemp und alle Lempschen Erben (Bl. 196 am Rand von anderer Hd.: Endris Caspar, Barbara, Agnes, mag. Hans Lemp um 110 fl.); 198-201v: Antwort Weitingers: Lemp förderte die 4 verwaisten Geschwister Precht wie ein Vater, der Beutpfennig war eine Dankschuld, Lemp brachte keine Notreserve; 203-205: Antwort Kegelin: Precht war Diener des allbekannt mildtätigen Lemp und erhielt nicht mehr als andre Diener; für die jungen Precht sorgten Konrad und Auberlin Precht in Schorndorf und von Mutters wegen Hans Frick, damals Prediger in Riedlingen; von Auberlins Nachlass wurde Edmunds Schuld bei Lemp beglichen (12-13 fl.); 205-206: Replik Kegels; 207-214v: Lemp unterstützte Precht, bevor dieser dienen konnte; Diener Lemps war damals der jetzt ?? hochgel. Dr. med. Johann Widmann (Joh. Widmann gen. Möchinger Salicetus kann es nicht gewesen sein); 216-222: Duplik und Triplik Kegels: Precht erhielt nur 40 fl., 12-13 fl. nahm Lemp von Auberlins Erbe, den Rest erliess er im Beisein beider Personen; 223-224v: Triplik Weitingers, 1532 Dez. 10; 225-228v: Fragstück Kegels an die Zeugen der Antworter; 229-232: Fragen Weitingers, die Precht mit "ich glaub" oder "glaub nicht" beantworten muss, 1533 Mai 20; 233-234: Beweisartikel Kegels. Hans von Hertzhaym, ein bayrischer Edelmann, war bei der Schenkung der Restschuld an den 40 fl. zugegen; 235-237v: Fragstück Weitingers gegen Prechts Beweisartikel; 238-238v (davor hingehören Bl. 239, dann 253): Bitte des Rektors Johann Kingsattler an Ludwig, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog zu Ober- und Niederbayern, den Hans von Hertzheim über die verschlossen überschickten Fragstücke beider Parteien verhören zu lassen, Konzept kräftig korrigiert von Kingsattler, 1533 Aug. 2; 239-240v: inhaltlich dasselbe an den noch unbekannten Oberherrn des Hans von Hertzheim, s. d. (vor dem 30.6.1533, s. Bl. 253v); 241-242: Aussagen des Hans Hertsheimer zu Salbernkirchen (Salmenskirchen bei Erding) und Hertzheim vor den Räten zu Landshut am 2.9.1533: Precht habe in Hertzheims Beisein denselben Schatzpfennig im Wert von 50 Kronen, wie er ihn auch vom König von Frankreich erhalten habe, dem D. Lemp zugestellt und ... geschenkt; vom Schuldnachlass weiss er nichts; 243-244v: Zeugenaussage des Christoph Mathis Richlin das Jahr der Übergabe des Goldstücks stehe bei den Reimen, die Precht, v. Hertzheim und Jerg Scheerer von Schorndorf in die Stube von Richlins Schwäher schrieben; die Münze wurde nicht geschenkt, das sagte ihm Lemp im alten Consistorio gegen der Propstei herüber; Lemp fürchtete, Precht käme um das Stück, er freute sich an dem guten Gold; 245-247: Aussage des D. Rudolf Unger (vgl. Haller 1,99): Precht gab die Münze nit vergebens, 1531 Aug. 1; 248-248v: dgl. des Enderis Scherhauf, einer des Gerichts und Rats (Bl. 249: Enderis Goldschmid): er wog das Stück: 9 Lot im Wert von 38 Dukaten oder 40 Kronen; 249-250v: dgl. der Anna Eck, Frau des Schneiders Mathis Eck, Lemps letzte Magd: die Angehörigen Lemps stupfierten diesen, er erweise dem Precht mehr Freundlichkeit als ihnen; 251-252v: dgl. des Melchior Mitschelin gen. Mütschelin (MUT 92,20): er ermahnte D. Georg Hipp, der mit seinen Geschwistern von Lemp viel Gutes empfing, zur Vermittlung; er hiess sich die vielbesprochene Münze zeigen; dass Precht 110 fl. schulde, sagt die Magd Anna (Eck, während Lemp schwieg und lächelte), der alte D. Konrad