Ulrich Ehinger genannt Österreicher der Alte, Bürgermeister zu Ulm, bekennt: Seine verstorbene Schwägerin Maria ("Mergel") Roßhaupter, die Tochter seines verstorbenen Schwiegervaters Werner Roßhaupter, hat zu ihren Lebzeiten beschlossen, einen Jahrtag für ihren Vater, ihre Mutter Ursula, ihren Bruder Leonhard, ihre anderen Geschwister sowie ihre Vorfahren und Nachkommen zu stiften. Dieser Jahrtag soll von dem jeweiligen Kaplan, der die Messe und das Predigtamt im Heiliggeistspital in Ulm [abgegangen, Bereich Neue Straße, Lagerbuch Nr. 261/2, 254] innehat, derzeit ist dies Othmar Sibolt, begangen werden. Dafür hat sie 100 rheinische Gulden hinterlassen und ihn vor ihrem Tod mit der Ausführung dieser Stiftung beauftragt. Er ordnet daher an, dass künftig der Kaplan, der das Predigtamt in dem Spital versieht, diesen Jahrtag zusammen mit sechs weiteren Priester jedes Jahr in der Palmwoche feierlich mit Vigil, Seelmesse und brennenden Kerzen begehen soll. Zur Dotation des Jahrtags übergibt er einen jährlichen Zins von 5 rheinischen Gulden, der ihm und Peter Ehinger bisher von einem Hof ind Radelstetten ("Rattelstetten") [Gde. Lonsee/Alb-Donau-Kreis], den Klaus Durs bewirtschaftet, gefallen ist.