Blicklin gen. Ebinger wisse wohl mehr davon; 253-253v (gehört vor 238): Brief des Hans von Hertzheim an Edmund Precht, Salmanskirchen 1533 Juni 30: der Compassbrief sei falsch, er müsse auf Herzog Ludwig gestellt werden; er habe mit Eadmunds Bruder, D. Basilius Precht (MUT 64,115: Brecht de Tübingen) gesprochen in Wien; 254-255: Schlusschrift Kegels; 256-258: Urteil; 259-260: Einreden Weitingers gegen Prechts Zeugen: Precht und v. Hertzheim hatten "ein Hauptmannschaft" bei dem König von Frankreich miteinander; 261-269: Verhandlungsprotokoll 1532 Juli 6 bis 1533 Sept. 27, 267: Alles andere ist in der Universität Buch beschrieben; 271-271v: Der Rektor lädt Precht zur Güteverhandlung auf 7.2.1534; 273-274v: Verhandlungsprotokoll 1534 Febr. 7 bis März 22: der Eid wird erlassen, das Urteil ausgeführt im Haus des Rektors Balthasar Käufelin am 22.3.1534 nachm. 3 Uhr.
Akte
Siehe auch 4/12 [Nr. 1,20]: Nr. 20 (Bl. 51-51v) Dr. Jakob Lemps sel. Erben mahnen Rektor Balthasar Kaufelin, dass ihre Sache schon vor Weihnachten entschieden werden sollte, 1534 Febr. 24.
Caspar, Endris (genannt 1532)
Eck, Anna (genannt 1532)
Eck, Mathis (genannt 1532)
Frick, Hans (genannt 1532)
Hertzheim, Hans von (genannt 1532)
Käuffelin, Balthasar (um 1490-1559)
Kegel, Joachim (um 1507 - nach 1556)
König, Johann (1486-1534)
Lemp, Barbara (genannt 1532)
Lemp, Hans (genannt 1532)
Ludwig, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog zu Ober- und Niederbayern (1478-1544)
Mütschelin, Melchior (um 1510-1556)
Precht, Auberlin (genannt 1532)
Precht, D. Basilius (genannt 1532)
Precht, Konrad (genannt 1532)
Richlin, Christoph Mathis (genannt 1532)
Rychlin, Cristoff Mathis (geb. um 1507)
Scheerer, Jerg (genannt 1532)
Scherhauf, Endris (genannt 1532)
Unger, Rudolf (16. Jh.)
Weitinger, Agnes geb. Lemp (genannt 1532)
Weitinger, Stephan (genannt 1532)
Widmann, Johann (16. Jh.)
Precht, Eadmund (geb. um 1501)
Wallter, Ulrich (genannt 1535)
The Bundeszentralkartei (BZK) is the central register of the federal government and federal states for completed compensation proceedings. When a claim is entered into the BZK, a number is assigned for unique identification. This BZK number refers to a compensation claim, not to a person. If a person has made several claims (e.g. for themselves and for relatives), each claim generally has its own BZK number. Often, the file number of the respective compensation authority is used as the BZK number.
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Delict according to Nazi judicial system
Conduct that was first criminalized under National Socialism (e.g. the Treachery Act, ‘Judenbegünstigung’) or which the Nazi judiciary prosecuted more severely (e.g. high treason).
Reason for persecution
The reasons provided here are based on the wording in the reasons for persecution stated in the sources.
Role in the proceeding
‘Verfolgt’ refers to a person who submitted a compensation claim for damage caused by Nazi persecution. If the application was submitted by a person other than the persecuted person, this other person is designated as ‘antragstellend’ and their relationship to the persecuted person, if there is one, is noted. In the sources, the persecuted person is sometimes referred to as ‘Geschädigter’ (aggrieved party) and the applicant as ‘Anspruchsberechtigter’(claimant).
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